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#Impfungen in Arztpraxen beginnen wohl erst Mitte April

Impfungen in Arztpraxen beginnen wohl erst Mitte April

Die Gesundheitsminister von Bund und Ländern peilen den Beginn von Corona-Impfungen in den Arztpraxen spätestens für Mitte April an. Das Ziel sei zwar, frühestmöglich damit zu beginnen. Jedoch sollen die Praxen spätestens in der Woche vom 19. April damit starten, beschlossen die Minister nach Beratungen am Mittwoch. Bundeskanzlerin Angela Merkel (CDU) und die Ministerpräsidenten der Länder hatten in ihren Corona-Beratungen in der zurückliegenden Woche geplant, dass die Impfungen in den Praxen bereits Anfang April beginnen könnten.  

Kim Björn Becker

Am Mittwochnachmittag haben sich die Gesundheitsminister von Bund und Ländern zusammengeschaltet, um darüber zu sprechen, inwiefern die niedergelassenen Ärzte an der Impfkampagne beteiligt werden können. Am Ende der Beratungen sollte lediglich eine Empfehlung stehen. Die endgültige Entscheidung soll in einer Spitzenrunde von Kanzlerin Merkel und den Ministerpräsidenten der Länder fallen, sagte Regierungssprecher Steffen Seibert am Mittwochnachmittag. Diese Runde solle „zeitnah“ tagen, also noch vor der für 22. März geplanten Ministerpräsidentenkonferenz.

Hintergrund ist laut Seibert die ungelöste Frage der künftigen Aufteilung des Impfstoffs zwischen den öffentlichen Impfzentren und den Hausarztpraxen – insbesondere die Frage, bei welchen Liefermengen ein „Deckel“ bei den Impfzentren eingezogen werden soll und wie viel der Dosen an die Praxen gehen solle. „Das ist eine ganz praktische Frage, die es zu lösen gilt“, sagte Seibert.

Die Einbeziehung der Arztpraxen in die Impfkampagne setzt nach Ansicht der rheinland-pfälzischen Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD) voraus, dass deutlich mehr Impfstoff zur Verfügung steht. „Neue Impfstationen mit aufzunehmen, hängt davon ab, ob der Impfstoff auch wirklich kommt“, sagte Dreyer am Mittwoch in Mainz. „Alles andere macht keinen Sinn, sondern wir verteilen dann nur den vorhandenen Impfstoff noch mal auf alle möglichen Instanzen, ohne dass wir schneller werden.“

Vor der Telefonkonferenz der Gesundheitsminister hatte Bundesgesundheitsminister Jens Spahn (CDU) gemahnt, dass sich die Mediziner beim Impfen ihrer Patienten grundsätzlich an die beschlossene Reihenfolge halten. „Ich habe ein sehr hohes Vertrauen in die Ärztinnen und Ärzte, dass sie zuerst diejenigen Patienten impfen werden, die auch am meisten gefährdet sind“, sagte Spahn im ZDF. Eine Priorisierung bei der Impfstoffvergabe sei weiterhin notwendig. „Menschenleben retten ist keine Bürokratie.“

Ärztevertreter forderten bereits mehr Freiheiten bei der Entscheidung, wer wann geimpft werden soll. „Sobald wir ausreichend Impfstoff für alle haben, sollten Haus- und Fachärzte auch selbst über die Impfreihenfolge entscheiden dürfen. Sie wissen am besten, welche ihrer Patienten besonders gefährdet sind“, sagte Ärztepräsident Klaus Reinhardt der Zeitung „Rheinische Post“.

Der Chef der Kassenärztlichen Bundesvereinigung, Andreas Gassen, kritisierte die „deutsche Neigung, den Bürokratie-Oscar gewinnen zu wollen“. Dies bremse die Wirkung der Impfkampagne. „Wir sollten nicht alles bis ins Kleinste regeln wollen“, sagte Gassen. Um schnell so viele Bürger wie möglich zu impfen, müsse die strenge Priorisierung der Ständigen Impfkommission (Stiko) schrittweise zurückgezogen werden. Zuvor hatte der Spitzenverband der Kassenärzte die Position vertreten, dass eine Priorisierung „nicht in den Arztpraxen erfolgen“ dürfe, wie es Gassens Stellvertreter Stephan Hofmeister vor dem Beginn der Impfungen im Dezember ausdrückte.

Gassen sagte nun, er halte es für möglich, dass ab April pro Monat bis zu 20 Millionen Menschen in den deutschen Arztpraxen gegen Corona geimpft werden. Eine Erstimpfung könne schon in der ersten Junihälfte, die weitgehende Immunisierung der erwachsenen Bevölkerung dann Anfang August abgeschlossen sein, sagte Gassen der Zeitung „Die Welt“. Voraussetzung sei ein rascher Nachschub an Impfstoffdosen.  

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