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#65 Tote bei Waldbränden in Algerien

65 Tote bei Waldbränden in Algerien

Gluthitze und Waldbrände machen den Mittelmeer-Anrainern weiter schwer zu schaffen. Auf der griechischen Insel Euböa erzielte die Feuerwehr im Kampf gegen einen verheerenden Waldbrand am Mittwoch immerhin erste Erfolge, auf der Halbinsel Peloponnes musste der Einsatz gegen ein Feuer allerdings ausgeweitet werden. In Algerien stieg die Zahl der Brandopfer laut Staatsfernsehen auf 65. Für das ebenfalls unter Waldbränden leidende Italien wurden Rekordtemperaturen vorhergesagt.

„Ich denke, wir können sagen, dass die Feuerfronten langsam unter Kontrolle gebracht werden“, sagte der Bürgermeister der Stadt Istiea auf Euböa, Giannis Kontzias, dem staatlichen Fernsehsender ERT. „Gestern haben wir zum ersten Mal seit Tagen das Sonnenlicht gesehen“, fügte er in Anspielung auf die riesigen Rauchschwaden über Euböa hinzu. Das Feuer war bereits neun Tage zuvor ausgebrochen.

Durch die Feuer auf Euböa und in anderen Teilen des Landes starben bereits drei Menschen, hunderte weitere verloren ihr Zuhause. Außerdem brach ein Teil der für Griechenland so wichtigen Einnahmen durch Tourismus und Landwirtschaft weg. Den örtlichen Betrieben drohe die „Ausrottung“, warnte Kontzias. Zu den Brandkatastrophen beigetragen hat die schwerste Hitzewelle in Griechenland seit Jahrzehnten, welche die Behörden auf den Klimawandel zurückführen.


Hitzewelle in Griechenland

In der Bergregion Gortynia auf der Halbinsel Peloponnes konzentrierte die Feuerwehr sich am Mittwoch darauf, das Feuer vom dichtbewaldeten Berg Mainalo fernzuhalten. „Dörfer scheinen im Moment nicht in Gefahr zu sein (…), aber die Bedingungen ändern sich stündlich“, sagte der Vize-Gouverneur für die auch Gortynia umfassende Region Arkadien, Christos Lambropoulos, auf ERT.

Die Feuerwehr in Gortynia bekam am Mittwoch Verstärkung von zahlreichen Einsatzkräften aus dem Ausland, darunter Deutschland, Frankreich, Großbritannien und Tschechien. Nach Angaben des Deutschen Feuerwehrverbands wurden 168 Einsatzkräfte aus Hessen und 56 weitere aus Nordrhein-Westfalen entsandt. Insgesamt wurde Griechenland die Unterstützung durch 21 Flugzeuge und Hubschrauber, 250 Fahrzeuge und mehr als 1200 Feuerwehrleute zugesagt.

Ein Anwohner hilft Feuerwehrleuten aus Serbien bei den Löscharbeiten eines Waldbrandes im griechischen Dorf Kamaria.


Ein Anwohner hilft Feuerwehrleuten aus Serbien bei den Löscharbeiten eines Waldbrandes im griechischen Dorf Kamaria.
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Bild: dpa

Auf Euböa waren fast 900 Feuerwehrleute, darunter Einsatzkräfte aus Ländern wie Zypern, der Slowakei und der Ukraine im Einsatz. Auch sieben Löschflugzeuge und Hubschrauber aus dem Ausland beteiligten sich an den Löscharbeiten.

Viele Menschen auf Euböa fühlen sich von der Regierung im Stich gelassen. Kommunalpolitiker werfen der Regierung vor, zu spät Löschflugzeuge auf die Insel geschickt zu haben. Ministerpräsident Kyriakos Mitsotakis entschuldigte sich am Montagabend in einer Fernsehansprache bei seinen Landsleuten. Zugleich hob er hervor, die Feuerwehr habe in den vergangenen Tagen gegen 580 Brände kämpfen müssen, die wegen einer „beispiellosen Hitzewelle und einer langanhaltenden Dürre schwer zu löschen“ gewesen seien.

In Italien warnte der nationale Wetterdienst vor einer Rekordhitze. Voraussichtlich noch am Mittwoch werde der bisherige landesweite Hitzerekord von 48,5 Grad auf Sizilien übertroffen, der dort 1999 gemessen worden war. Für die südlichen Festland-Regionen Kalabrien, Apulien und Kampanien wurde mit 39 bis 42 Grad gerechnet.

Das die Hitzewelle verursachende Hoch „Lucifer“ soll in den kommenden Tagen nordwärts ziehen und am Wochenende der Toskana und der Region Latium im Zentrum Italiens Temperaturen um die 40 Grad bringen. Für die Feuerwehr in Kalabrien und auf Sizilien sind die hohen Temperaturen angesichts weiter wütender Waldbrände äußerst schlechte Nachrichten.

Auch Tunesien und Algerien leiden unter der Hitzewelle. Im Norden Algeriens kämpften Feuerwehr und Armee am Mittwoch gegen 69 Waldbrände, zumeist in der Kabylei, einer stark bewaldeten Bergregion östlich der Hauptstadt Algier. Laut Staatsfernsehen stieg die Zahl der Todesopfer auf 65, darunter 28 Soldaten. Zwölf bei Rettungseinsätzen verletzte Soldaten schwebten demnach in Lebensgefahr.

In der Türkei waren diesen Monat bei Waldbränden acht Menschen ums Leben gekommen. Jetzt wird die Schwarzmeerregion im Norden des Landes auch noch von heftigen Regenfällen und Überschwemmungen geplagt. In mehreren Dörfern der Provinz Bartin fiel der Strom aus und eine Brücke stürzte ein, wie der Katastrophenschutz am Mittwoch mitteilte. Ein Mensch starb Medienberichten zufolge an einem Herzinfarkt, mehrere weitere Menschen wurden verletzt. Weiter östlich in der Provinz Sinop stürzte ein Haus ein und Autos steckten in Wassermassen fest. Ein Krankenhaus musste evakuiert werden, mehrere Straßen waren gesperrt. Die Behörden warnten vor weiteren schweren Regenfällen. Im Norden der Türkei kommt es im Sommer häufig zu schweren Regenfällen, die Sturzfluten auslösen. Vergangenes Jahr starben in der Region mindestens fünf Menschen bei Überschwemmungen.

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