#Yakuzas Verlobter macht Sie mit seiner toxischen Romanze süchtig

Jahreszeit ausgestrahlt: Herbst 2024

Anzahl der Episoden: 12

Gesehen am: Crunchyroll

Übersetzt von: ?

Genres: Drama, Romantik

Gedanken: Yakuzas Verlobter: Raise wa Tanin ga Ii kam mit einer elektrisierenden ersten Folge heraus. Yoshino, Enkelin einer der mächtigsten Yakuza-Gruppen Osakas, wird nach Tokio geschickt, wo sie sich (in den Nachrichtenmedien) vorläufig mit Kirishima verlobt, einem aufstrebenden Yakuza-Mitglied der Yakuza-Gruppe Tokio. Nachdem die erste Folge zunächst mit einem klassischen „Nettes Mädchen aus dem Wasser trifft auf einen bösen Jungen, der missverstanden wird“ beginnt, nimmt sie am Ende eine scharfe Wendung, in der weder das „nette Mädchen“ noch der „böse Junge“ die Person sind, die sie sind erscheinen.

Diese Romanze ist giftig, aber in gewisser Weise macht sie tatsächlich Spaß und macht süchtig. Der Schlüssel zu diesem Erfolg liegt nicht bei Kirishima, sondern bei Yoshino. Es ist unglaublich wichtig, dass eine toxische Liebesbeziehung von beiden Seiten dargestellt wird und nicht nur von einer Figur. Oftmals haben die weiblichen Charaktere in der Gleichung einer toxischen Beziehung den Kürzeren gezogen, da sie diejenige sind, die mehr gegen den männlichen Charakter „verliert“, aber Yoshino bricht diesen Fluch durch ihre düstere Persönlichkeit, ihre waghalsige Einstellung und ihr Selbstvertrauen. Sie ist nicht so stark wie die Männer um sie herum, und sie hat nicht so viel Erfahrung mit Gewalt und akzeptiert diese auch nicht so sehr. Dennoch hat Yoshino keine Angst davor, mit weniger gewissenhaften Mitteln ein paar Gehirnerschütterungen in einem Kampf zu verursachen, in dem sie in Bezug auf ihre biologische Stärke völlig im Nachteil ist. Das Ergebnis ist eine weibliche Figur, die sehr genau weiß, was ihr gefällt und was sie will, und die keine Angst davor hat, die schmutzigsten und kleinlichsten Methoden anzuwenden, um beides zu erreichen.

Ihre Beziehung zu Kirishima beruht nicht auf Liebe, sondern auf Sturheit und verletztem Stolz, was wiederum den gewalttätigen Mann fasziniert, der es gewohnt ist, Menschen in seinem Leben wie beim Kartenspielen zu manipulieren und auszuschließen. Ihre heiße und kalte Beziehung ist der Star der Show, und selbst jetzt kann ich nicht sicher sagen, ob ich sie verwöhne oder ob es mir einfach Spaß macht, zuzusehen, wie sie sich gegenseitig an die Kehle gehen.

Bei dieser Serie handelt es sich um einen Liebes-Anime, aber mit der Einbeziehung von Yakuza kommen noch andere Themen auf den Tisch. Das ist einer meiner wenigen Kritikpunkte an der Serie: weniger Yakuza-Drama als ich erwartet hatte. Die Show beginnt und endet mit mehreren Episoden, die das subtile Territorialdrama und den Krieg zwischen den verschiedenen Yakuza-Gruppen zeigen, aber in einem Teil in der Mitte fehlt diese Spannung völlig. Das bedeutet nicht, dass die mittleren Episoden ereignislos verlaufen. Wir treffen neue Charaktere und die Beziehung zwischen Yoshino und Kirishima entwickelt sich langsam, aber ich fragte mich immer wieder, ob wir zu der Yakuza-Gewalt und dem Drama zurückkehren würden, die die Serie zu Beginn versprochen hatte.

Das hat mit meiner Freude an den Kämpfen zu tun. Zu meiner Freude sind die Schlägereien tatsächlich choreografiert – an einer Stelle benutzt Kirishima eine Gabel als Waffe, um ernsthaften Schaden anzurichten – und die Charaktere haben ausreichend ausgeprägte Kampfstile in der Animation, die die Schlägereien im Vergleich zu blinden Schlägen wie ich auch optisch interessant machen ursprünglich erwartet hatte. Die intensiven Kampfszenen erinnern den Zuschauer auch an die Gefahr, in die sich Yoshino stürzt. Das Mädchen wird schreiend und beißend zu Boden gehen, aber am Ende des Tages ist klar, dass sie deutlich schwächer ist, sobald die Männer beginnen, ohne zu zögern aufeinander loszugehen. Dieses Machtungleichgewicht zwingt Yoshino dazu, eine Kombination aus genialen emotionalen und physischen Strategien anzuwenden, um ihre Kämpfe zu gewinnen. Dadurch werden ihre cleveren Siegesstrategien zu einem Highlight der Serie.

