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#Anschlag in Wien: Der islamistische Terror bleibt

Anschlag in Wien: Der islamistische Terror bleibt

Der österreichische Innenminister Karl Nehammer rechnet den Attentäter von Wien den „IS-Sympathisanten“ zu. Noch ist nicht bekannt, wie und wo er und mögliche Mittäter sich radikalisiert haben. Der Terroranschlag ruft jedoch in Erinnerung, dass die Gefahr des „Islamischen Staats“ keineswegs gebannt ist, auch wenn er im Nahen Osten militärisch besiegt schien. Drei Dinge müssen im Kampf gegen den dschihadistischen Terror berücksichtigt werden: die Rückkehr des IS im Nahen Osten, die Ideologie des dschihadistischen Terrors und seine Netzwerke hierzulande.

Der IS war nur scheinbar besiegt, als er im Oktober 2017 seine Hauptstadt Mossul verlor und im März 2019 das „Kalifat“ ganz zusammenbrach. Seither haben sich die IS-Krieger im Untergrund neu organisiert. Sie profitieren dabei von dem Vakuum in Syrien, den schwachen Institutionen des irakischen Staats und dem Teilrückzug der amerikanischen Anti-Terror-Einheiten aus beiden Ländern. Eine Rolle spielt ferner die Covid-19-Pandemie, die die Ausbildung der irakischen Sicherheitskräfte einschränkt. Als Folge davon hat die Zahl der Anschläge des IS im Irak und Syrien seit dem Frühjahr beängstigend zugenommen.

Es ist nur eine Frage der Zeit, wann diese Welle in Europa ankommt. Die große Gefahr droht aber erst, sollte es IS-Kriegern gelingen, aus dem Gefängnis al-Haul auszubrechen, das im kurdisch verwalteten Teil Syriens liegt. Dort sind mehr als 10.000 IS-Mitglieder inhaftiert, von ihnen sind 2000 ausländische Kämpfer. Bei einem Massenausbruch würden sie den bewaffneten Kampf wiederaufnehmen, mit großer Wahrscheinlichkeit in ihren Heimatländern.   

Diesen führen sie im Namen einer Ideologie, der des dschihadistischen Salafismus. Sie sind davon überzeugt, dass sie das, was sie als die reine Form des Islams ansehen — das Leben wie zu Zeiten des Propheten des Islams — nur mit Gewalt und dem Dschihad erreichen können. Der Terror soll barbarisch sein, Panik auslösen und zu einem Bürgerkrieg führen. Olivier Roy, der seit Jahrzehnten zum islamistischen Terror forscht, nennt diese Ideologie den islamistischen Nihilismus. Für diese Sichtweise spricht, dass die Täter meist nur sehr geringe theologische Kenntnisse vom Islam haben.

Um ihre Bluttaten ausführen zu können, sind sie auf lokale Netzwerke angewiesen. Die finden sich im Umfeld von Hasspredigern, die den Sicherheitsbehörden meistens bekannt sind. Den Hass, den sie predigen, übersetzt ein Teil ihrer Zuhörer in Terror. Ohne die Neutralisierung dieser Hassprediger, die oft von Moschee zu Moschee zu ziehen, ist der Terror nicht einzudämmen. Die Aufgabe der Muslime ist, mit Hilfe des Staates eine Brandmauer zu diesem terroristischen Flügel zu errichten und dessen Netzwerke zum Verschwinden zu bringen. 

Der islamistische Terror wird bleiben und mutmaßlich sogar zunehmen, solange der IS auf Rückzugsgebiete, vor allem im Nahen Osten, und in Europa auf Netzwerke von Sympathisanten zurückgreifen kann. Es ist für ihn aber schwieriger geworden, große koordinierte Terroranschläge zu verüben wie noch in der Mitte des vergangenen Jahrzehnts, denn die Sicherheitsbehörden kooperieren inzwischen wirksam. In den Fokus rücken daher mutmaßliche Einzeltäter wie der von Wien. Ihre Taten zu vereiteln, bleibt für die Sicherheitsbehörden eine gewaltige Herausforderung. 

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