Nachrichten

#Zehn Mal so viele beatmete Corona-Kranke wie Anfang Oktober

Zehn Mal so viele beatmete Corona-Kranke wie Anfang Oktober

Weniger neue Corona-Fälle, weniger weitere Covid-19-Tote und eine geringere zentrale Kennziffer, die sich aus den binnen Wochenfrist aufgelaufenen positiven Tests unter 100.000 Einwohnern ergibt: Im Vergleich zum vergangenen Donnerstag sehen die vom Robert-Koch-Institut für Hessen zu Heiligabend gemeldeten Zahlen gar nicht unerfreulich aus. Zumal am Mittwoch noch ein Höchststand an über Nacht gemeldeten Corona-Toten zu beklagen war. Wäre da nicht die enorm hohe Belastung der Beschäftigten in den hessischen Kliniken und dort besonders auf den Intensivstationen. Derzeit beatmen die Krankenhäuser rund zehn Mal so viele Covid-Kranke wie noch Anfang Oktober. In etwa in gleichem Maße ist die Zahl der seit Beginn der Pandemie verzeichneten Neuinfektionen gestiegen.

Thorsten Winter

Thorsten Winter

Wirtschaftsredakteur und Internetkoordinator in der Rhein-Main-Zeitung.

Dabei grassiert das Coronavirus weiterhin vor allem in ländlich geprägten Landkreisen. Während die sogenannte Inzidenz, die binnen sieben Tagen gemeldeten positiven Tests unter 100.000 Einwohnern, in Frankfurt weit unter der kritischen Marke 200 liegt (siehe Grafik), bewegt sie sich vor allem im Main-Kinzig-Kreis, im Odenwald, im Kreis Hersfeld-Rotenburg und im Kreis Limburg-Weilburg weit darüber. Der westhessische Landkreis weist derzeit die höchste Kennziffer auf. In zwei anderen Landkreisen hat sich das Infektionsgeschehen über Nacht merklich entspannt, zumindest gemessen am Kennwert.

Wie das Sozialministerium der F.A.Z. mitteilte, behandelten hessische Kliniken zuletzt 2525 Corona-Kranke und damit 216 mehr als vor einer Woche. 501 von ihnen mussten beatmet werden, fast 50 mehr als sieben Tage zuvor. 248 sogenannte Beatmungsbetten waren am Mittwoch Vormittag frei, 40 mehr als vor einer Woche. Ob auch für jedes freie Bett ausreichend Personal bereit steht, ist damit aber nicht gesagt. An diesem Sonntag sollen in Hessen erste Altenheimbewohner und medizinische Kräfte gegen das Coronavirus geimpft werden.

Das RKI meldet für Hessen 1165 neue Fälle nach 2565 vor einer Woche und 2411 am Vortag. 38 weitere Covid-Tote sind zu beklagen nach 58 vor einer Woche. Der Höchststand von 96 wurde zum Mittwoch gemeldet. Die Inzidenz für Hessen beträgt 185, das sind vier Punkte weniger als am vergangenen Donnerstag. Seit März haben die hessischen Gesundheitsämter dem RKI 126.214 Fälle weitergereicht. Bis 1. Oktober waren es nur gut 19.000 gewesen. Die Zahl der offiziell registrierten Covid-Todesfälle kletterte seitdem von 551 auf 2331. 28.700 Infektionen gelten als nicht ausgestanden, rund 700 weniger als am Mittwoch. Nach Angaben des für die Seuchenbekämpfung zuständigen Bundesinstituts sind in den vergangenen Wochen wieder vermehrt ältere Personen an Covid-19 erkrankt. Dies bedeute vermehrt schwere Verläufe, die mitunter tödlich endeten.

Darmstadt-Dieburg von der schwarzen Liste

Der Blick auf die Corona-Landkarte des RKI zeigt: Gut die Hälfte der 21 Landkreise liegt auf der schwarzen Warnstufe des Landes, unter den kreisfreien Städten ist es aber nur Offenbach. Die höchste Inzidenz weist der Kreis Limburg-Weilburg aus mit 356, gefolgt vom Kreis Hersfeld-Rotenburg mit 299, dem Odenwald mit 295 und dem Main-Kinzig-Kreis mit 278. Auf den weiteren Plätzen finden sich der Vogelsberg (236), der benachbarte Landkreis Fulda (231), der Schwalm-Eder-Kreis (218), der Kreis Waldeck-Frankenberg und der Kreis Gießen (jeweils 214) sowie die Stadt und der Landkreis Offenbach (jeweils 213). Letzter im Bunde auf der schwarzen Liste ist die Wetterau mit 207. In den stark belasteten Landkreisen gelten Ausgangssperren, die an den Feiertagen zeitlich gelockert werden.

Aus der Liste herausgefallen ist über Nacht der Kreis Darmstadt-Dieburg, in dem die Inzidenz von gut 201 auf 165,5 abgesackt ist. Im Kreis Marburg-Biedenkopf ging es von 182 auf 137 abwärts. Dagegen hat sich die Lage im Werra-Meißner-Kreis wieder verschärft. Die Inzidenz stieg von lediglich 91 auf 127. Damit rangiert kein Landkreis mehr unter der Marke 100. Der Hochtaunus liegt aber nur knapp darüber.

Wann die schwarze Stufe greift

Die Stufe „Schwarz“ greift grundsätzlich bei einem „diffusen Infektionsgeschehen“, das nicht auf einen überschaubaren und begrenzten Ausbruchsherd beschränkt sei. Und: „Wenn eine Region die Inzidenz von über 200 erreicht und diese drei Tage in Folge weiterbesteht, dann ist zum Beispiel eine nächtliche Ausgangssperre für die Zeit zwischen 21 Uhr und 5 Uhr früh zu verhängen. Das Verlassen der eigenen Wohnung ist während dieser Zeit nur aus gewichtigen Gründen zuzulassen wie beispielsweise berufliche oder medizinische Erfordernisse“, erläuterte Staatssekretärin Anne Janz.

Die Erklärung von Janz zu den neuen Vorgaben findet sich hier. Das hessische Sozialministerium veröffentlicht täglich eine Übersicht der Corona-Entwicklung, aufgeschlüsselt nach Kreisen und kreisfreien Städten. Es bezieht sich dabei auf Zahlen des RKI. In den ersten Wochen der Pandemie berücksichtigte es auch Daten des Hessischen Landesprüfungs- und Untersuchungsamts im Gesundheitswesen beim Regierungspräsidium Gießen, dem die Gesundheitsämter die jeweils neuen Fälle melden müssen. Um Einheitlichkeit herzustellen, nimmt das Ministerium nun nur noch die RKI-Angaben.

Aus Frankfurter Sicht ist grundsätzlich wichtig: Die am Flughafen genommenen positiven Tests werden nicht der Stadt zugeordnet. Vielmehr schlagen sie sich nach Angaben des Sozialministeriums in der Statistik des Gesundheitsamts nieder, das etwa für den jeweiligen Reiserückkehrer zuständig ist. Das kann auch das Frankfurter Amt sein oder ein anderes in Hessen, aber eben auch eine Behörde in einem anderen Bundesland.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!