Der zweite Grund, warum ich wollte, dass der Yakuza-Konflikt in der gesamten Serie integriert bleibt, ist, dass Yoshino und Kirishima ohne ihn nur gewalttätige Spinner in der High School sind. Unsere beiden MCs sind Teenager, und ihre Persönlichkeiten, gepaart mit dem Lernen für College-Prüfungen, der Sorge um Schulsachen und der Aufregung um die Abschlussnoten wirken unglaublich unrealistisch, ohne Erinnerungen an das Yakuza-Drama, das sich hinter den Kulissen abspielt. Es wird auch schnell langweilig – wir haben Tausende von High-School-Romanzen mit unterschiedlichen Geschmacksrichtungen gesehen, und ohne die direkte Einbeziehung von Yakuza-Konflikten droht es in eine andere Formel mit „skurrilen“ Hauptdarstellern zu verfallen.

Auch das High-School-Setting kann die Zuschauer aufgrund des Charakterdesigns abschrecken. Yoshino und Kirishima werden absichtlich wie Erwachsene gezeichnet, und ein tatsächlicher Handlungspunkt ist, dass Yoshino ihr reiferes Aussehen zu ihrem Vorteil nutzt. Für einige ist es jedoch verständlicherweise immer noch verwirrend, wenn sie sie in reifer Kleidung sehen und sich dann zufällig daran erinnern, dass sie noch eine Highschool-Schülerin ist. Andererseits haben mir die Tattoos sehr gut gefallen. Kirishima, Shoma und ein Antagonist, den wir ganz am Ende treffen, haben deutliche Rückentattoos, die bis auf ihre Arme reichen, und ich liebe es, wie sie jeden Charakter darstellen. Shoma, geradlinig und geradlinig, wird durch den kraftvollen Drachen dargestellt, während Kirishima, hinterlistig und stark, durch den stillen Jägertiger dargestellt wird. Wir sehen nicht das gesamte Rückentattoo des Antagonisten, aber anhand der Tentakel, die auf seinem Arm herumkrabbeln, kann ich nur vermuten, dass er von einem Oktopus dargestellt wird, einem Tier, das für seine Intelligenz bekannt ist.

Die Landschaft und die Hintergrundkunst sind leider wenig inspirierend. Bei all der Arbeit, die in die Charaktere und die Kampfchoreografie gesteckt wurde, kann ich mir vorstellen, dass das Team beschlossen hat, die anderen Aspekte zu opfern. Glücklicherweise erstreckte sich das nicht auf den Soundtrack, der einer der besten dieser Staffel war. Jede Yakuza-Gruppe hat ein eigenes Thema, ähnlich den Tätowierungen der wichtigen männlichen Charaktere, und wenn man sie hört, entsteht sofort Spannung in der Szene. Besonders kreativ ist der Einsatz von Saiteninstrumenten, die in ungleichmäßigen Abständen hohe dissonante Töne spielen, die an schreiende Menschen erinnern und in der Lage sind, meine Angst zu steigern, egal in welcher Szene.

Auch die Synchronsprecher hielten sich nicht zurück, als ihre Charaktere aufzutreten. Mein Favorit ist zweifellos Hitomi Ueda für ihre Darstellung von Yoshino. Ihr Knurren gibt Yoshino das Gefühl, wirklich gefährlich zu sein, und ich liebe es, wie die Synchronsprecherin bei ihrer Ankunft in Tokio zwischen Yoshinos Osaka-Akzent und ihrem forcierten, akzentlosen Japanisch wechselt. Sie hatte eine großartige Chemie mit Akira Ishida, ihrem Gegenstück als Kirishima, der auch die prickelnde Schleimigkeit, die Kirishima in seinen romantischen Unternehmungen verkörpert, hervorragend beherrscht.

Yakuza-Verlobter bietet eine andere Art von Romantik, die wir normalerweise nicht in Animes sehen. Mit zwei unglaublich seltsamen Hauptdarstellern, die keine Angst davor haben, sich die Hände schmutzig zu machen, um zu bekommen, was sie wollen, sind sie gleichzeitig perfekt füreinander und schrecklich füreinander. Ich verstehe völlig, wenn einige ihre Katz-und-Maus-Spiele, bei denen sie sich gegenseitig verfolgen, manipulieren und ihre Grenzen überschreiten, als überwältigend empfinden. Für mich bietet es jedoch die perfekte Balance zwischen Unterhaltung, ohne langweilig zu sein.

Bewertung

Handlung: 7 (Multiplikator 3)

Zeichen: 8 (Multiplikator 3)

Kunst/Animation: 6 (Multiplikator 2)

Sprachausgabe: 7

Soundtrack: 8

Endergebnis: 72