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#„Wir werden in eine neue Normalität finden“

„Wir werden in eine neue Normalität finden“

Frau Professor Addo, sind Sie froh, dass sich die Ministerpräsidenten mit der Kanzlerin auf einen begrenzten Lockdown für den November geeinigt haben?

Matthias Wyssuwa

Matthias Wyssuwa

Politischer Korrespondent für Norddeutschland und Skandinavien mit Sitz in Hamburg.

Ich finde die Entscheidung richtig, dass man bei der hohen Dynamik der Infektionszahlen versucht, temporär auf die Bremse zu treten. Wir können dem Infektionsgeschehen nicht immer weiter hinterherlaufen. Es hat uns ja nicht überrascht, dass die Zahlen hochgehen. Aber eben doch, dass sie so früh so schnell ansteigen.

Gibt es Maßnahmen aus dem Beschluss, die Sie für besonders wichtig halten – oder fragwürdig?

Ich kann verstehen, dass Museen oder Gastronomen sagen, dass sie all die Hygienekonzepte erarbeitet haben, und doch nicht belegt sei, dass viele Menschen sich bei ihnen infizieren, und sie frustriert sind, dass sie trotzdem schließen müssen. Aber es geht doch um etwas anderes: Wir müssen dafür sorgen, dass die Menschen wieder viel mehr zu Hause bleiben und insgesamt Kontakte reduzieren. Da sind diese harten Maßnahmen ein sinnvoller Weg, und trotzdem ist offen, ob es reicht.

Es ist nicht nachgewiesen, dass es in Restaurants ein großes Infektionsgeschehen gibt, gleichzeitig wissen wir bei etwa drei Vierteln der Infektionen nicht mehr, wo die Menschen sich angesteckt haben. Würden Sie noch in ein Restaurant gehen?

Da komme ich zeitlich schon gar nicht zu. Aber wir verfolgen auch in meiner Familie die Strategie, dass wir mehr zu Hause bleiben. Darum muss es jetzt gehen: Wir müssen die Kontakte reduzieren.

Aber Sie sind froh, dass Ihre Kinder trotzdem noch in die Schule können?

Ich bin klar der Meinung, dass Schulen und Kindergärten etwas besonders Schützenswertes sind und offenbleiben sollten, diese Schwerpunktsetzung finde ich richtig. Natürlich müssen wir den Schulalltag so sicher wie möglich gestalten, von den Abständen bis zu den Masken. Aber gerade zu den Schulen gibt es nun immer mehr Daten, die unterstützen, dass Schulen in der Regel eben keine Hotspots sind. Wenn es doch Fälle gibt, können wir sie zumindest gut nachverfolgen und eingrenzen.

Sie forschen nicht nur an einem Corona-Impfstoff, sondern leiten auch Corona-Stationen im Hamburger Universitätsklinikum Eppendorf (UKE). Wie ist die Lage auf Ihren Stationen?

Anfang September hatten wir keine Covid-19-Patienten, jetzt sind es 17. Das hört sich nicht dramatisch an, bedeutet aber, dass wir damals noch eine ganz normale Infektionsstation hatten, und nun schon wieder zwei reine Corona-Stationen eröffnen mussten. Auf der Intensivstation haben wir bislang fünf Patienten, aber wir wissen, dass die Zahlen da oft zeitlich versetzt steigen. Das ist noch eine gut beherrschbare Situation, aber die enorme Dynamik ist deutlich zu spüren.

Gefragt:  Marylyn Addo bei einer Pressekonferenz mit Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts


Gefragt: Marylyn Addo bei einer Pressekonferenz mit Bundesforschungsministerin Anja Karliczek und Klaus Cichutek, Präsident des Paul-Ehrlich-Instituts
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Bild: BMBF/Hans-Joachim Rickel

Was unterscheidet die zweite von der ersten Welle?

Das ist schwierig zu sagen. Auf jeden Fall spüren wir, dass das Virus sich viel weiter verbreitet hat in der Bevölkerung. Da wir alle Patienten testen, die im Krankenhaus aufgenommen werden, finden wir auch Infizierte, die auf andere Stationen sollten, und keine Symptome haben. Wir haben von allem was dabei. Aber es sind vor allem die Älteren mit Vorerkrankungen, die stationärer Behandlung bedürfen.

Gibt es Fortschritte bei der Therapie, die entscheidend helfen?

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