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#Netflix-Nutzer erhalten Kündigungen – so musst du reagieren

„Netflix-Nutzer erhalten Kündigungen – so musst du reagieren“

Das Gefährliche an Phishing ist, dass man nie voraussagen kann, in welche Verkleidung der schädliche Link verpackt wird. Mal ist es eine Sparkassen-Mail, mal eine angebliche Steuerrückerstattung, mal eine Bank. Wir verraten, welche Phishing-Mails seit der 40. Kalenderwoche verbreitet sind.

Netflix
Netflix-Nutzer erhalten KündigungenBildquelle: Venti Views / Unsplash

„Einfach aufpassen“ lässt sich leicht sagen. Doch ob man im Eifer des Gefechts und angesichts eines vollen Postfachs stets die Zeit findet, sich jede einzelne E-Mail genau anzusehen, ist mehr als fraglich. Kein Wunder also, dass die Phishing-Masche auch heute noch hervorragend funktioniert und nach wie vor täglich unzählige Opfer fordert. Grundsätzlich gibt es jedoch nur zwei alternative Vorgehensweisen: Einerseits bieten die meisten Online-Dienstleister mittlerweile die sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung an (mehr dazu unten) und andererseits ist die Gefahr deutlich geringer, wenn man schon vorab weiß, auf welche E-Mails man achten sollte. Und genau das erfährst du hier.

Phishing-Mails seit dem 03. Oktober

Die Verbraucherzentrale NRW listet im Rahmen ihres Phishing-Radars kontinuierlich die neuesten Phishing-Mails auf. Selbstverständlich ist die Liste nicht erschöpfend; auch andere Mails sind im Umlauf. Sie zeigt allerdings, bei welchen E-Mails man als Nutzer derzeit auf jeden Fall ein Auge offen halten sollte.

In dieser Woche gehören dazu die folgenden Unternehmen und Organisationen:

  • Netflix
  • Amazon
  • Sparkasse
  • Volksbank

Details zur aktuellen Phishing-Situation

Netflix

„Leider konnten wir Ihr Zahlungsproblem nicht lösen und Ihr Abonnement wurde gekündigt.“ Mit diesen Worten beginnt eine E-Mail, die aktuell vermehrt im World Wide Web verschickt wird. Die Mail ist sowohl optisch als auch sprachlich recht überzeugend und scheint auch über eine direkte Kundenansprache zu verfügen. Dennoch handelt es sich dabei schlicht um eine Phishing-Masche, mit dem Ziel, die Zahlungsinformationen der Empfänger abzugreifen. Denn wie es weiter in der E-Mail heißt, lässt sich das Netflix-Abonnement natürlich über eine hinterlegte Verlinkung reaktivieren. In solchen Fällen empfiehlt es sich, den Netflix-Kundenservice zu kontaktieren oder schlicht die Netflix-App zu öffnen, um das eigene Abonnement zu überprüfen. Anschließend sollte die Phishing-Mail in den Spam-Ordner verfrachtet werden.

Übrigens: Deinen Namen könnten die Cyberkriminellen aus einem entsprechenden Darknet-Forum gefischt haben. Ursprünglich könnte die Informationen derweil aus einem Datenleck oder einer vorangegangenen Phishing-Masche stammen. Wie du deine Daten und Passwörter schützen kannst, erfährst du in diesem Ratgeber.

Amazon

Die Methode „Zuckerbrot und Peitsche“ scheint auch im 21. Jahrhundert hervorragend zu funktionieren. Während im Rahmen der Netflix-Masche die Peitsche zum Einsatz kam, lockt eine aktuelle Amazon-Mail mit Zuckerbrot respektive einem Gutschein im Wert von 1.000 Euro, einem Samsung Galaxy S21 Ultra 5G und einer Galaxy Watch. Ebendiese Preise soll Amazon laut einer Phishing-Mail derzeit unter seinen Nutzern verlosen. Um an der Verlosung teilzunehmen, muss man die Teilnahme „lediglich“ bestätigen – abermals mittels einer hinterlegten Verlinkung. In Wahrheit haben es die Betrüger dagegen höchstwahrscheinlich auf deine Amazon-Zugangsdaten abgesehen. Eine Teilnahme könnte für dich daher ein finanzielles Fiasko bedeuten.

Die Phishing-Mail wirkt sehr professionell und stellt daher ein besonders hohes Risiko dar. Lediglich die Absender-E-Mail und eine fehlende direkte Kundenansprache deuten auf eine Betrugsmasche hin. Trotzdem empfiehlt es sich auch hier, die E-Mail einerseits unbeantwortet in den Spam-Ordner zu verfrachten und andererseits eine sogenannte Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) einzurichten.

Sparkasse

In einer weiteren Phishing-Mail werden Kunden der Sparkasse gegenwärtig dazu aufgefordert, die Umstellung auf das neue Sicherheitsverfahren SparkasseSecure abzuschließen. Dazu ist eine Aktualisierung der Nutzerdaten notwendig. Im Gegensatz zu den beiden vorangegangenen Mails wurde diese glücklicherweise sehr lieblos gestaltet und enthält zahlreiche grammatikalische Fehler. Daher ist die Gefahr für Kunden der Sparkasse überschaubar.

