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#Absichtlich infizieren lassen?: Frischfleisch für das Virus

Absichtlich infizieren lassen?: Frischfleisch für das Virus

Dass der Schutz der Gesundheit in der Pandemie bis in höchste Berliner Kreise gelegentlich als Fetisch und damit als übertrieben dargestellt wurde, hat die regelmäßige Wiederkehr der Corona-Maßnahmen nicht verhindert. Am Ende siegt die Sorge ums eigene Wohl und das der Liebsten. Keine Experimente mit der Gesundheit, diese Haltung trägt inzwischen seit mehr als einem Jahr. Wer das nun bedauert, weil er die Virus-Fixierung immer noch als obsessiv betrachtet und mehr Experimentierfreude von seinen Mitbürgern verlangt, der kann sich vielleicht auch mit Menschenversuchen anfreunden, wie sie nun in Großbritannien zum zweiten Mal anlaufen sollen. Sogenannte Human-Challenge-Versuche. Seit März werden, genehmigt und kontrolliert von der Regierung in London, Freiwillige vorsätzlich mit dem Sars-CoV-2-Erreger infiziert.

Bei den ersten Experimenten waren es Erstansteckungen, in Kürze sollen Versuche mit Probanden beginnen, die bereits eine Infektion hinter sich haben. Den Medizinern geht es darum, herauszufinden, welche Virusmenge für eine zweite Infektion erforderlich ist und wie das Immunsystem reagiert. Die Teilnehmer sind logischerweise jung, gesund und ziemlich unerschrocken. Nun pflegt das britische Gesundheitssystem traditionell einen ausgesprochen pragmatischen, ja utilitaristischen Umgang mit dem Thema Gesundheit. So viel wie möglich, aber nicht mehr als nötig. Im Umgang mit sehr alten Menschen, die auf längst nicht so viele Kassenleistungen mehr hoffen dürfen wie hierzulande, lässt sich das gut ablesen. Pragmatisch ist nun scheinbar auch der Umgang mit den jüngeren Jahrgängen. Weil ihr Risiko, schwer an Covid-19 zu erkranken, viel geringer ist als bei den Hochaltrigen, nimmt man sie in den Dienst des Fortschritts. Neu ist das nicht. Zum Erproben von Impfstoffen gegen Dengue und Malaria war das alles schon probiert worden.

Der Brite Edward Jenner selbst, der Ende des achtzehnten Jahrhunderts den Weg für die Pockenimpfung ebnete, indem er den achtjährigen Sohn seines Gärtners mit Kuhpocken infizierte, hat damit angefangen. Seitdem gibt es solche Menschenversuche gelegentlich unter strikten Auflagen. Als Ultima Ratio, um schnell und kontrolliert Daten zu sammeln. Aber wie anders ist es doch jetzt, wo immer noch kein Heilmittel verfügbar ist und Long-Covid auch junge Menschen bedroht – und auf der anderen Seite schon ein Großteil der Bevölkerung mit hochwirksamen Impfstoffen versorgt ist. Hierzulande wären solche Versuche schwer zu vermitteln, selbst bei jenen, die das Thema Gesundheit immer noch für überbewertet halten.

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