Wissenschaft

#Baby-Federn aus der Kreidezeit

Bernstein
In Bernstein konserviertes Federbüschel eines Urvogel-Kükens. © Shundong Bi

Dieses Federbüschel, das in all seinen Details im gelblichen Bernstein konserviert wurde, gehörte vor 99 Millionen Jahren einem Vogelküken.

Die Forschenden, die den ungewöhnlichen Bernsteinfund genauer untersucht haben, gehen davon aus, dass sich der kleine Urvogel damals in der Mauser befand, also seine Baby-Federn gegen erwachsene tauschte. Ähnlich wie ein menschliches Kind, das seine Milchzähne verliert. Nachdem sich eines dieser Federbüschel aus dem Flaum des Jungvogels gelöst hatte, landete es damals in klebrigem Baumharz. Dieses erstarrte und wurde zu Bernstein, der die urzeitliche Feder bis in unsere Zeit bewahrte.

Der Vogel stammt aus der Gruppe der Enantiornithes – bezahnten Urvögeln, die am Ende der Kreidezeit zusammen mit den Dinosauriern ausstarben. Die in Bernstein erhaltenen Federn des Enantiornithes-Kükens verraten den Paläontologen nun, warum es diese Gruppe womöglich nicht bis hinein in die Neuzeit geschafft hat. Ein Grund liegt demnach in der Art und Weise, wie sich diese Urvögel einst mauserten. „Alle Körperfedern des Kükens befinden sich im Grunde im gleichen Entwicklungsstadium, was bedeutet, dass alle Federn gleichzeitig oder fast gleichzeitig zu wachsen begannen“, berichtet Jingmai O’Connor vom Field Museum in Chicago.

Aus Sicht der Paläontologen ist diese Art des Federwechsels problematisch, denn die Küken der Enantiornithes waren wahrscheinlich bereits früh auf sich selbst gestellt. Wechselten sie ihr Federkleid in einem Rutsch, mussten sie zumindest zeitweise ohne dessen Wärme auskommen. Denn es waren keine Eltern zur Stelle, die das Küken hätten wärmen können.

Beim Massenaussterben am Ende der Kreidezeit geriet diese Mausertaktik den Enantiornithes wahrscheinlich zum Nachteil. „Als der Asteroid einschlug, stürzten die globalen Temperaturen ab und die Ressourcen wurden knapp, sodass diese Vögel nicht nur einen noch höheren Energiebedarf hatten, um sich warm zu halten, sondern auch nicht über die Ressourcen verfügten, um diesen Bedarf zu decken“, erklären die Wissenschaftler. In der Folge starben diese Urvögel wahrscheinlich aus, während die Vorfahren der modernen Vögel mit effizienteren Mausertechniken überlebten.

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