Volksbank

Die Phishing-Mail, die derzeit im Namen der Volksbank verschickt wird, ähnelt sowohl inhaltlich als auch grammatikalisch der Sparkasse-Mail. Die Verlinkung wurde hier allerdings nicht als Button, sondern in Textform hinterlegt. Da die URL sichtbar ist, wirkt diese vertrauenswürdiger. Dennoch solltest du lieber die Finger von dieser lassen und die Volksbank-Website stattdessen selbst aufrufen. Denn bei der URL handelt es sich schlicht um einen Ankertext, der zu einer Phishing-Seite führt. Ein Beispiel: Wir haben die vertrauenswürdig wirkende Volksbank-URL https://www.vr.de/privatkunden schlicht mit unserem Phishing-Ratgeber verknüpft. Dieser ist vollkommen harmlos, im Gegensatz zu der Verlinkung, die in der angeblichen Volksbank-Mail hinterlegt wurde. Daher solltest du bei nicht zu 100 Prozent vertrauenswürdigen E-Mails vom Klick auf hinterlegte Verlinkungen absehen.

Phishing 2022 – Bisherige Fälle

Die Liste an Phishing-Versuchen in Deutschland wird immer länger. Klar zu erkennen ist, dass es vorwiegend große Unternehmen betrifft. Sie haben viele Kunden und damit viele potenzielle Opfer von Phishing. Diese Liste zeigt, welche Unternehmen im Jahr 2022 schon von Phishing-Betrügern genutzt wurden, um deine Daten oder dein Geld zu stehlen:

  • 1&1
  • Advanzia Bank
  • Amazon
  • Apple
  • BaFin (Bundesanstalt für Finanzdienstleistungsaufsicht)
  • Barclays
  • Bitcoin-Erpressung
  • Bundesregierung
  • Commerzbank
  • Deutsche Bank
  • Deutsche Kreditbank (DKB)
  • DHL
  • Ionos
  • ING
  • Instagram
  • Landesbank Berlin (LBB)
  • PayPal
  • Postbank
  • SMS (Voicemail)
  • Sparkasse
  • Telekom
  • Volks- und Raiffeisenbanken
  • WEB.DE
  • WhatsApp
  • Zollamt

Was ist Phishing eigentlich?

Wenn man an Cyberkriminelle denkt, kommen einem automatischen Hollywood-Bilder von Unbekannten in Kapuzenpullis in den Sinn, die in einem Keller vor fünf Bildschirmen sitzen und ihren Blick auf das Pentagon richten. Die Wahrheit sieht allerdings oftmals ganz anders aus. Denn man braucht weder fünf Bildschirme noch große Kenntnisse über Sicherheitssoftware, um an das Geld von Internetnutzern zu gelangen. Sogar ein Kapuzenpulli ist dafür nicht zwingend erforderlich. Viele Anwender verraten ihre Zugangsdaten nämlich freiwillig, wenn man sie darum bittet.

Alles, was dazu benötigt wird, ist eine E-Mail im beispielsweise Amazon-Look, die Empfänger über ungewöhnliche Kontoaktivitäten oder eine AGB-Änderung unterrichtet. Anschließend wird das Opfer dazu aufgefordert, eine Autorisierung durchzuführen, indem er einen Link anklickt und sich in seinem Account anmeldet. Nur führt der Link nicht zur Amazon-Website, sondern zu einer Kopie. Die hier eingetragenen Login-Daten landen direkt bei den Cyberkriminellen. Mittlerweile steckt hinter Phishing eine regelrechte Industrie.

Weitere Betrugsmaschen & Schutzmechanismen:

  • eBay Kleinanzeigen und Co.: Mit diesen Betrugsmaschen zockt man dich ab
  • WhatsApp Abzocke: Das sind die hinterlistigen Maschen der Betrüger
  • Privatsphäre durch Zukleben der Webcam? So löst du das Problem eleganter

So schützt du dich

Sobald die Betrüger deine Nutzerdaten erbeutet haben, können sie diese beispielsweise zum Identitätsdiebstahl verwenden. Sollten die Anmeldedaten zu einem mit dem Bankkonto verknüpften Dienst gehören, könnte auch dein Portemonnaie darunter leiden. Darum solltest du auf E-Mails im Allgemeinen und auf Nachrichten der oben genannten Anbieter im Besonderen achten. Weist die E-Mail Rechtschreibfehler auf? Wie sieht es mit direkter Kundenansprache aus? Handelt es sich bei dem Absender respektive bei der E-Mail-Adresse des Absenders im Kopf der E-Mail tatsächlich um PayPal? Gehört die verlinkte Webseite dem Online-Bezahldienst oder ist die URL eher kryptisch? Alle diese Fragen können eine Phishing-Mail enttarnen.

Eine weitere, gute Selbstschutz-Maßnahme stellt die Zwei-Faktor-Authentifizierung (2FA) dar. Dabei handelt es sich um einen doppelten Anmeldeschutz, bei dem neben den Anmeldedaten eine zweite Anmeldeschranke eingerichtet wird – etwa in Form eines Codes, der auf eine zuvor hinterlegte Telefonnummer zugestellt wird. Diesen können Cyberkriminelle in der Regel nicht so einfach ergattern. Obwohl auch diese Schutzlinie nicht unüberwindbar ist. Weitere Informationen zu dem Thema erhältst du in unserem Phishing-Ratgeber.



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Bildquellen

  • Webcam abkleben: MIH83 /Pixabay
  • Darknet und Deep Web: B_A / Pixabay
  • Netflix-Nutzer erhalten Kündigungen: Venti Views / Unsplash

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