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#Sind britische Touristen gar nicht aus der Quarantäne geflohen?

Sind britische Touristen gar nicht aus der Quarantäne geflohen?

Eine Woche nach der Nachricht über Hunderte in der Schweiz verschwundene quarantänepflichtige Touristen aus Großbritannien sind Zweifel an der Dimension des Vorfalls aufgekommen. Simon Wiget, Tourismusdirektor von Verbier im Kanton Wallis, glaubt nicht, dass dort 200 oder mehr Menschen eine angeordnete Quarantäne illegal verlassen haben, wie er der Deutschen Presse-Agentur (dpa) am Sonntag sagte. Zuerst hatte die „NZZ am Sonntag“ über Zweifel berichtet.

Der für Verbier zuständige Gemeindesprecher Jean-Marc Sandoz hatte auch der dpa am 27. Dezember gesagt, dass von 370 identifizierten Gästen, die in Quarantäne gemusst hätten, nach Weihnachten nur noch weniger als ein Dutzend dagewesen seien. Fünf Hoteliers hätten von abgereisten Briten berichtet, die nicht regulär ausgecheckt hätten. Drei hätten unberührte Frühstückstabletts vor den Zimmern gefunden und festgestellt, dass die Menschen teils über Nacht abgereist seien.

Tourismusdirektor Wiget sagt jetzt, bei den 370 habe es sich um Personen gehandelt, die potentiell in Quarantäne gemusst hätten. Für wie viele das tatsächlich zutraf, hätten die Kantonsbehörden zu prüfen gehabt, die nie Zahlen für einzelne Gemeinden kommunizierten. Legal hätten auch diejenigen unter den 370 abreisen können, deren Quarantänepflicht an den Weihnachtstagen ohnehin vorüber war.

„Ich habe keine Information, ob Leute aus Großbritannien Quarantäneauflagen nicht respektiert haben oder illegal abgereist sind“, sagte Wiget der dpa. „Bestimmte Personen respektieren Auflagen und andere nicht – das heißt aber nicht, dass alle Angehörigen derselben Gruppe Rechtsbrecher sind.“ Dass sich 200 oder mehr quarantänepflichtige Personen abgesetzt hätten, glaube er nicht. „Es ist schwer zu sagen, wie die Situation genau gewesen ist.“

Die Schweiz hatte am 20. Dezember alle Flüge aus Großbritannien und Südafrika gestoppt, weil in den Ländern neue und mutmaßlich noch ansteckendere Varianten des Coronavirus nachgewiesen worden waren. Sie ordnete an, dass alle seit dem 14. Dezember Eingereisten rückwirkend für zehn Tage ab Ankunftsdatum in Quarantäne mussten.

Sandoz bezog sich nach eigenen Angaben auf Erhebungen bei Hoteliers und Touranbietern. Seine Amtszeit als Pressesprecher der Gemeinde endete regulär am 31. Dezember. Die Gemeinde habe ihm nach seinen Gesprächen mit Journalisten am 27. Dezember geboten, sich nicht mehr zu dem Thema zu äußern, sagt er. Am 1. Januar trat ein neuer Gemeindepräsident an, Christoph Maret. Er wollte sich auf dpa-Anfrage nicht äußern und verwies auf Tourismusdirektor Wiget.


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