#Amazon startet in eine neue Ära
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„Amazon startet in eine neue Ära“
Der Online-Händler Amazon.com schlägt ein neues Kapitel auf. Er wird künftig nicht mehr von seinem Gründer Jeff Bezos geführt. Es ist die größte Zäsur, die es jemals in der Führung von Amazon gab. Bezos war seit der Gründung 1994 die überragende Figur im Unternehmen und hat es geprägt wie niemand sonst. Bei seiner Nachfolgeregelung setzt Amazon aber auf größtmögliche Kontinuität. Neuer Vorstandschef wird Andy Jassy, ein langjähriger Vertrauter von Bezos. Der 53 Jahre alte Manager führt derzeit das wachstumsstarke und profitable Geschäft mit „Cloud Computing“ in der Sparte Amazon Web Services, und er wird schon seit geraumer Zeit als potentieller Nachfolger gehandelt. Der Wechsel soll im dritten Quartal dieses Jahres amtlich werden.
Die Nachricht überraschte die Branche. Welches Gewicht sie hat, zeigte sich daran, dass einige der prominentesten Manager anderer Technologiekonzerne sich zu Wort meldeten und sowohl Bezos als auch Jassy gratulierten. Etwa Satya Nadella, der Vorstandschef des Softwareherstellers Microsoft, oder Sundar Pichai, der die Alphabet-Holding um den Internetkonzern Google führt. Microsoft und Google sind die schärften Wettbewerber von Amazon im Cloud-Geschäft.
Der Rückzug des 57 Jahre alten Gründers kommt freilich nicht ganz aus dem Nirgendwo. Schon vor geraumer Zeit hieß es, er habe sich etwas vom Tagesgeschäft entfernt, wobei er inmitten der Corona-Pandemie die Zügel wieder etwas fester in die Hand genommen haben soll. Bezos hat auch eine ganze Reihe von Nebenprojekten, die mit Amazon wenig zu tun haben. Er verwendet viel Zeit auf das ebenfalls von ihm gegründete Raumfahrtunternehmen Blue Origin, und ihm gehört die Zeitung „Washington Post“.
Bezos verspricht Spende von 10 Milliarden Dollar
Bezos macht in jüngster Zeit auch verstärkt mit wohltätigen Aktivitäten von sich reden. Vor knapp einem Jahr kündigte er zum Beispiel die Gründung des „Earth Fund“ an, mit dem er gegen den Klimawandel kämpfen will und für den er 10 Milliarden Dollar aus seinem Vermögen versprochen hat. Zuvor ist Bezos oft vorgehalten worden, trotz seines enormen Reichtums vergleichsweise wenig zu spenden, etwa gemessen am Microsoft-Mitgründer Bill Gates. Sein Rückzug bei Amazon könnte ihm nun Gelegenheit geben, sich stärker als Wohltäter zu profilieren. Mehr als er hat das zuletzt seine seit 2019 von ihm geschiedene Frau MacKenzie Scott getan, die im vergangenen Jahr Milliardenbeträge für diverse karitative Zwecke gespendet hat.
Bezos führte in einem Brief an seine Mitarbeiter selbst seine Nebenaktivitäten als Grund für den Rücktritt an. Vorstandschef von Amazon zu sein, sei eine große Verantwortung und lasse wenig Raum für Anderes. „So sehr ich noch immer stepptanzend ins Büro komme, freue ich mich über diesen Wechsel.“ Bezos sagte weiter, er habe mehr Energie denn je, und er beabsichtige nicht, in Rente zu gehen. Er wird Amazon auch nicht ganz verloren gehen, sondern Geschäftsführender Vorsitzender des Verwaltungsrats bleiben und somit weiterhin eine einflussreiche Position ausüben. Bezos schrieb, er werde weiter in „wichtige Amazon-Initiativen“ eingebunden sein. Amazon-Finanzvorstand Brian Olsavsky sagte in einer Telefonkonferenz: „Jeff geht wirklich nirgendwohin.“
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