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#Abrissprämie: Haus weg!

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Da haben die deutschen Fertighausbauer eine clevere Idee ins Rennen geworfen: Eine staatliche Abrissprämie für in die Jahre gekommene Eigenheime – auf dass nicht nur die eigene Branche profitiere, die neue Häuser an die Stelle der alten bauen kann, sondern auch das Klima und ländliche Regionen an sich. Die würden nämlich attraktiver, vor allem für junge Familien.

Es stimmt, dass dort vor allem Ein- und Zweifamilienhäuser stehen, von denen viele ihre beste Zeit hinter sich haben und wenig energieeffizient sind. Insofern ist der Impuls der Holzhausindustrie nachvollziehbar, in Zeiten wegbrechender Baugenehmigungen und Kundenaufträge ihr Heil in staatlicher Unterstützung zu suchen – zumal die ins Spiel gebrachten 20.000 Euro je abgerissenem Haus keine horrende Erwartung sind.

Allerdings ist die Frage, ob die Grundrechnung überhaupt aufgeht: dass nämlich die Sanierung eines alten, energetisch bedenklichen Hauses so teuer ist, dass ein Neubau attraktiver sei. Denn ein Holzfertighaus ist längst keine Billigvariante mehr wie in Zeiten, als mit viel Eigenleistung die Kosten zusätzlich gedrückt werden konnten; heute sind sie hochmoderne, technisch aufwendige Anschaffungen, die im Durchschnitt zwischen 200.000 und 300.000 Euro kosten. Es gibt, je nach Anbieter und Ausstattung, auch deutlich teurere Modelle. Für solche Summen müsste sich ein älteres Haus solide sanieren lassen.

Sorgen sind ernst zu nehmen

Gleichwohl sind die Sorgen der Branche, die einen langen Aufschwung hinter sich hat und heute jedes vierte neue Ein- oder Zweifamilienhaus in Deutschland baut, ernst zu nehmen. Hohe Zinsen und Materialkosten halten Kunden fern, Baugenehmigungen sind seltener als früher und dauern viel länger. Ein hoher Auftragsbestand sichert zwar Beschäftigung, die Unternehmen stellen sich dennoch auf Entlassungen ein.

Die Frage ist, ob die Fertighausbauer Verständnis für ihren Vorschlag verdienen, der keine Forderung sein soll, sondern der Beginn einer Diskussion. Schließlich haben schon andere, viel größere Industrien ähnliche Instrumente an die Hand bekommen, vor allem die Autohersteller mit der Abwrackprämie. Auch hier ging es darum, Alt durch Neu auf Staatskosten zu ersetzen. Der Ruf nach politischer Hilfe geht in vielen Branchen mittlerweile aber so leicht über die Lippen, dass ein weiterer Vorstoß aus gutem Grund nicht sofort bejubelt werden sollte – auch wenn er den Gebäudebestand energieeffizienter und viele Dörfer attraktiver machen würde.

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