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#„Wir können Großes schaffen“

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Um 18.50 Uhr waren sie Tabellenführer. Es war der Moment, als Jude Bellingham mit Gefühl und Übersicht den Ball flach in die rechte untere Ecke des Frankfurter Tores schoss. 1:0 gegen Eintracht Frankfurt. Gegen jene Mannschaft, die es mit Macht zurück nach Europa drängt. Borussia Dortmund wird bei europäischen Festspielen in der kommenden Saison ganz sicher dabei sein – und seit Samstagabend, seit dem 22. April 2023, spricht einiges dafür, dass der BVB dies sogar als Meister machen kann.

Es wäre ein Meilenstein in der jüngeren Vereinsgeschichte, denn seit zehn Jahren kennt Fußball-Deutschland nur einen Branchenprimus: FC Bayern München. Doch weil die Bayern am Nachmittag vom FSV Mainz 05 gedemütigt wurden und 1:3 verloren, war sie da: die Vorlage für den BVB, um abends unter Flutlicht Platz zwei zu verlassen und an die Spitze zu stürmen.

Chance erkannt, Chance genutzt: Am Ende eines unterhaltsamen Fußballspiels hieß es 4:0 für den neuen Spitzenreiter Borussia Dortmund, für den Bellingham (19. Minute), Donyell Malen (24.), Mats Hummels (41.) und abermals Malen (66.) die Tore erzielten. „Wir haben heute einen ersten richtig guten Schritt gemacht“, sagte BVB-Trainer Edin Terzic nach dem Torfestival. „Aber es ist eben nur ein Schritt. Wir haben noch fünf Schritte zu gehen.“ Sein Frankfurter Kollege Oliver Glasner sprach nach einem neuerlichen Tiefschlag im traditionell ausverkauften Dortmunder Westfalenstadion davon, „dass uns das sehr weh tut. Das Spiel war schon vor der Halbzeit entschieden.“ Die Lage zur Pause in der Kabine beschrieb der Eintracht-Trainer als „sehr ernüchternd. Es ist hart gewesen“, sagte er rückblickend in seiner Analyse. Denn seine Mannschaft hatte zu diesem Zeitpunkt zwar schon 0:3 zurückgelegen. „Aber wir hatten auch 7:4 Torschüsse für uns.“ Aber mal wieder, wie schon so oft, nicht getroffen.

Der BVB war früh auf Kurs

Neunzehn Minuten also dauerte es, bis der Bann gegen die Eintracht gebrochen war und Bellingham die Führung erzielte. Der BVB war früh auf Kurs, musste jedoch auf der Hut sein, denn die Frankfurter, angeführt von Mario Götze, spielten sich einige gute Gelegenheiten heraus. So hätte Götze selbst gegen seine alten Kameraden treffen können, doch der starke Hummels konnte klären (22.). Die Antwort des BVB: Die Mannschaft von Trainer Terzic erhöhte auf 2:0. Diesmal war es der schnelle Malen, der Kevin Trapp im Frankfurter Tor keine Chance ließ (24.). Trapp zeigte nach einer guten halben Stunde seine große Klasse, als er gegen Karim Adeyemi das mögliche 3:0 für Dortmund verhinderte (31.).

Auf der Gegenseite war es dann der rechte Frankfurter Außenmann Aurelio Buta, der mit dem Kopf Maß nahm, aber kein Glück hatte (34.). Im weiteren Verlauf war es dann abermals der agile Götze, der es mit einem Schuss versuchte, sein Ziel aber knapp verfehlte (37.). Wie man effektiv Fußball spielt, zeigte der neue Tabellenführer. Nach einer Flanke von Raphael Guerrreiro war Hummels so frei, mit dem Kopf gegen die Laufrichtung von Trapp Tor Nummer drei zu erzielen (41.). Das Publikum war entzückt und ließ sich nicht zweimal bitten, als es lautstark intonierte: „Deutscher Meister wird nur der BVB.“

Enttäuschende Rückkehr nach Dortmund: Frankfurts Mario Götze (vorne)


Enttäuschende Rückkehr nach Dortmund: Frankfurts Mario Götze (vorne)
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Bild: EPA

Am Sieg der Borussia gab es nach den Eindrücken und Ergebnissen der ersten Halbzeit keinen Zweifel – und schon überhaupt nicht mehr, als Malen im zweiten Spielabschnitt auf 4:0 erhöhte (66.). Der Niederländer zeigte ein zweites Mal im Torabschluss seine Klasse, als er Trapp mit einem Flachschuss überwand. Chancen der Eintracht? Eine. Kurz zuvor zeigten die Frankfurter nach dem Seitenwechsel ihren besten Angriff. Doch erst scheiterte Randal Kolo Muani, dann der eingewechselte Daichi Kamada mit einem Nachschuss weit über das Dortmunder Tor. Der Versuch von Eintracht-Trainer Glasner, neben Kamada mit dem gleichfalls nach der Pause frisch in die Partie gekommenen Rafael Borré die Borussia offensiv zu ärgern, blieb wirkungslos.

BVB-Trainer Terzic freute sich später über die Unterstützung von den Rängen in dem mit 81.365 Zuschauern prall gefüllten Stadion. „Dieser Support ist nicht selbstverständlich“, sagte der 40 Jahre alte Fußballlehrer. Als die Fans später nach dem Spielende auch ihn aufforderten, in die Kurve zu gehen, blieb Terzic, wie sonst auch in solchen Momenten, auf Distanz und im Hintergrund. Er schickte lieber seine Spieler zum Feiern. „Ich bin noch nicht fertig“, erklärte Terzic, der behauptete, dass ihn das Spiel der Bayern am Nachmittag in Mainz überhaupt nicht interessiert habe. „Für mich sind aktuell nur zwei Spiele wichtig: Letzte Woche in Stuttgart, heute gegen Frankfurt.“ Die „letzten zwei Wochen“, sagte der Dortmunder Coach, „fühlen sich nicht gut an“.

Bei den Frankfurtern ist es schon eine viel längere Serie von Misserfolgen, die den Klub tabellarisch weiter zurückfallen ließ. Vor dem Spieltag stand die Eintracht immerhin noch auf Platz sieben. Als die Niederlage beim BVB perfekt war, war Glasners Mannschaft endgültig auf Platz neun abgerutscht. Die am Nachmittag siegreichen Mainzer und Wolfsburger waren an den Hessen vorbeigezogen. Der Kampf um Europa spitzt sich zu.

„Wir haben eine scheiß Phase“, sagte Markus Krösche mit drastischen Worten. Der Sportvorstand der Eintracht gab als Parole für den Endspurt aus: „Arbeiten. Es gilt, nicht zu lamentieren. Wir müssen uns jetzt auf nächste Woche konzentrieren. Wir haben insgesamt 34 Spiele – erst dann wird abgerechnet.“ Terzic sagte zum bevorstehenden Schlussspurt: „Wenn wir alle in die gleiche Richtung gehen, können wir Großes schaffen.“ Der Griff zur Schale ist nur noch fünf Spiele entfernt. Gut für den BVB: Er kann aus eigener Kraft Meister werden.

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