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#„Wir kommen wieder!“

„Wir kommen wieder!“

Man weiß gar nicht, welche Bilder hängenbleiben werden vom Sturm auf das Kapitol. Es waren so viele an diesem außergewöhnlichen Tag in Amerikas Hauptstadt.

Der bärtige Mann vielleicht, der seine Stiefel im Büro von Nancy Pelosi auf den Schreibtisch stellte und der ranghöchsten Demokratin eine Botschaft hinterlassen sollte: ein aufgestellter Pappordner mit der Aufschrift „We will not back down“, wir werden nicht klein beigeben. Vielleicht auch die Kongress-Mitglieder, die mit erhobenen Händen und Schutzmasken über die Flure eilten. Oder die Sicherheitsleute im Plenarsaal, die mit gezogenen Pistolen auf eine von innen verbarrikadierte Tür zielten, um die heranstürmende Meute zurückzuhalten.

Die Szenen, die am Mittwochnachmittag nach und nach aus dem Kongress drangen, waren unübersichtlich, chaotisch und brutal: Demonstranten mit Trump-Fahnen und -Mützen hatten die Sicherheitsabsperrungen durchbrochen und liefen gegen die überforderte Polizei des Kapitols an. Tränengas wurde eingesetzt, ohne dass sofort klar war, von wem. Es kam zu Rangeleien, irgendwann wurden Schlagstöcke eingesetzt. Dann eskalierte die Lage immer weiter. Am Ende stand in der Nacht zum Donnerstag (Ortszeit) eine schockierende Zwischenbilanz. Vier Menschen kamen laut dem Chef der Washingtoner Polizei, Robert Contee, ums Leben. Bei einer von ihnen handelte es sich um eine Frau, die im Kongressgebäude von einem Polizisten angeschossen worden war. Mindestens 14 Polizisten seien zudem verletzt worden, zwei davon schwer. Zudem wies Contee darauf hin, dass zwei Rohrbomben sowie Molotow-Cocktails gefunden worden seien. Bis zum Abend habe die Polizei 52 Personen festgenommen – vier wegen verbotenem Waffenbesitzes und 47 wegen Verstoßes gegen die nächtliche Ausgangssperre, die um 18.00 Uhr (Ortszeit) in Kraft trat. Die Hälfte dieser Festnahmen seien auf dem Gelände des Kapitols erfolgt.

Ein Trump-Anhänger hat sich im Büro von Nancy Pelosi breitgemacht.



Bilderstrecke



Washington in Bildern
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Chaos im Herzen der amerikanischen Demokratie

Wer schon einmal das amerikanische Kapitol betreten hat, weiß, wie rigoros die Sicherheitsbeamten dort sonst auftreten, wie wenig Spielraum sie bei Fehltritten lassen, mit welch herrischem Ton sie ahnungslose Gelegenheitsgäste zurechtweisen. Wie sie von diesem Ansturm derart einfach übermannt werden konnten, wird sicherlich in den kommenden Tagen analysiert und erörtert werden. Ein schlüssiges Sicherheitskonzept für einen derart historischen Tag lässt sich normalerweise nicht einfach aus den Angeln heben.

Das, was sich am Mittwoch im amerikanischen Kongress in Washington abspielte, wirket dabei wie ein Angriff auf die Demokratie: Nach einer weitgehend friedlichen Kundgebung auf der Südseite vom Weißen Haus, auf der Präsident Trump gegen Mittag zu seinen Anhängern sprach, marschierte eine aufgebrachte Meute zum weniger als einen Kilometer entfernten Kapitol und stürmte vorübergehend das Gebäude, wo sich der versammelte Kongress aufhielt, um das Wahlergebnis vom 3. November formal zu bestätigen und zertifizieren.

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