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#Xi und Putin – zwei „Freunde“ gegen den Westen

Xi und Putin – zwei „Freunde“ gegen den Westen

Für den Beginn seiner Olympischen Sommerspiele von 2008 hatte China ein besonderes Datum ausgewählt: den achten August um acht Uhr acht. Die Acht ist in China eine Glückszahl. Weniger glücklich war Peking darüber, dass ausgerechnet an jenem Tag russische Truppen in Georgien einmarschierten und damit die internationale Aufmerksamkeit von der Eröffnungsfeier ablenkten. Die chinesische Führung fürchtet nun angesichts des russischen Truppenaufmarsches an der Grenze zur Ukraine eine Wiederholung der Geschichte. Das Außenministerium in Peking erinnerte kürzlich demonstrativ an den UN-Beschluss zur traditionellen olympischen Waffenruhe während der Spiele.

Friederike Böge

Politische Korrespondentin für China, Nordkorea und die Mongolei.

Das Thema wird in den Köpfen sein, wenn Chinas Staatschef Xi Jinping am Freitag den russischen Präsidenten Wladimir Putin zu einem bilateralen Gipfel trifft. Insgesamt haben sich achtzehn Staats- und vier Regierungschefs zur Eröffnungsfeier angekündigt. Putin ist der Stargast. Er war der Erste, der sein Kommen zusagte, just im rechten Moment, als die internationale Debatte über einen diplomatischen Boykott der Spiele an Fahrt aufnahm.

Gemeinsam mit China wirft Russland seither dem Westen eine „Politisierung“ des Sports vor. Der Chef des russischen Auslandsgeheimdienstes SWR, Sergej Naryschkin, gab Peking eine Steilvorlage, indem er raunte, man habe Informationen über eine amerikanische Kampagne, die Olympischen Spiele zu diskreditieren. Chinas Staatsmedien behaupten seither, die Vereinigten Staaten bezahlten Sportler dafür, sich kritisch über das Gastland zu äußern. Für den Fall, dass das geschieht, ist der Mythos schon gesponnen.

Gewachsen sind auch die militärischen Bindungen

Während des chinesisch-russischen Gipfels werden Xi und Putin demonstrativ ihre „Freundschaft“ inszenieren. Zusätzliche Bedeutung erhält das Treffen dadurch, dass Xi Jinping seit fast zwei Jahren keinen ausländischen Staatschef mehr persönlich getroffen hat. Ganz so „grenzenlos“, wie jüngst das chinesische Außenministerium schwärmte, ist das gegenseitige Vertrauen zwar sicher nicht. Doch sind die Beziehungen zwischen Peking und Moskau immerhin so eng wie seit den Fünfzigerjahren nicht mehr. Damals half die Sowjetunion beim Aufbau der frisch gegründeten kommunistischen Volksrepublik.

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In der Ukraine-Frage zum Beispiel stellt sich China ungewöhnlich klar an Russlands Seite. Außenminister Wang Yi ermahnte den amerikanischen Außenminister Antony Blinken, „Russlands legitime Sicherheitsbedenken sollten ernst genommen werden“. Sicherheit in Europa könne nicht garantiert werden, indem „militärische Blöcke gestärkt oder gar erweitert werden“. Das war eine offenkundige Anspielung auf Russlands Forderung nach einem Verzicht auf jede künftige NATO-Erweiterung. Im UN-Sicherheitsrat ergriff Peking am Montag als einziges Mitglied Partei für Moskau. Eine von den Vereinigten Staaten einberufene Sondersitzung sei nicht nötig, denn schließlich habe Russland erklärt, dass es nicht die Absicht habe, die Ukraine anzugreifen.

Ungewöhnlich ist das deshalb, weil China sonst eher bemüht ist, die Balance zwischen Konfliktparteien zu wahren, um sich nicht in bewaffnete Konflikte hineinziehen zu lassen. Die Annexion der Krim erkannte Peking zum Beispiel nicht an und baute danach seine Beziehungen zu Kiew deutlich aus.

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