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#Wo hört Mode auf, wo fängt Kunst an?

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Wo hört Mode auf, wo fängt Kunst an?

Der Kult um das richtige Logo ist in der Mode längst ein zeitloser Trend. Allein welche Logos die richtigen sind wird regelmäßig aktualisiert, je nachdem, welche Modemarken gerade als angesagt gelten. In Berlin schreibt man sich im Augenblick nicht den Namen eines Luxusdesigners, sondern eines Museums als Markenschriftzug auf die Brust: Im September launchte die Streetwear-Plattform Highsnobiety T-Shirts und Hoodies in Kooperation mit der kürzlich wiedereröffneten Neuen Nationalgalerie.

Die Kollektion ist im Rahmen des interdisziplinären „Berlin, Berlin“ Festivals entstanden und auf vielerlei Ebenen interessant. Einerseits zeigen die Neue Nationalgalerie-Logos am Körper von Berlins Cool Kids, dass Kunst zu deren Selbstverständnis längst dazugehört – oder man sich zumindest gern mit deren Aura umgibt. Kunst ist in! Andererseits poppt auch Mode immer häufiger im Kunstkontext auf. Generell stehen die Kleidungsstücke für das wachsende Miteinander von Mode und Kunst, wie sie in der Hauptstadt auch rund um die Berlin Art Week und das Gallery Weekend in dieser Woche stattgefunden haben.

Dass sich die beiden Disziplinen gegenseitig befruchten, war bereits auf einer Vielzahl von immersiven Veranstaltungen während der Berlin Fashion Week eine Woche vorher zu sehen. Wo hört Mode auf, wo fängt Kunst an? Die Grenzen sind ob des beidseitigen kreativen, künstlerischen, performativen Ausdrucks mitunter fließend. In der Hauptstadt mag man es eh nicht, sich strengen Stilen unterzuordnen. Mit Galleristen wie Johann König, der Kunst sogar schon im Kaufhaus verkauft und mit König Souvenir in Kooperation mit Künstlern regelmäßig neue Mode- und Designstücke auf den Markt bringt, ist das Phänomen sowieso kein neues mehr.

„Nervöse Elefanten“: Gäste der Ausstellung von Henrik Vibskov im Space der Agentur BAM in Berlin


„Nervöse Elefanten“: Gäste der Ausstellung von Henrik Vibskov im Space der Agentur BAM in Berlin
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Bild: Denis Kuhnert

Für Mira von der Osten steht fest: „Mode sollte wie Kunst betrachtet werden“. Sie ist Designerin des Labels Cruba und Mitinitiatorin der Fashion Positions, einer Art Modeausstellung innerhalb der Kunstmesse Positions, welche kurz vor der Berlin Art Week in den Hallen des Flughafen Tempelhof zum wiederholten Mal stattfand. Hiesige Designer, darunter Brachmann, Esther Perbandt, Starstyling oder das neue Talent Laura Gerte, die dort im vergangenen Jahr den Nachwuchspreis gewann, loteten mit ihrem künstlerischen Schaffen die Grenzen zwischen den Disziplinen weiter aus. Und zeigen einmal mehr, dass Mode mehr sein kann als das, was am Körper durch den Stadtraum getragen wird.

Gleichzeitig hofft man  – vielleicht in beiden Disziplinen – auch auf neue Zielgruppen, ergo neue Kundschaft. „Exit through the gift shop“? Während die Positions ohnehin eine Messe ist, in erster Linie zum Abverkauf von Kunst gedacht, haben die Designer ihre künstlerischen Positionen vom reinen Verkauf getrennt: Der Ausstellung angeschlossen fand sich dann aber doch ein Pop-up-Shop, in welchem einige der mitmachenden Designer ihre Kollektionen verkauften.

Von Architektur inspiriert

Zurück zur Ausstellung: In einer Installation des Architektur-inspirierten Labels Brachmann, das mit dem Berliner Mies van der Rohe Haus zusammenarbeitet, zeigt sich schön, wie man den Charakter eines Hauses auf ein Kleidungsstück übertragen kann. Entstanden ist eine Modekollektion, die in Schnitten, Formen und Farben Bezug nimmt auf die klare Architektur van der Rohes. Gemeinsam mit dem Fotografen Axl Jansen sind dazu an die Ästhetik der Neuen Sachlichkeit angelehnte Filme entstanden, welche auf der Fashion Positions parallel auf Bildschirmen liefen.

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