#Auch sonntags soll geimpft werden
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„Auch sonntags soll geimpft werden“
Mit dem Impfen gegen Sars-CoV-2 soll in Hessen sehr bald nach der Zulassung der Substanzen begonnen werden, womöglich noch in diesem Jahr. Ministerpräsident Volker Bouffier, Innenminister Peter Beuth (beide CDU) und Gesundheitsminister Kai Klose (Die Grünen) wollen am Montag die Strategie der Landesregierung vorstellen. Wie berichtet, sind landesweit bis zu 30 Zentren geplant. Sie sollen an sieben Tagen die Woche betrieben werden. Würde es gelingen, wie offenbar geplant, etwa 1000 Menschen am Tag zu versorgen, könnten im Herbst 2021 zwei Drittel der Bevölkerung geimpft sein. Das könnte, so die Überlegung, für eine sogenannte Herdenimmunität genügen. Das bedeutet, die Weiterverbreitung des Virus würde gehemmt werden, weil er nicht mehr genügend Wirte findet.
Helmut Schwan
Ressortleiter des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Marie Lisa Kehler
Stellvertretende Ressortleiterin des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung.
Die Vorbereitungen für diese gewaltige logistische Aufgabe könnten schon in den nächsten Tagen anlaufen, obwohl die von europäischen Behörden zu erteilenden Zulassungen der bisher getesteten Impfstoffe des Mainzer Unternehmens Biontech und des amerikanischen Konzerns Moderna noch ausstehen.
Einige Standorte für die Zentren sind offenbar schon festgelegt. In Frankfurt bieten sich der Flughafen, wo schon seit Wochen ein Testzentrum eingerichtet ist, und die Messe an. Um „Impfstraßen“ einrichten zu können, wird man auch in anderen Städten Hallen und Bürgerhäuser auswählen, die zudem gut an Straßen und öffentliche Verkehrsmittel angebunden sind.
Die krisenerprobten Mitarbeiter der Feuerwehren und des Technischen Hilfswerks sollen dem Vernehmen nach helfen, die Impfzentren einzurichten. Wie sie ausgestattet sein müssen, hängt auch davon ab, welcher Impfstoff verwendet wird. Bekanntlich bedarf das Vakzin von Biontech intensiver Kühlung. Eine weitere Herausforderung stellt angesichts der zunächst voraussichtlich nur in einem begrenzten Umfang verfügbaren Impfstoff-Chargen die Auswahl der vorrangig zu impfenden Menschen dar. Offen ist insbesondere noch, ob die Hausärzte oder die Gesundheitsämter bestimmen sollen, wer zu den Risikogruppen zählt, die priorisiert werden.
Auf hohem Niveau stabilisiert
Im Interview mit dieser Zeitung bezeichnete der Leiter des Frankfurter Gesundheitsamtes, René Gottschalk, die Empfehlungen der Wissenschaftsvereinigung Leopoldina und der Impfkommission als weitgehend sinnvoll. Man müsse zunächst das medizinische Personal und Mitarbeiter der kritischen Infrastruktur schützen. Außerdem gelte es, die vulnerable Gruppe schnell ausfindig zu machen. Es sei die Aufgabe der niedergelassenen Ärzte, für Patienten, die zu diesen Gruppen gehörten, Bescheinigungen auszustellen, damit sie bevorzugt geimpft werden können. Gottschalk bekräftigte zudem seine Skepsis gegenüber Luftfilteranlagen. Gerade in Klassenzimmern könnte ihr Einbau sogar kontraproduktiv sein. Er ist optimistisch, dass es schon Mitte des Jahres wieder relativ moderate Zahlen geben werde. Das habe mehrere Gründe. Einer davon sei, dass es wieder wärmer werde, „die Leute werden wieder mehr rausgehen. Pro Kubikmeter Raum werden wir also wieder weniger ,Mensch‘ haben.“
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