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#Baerbock wirbt für Veränderung, um Sicherheit zu schaffen

Baerbock wirbt für Veränderung, um Sicherheit zu schaffen

Die Erwartungen waren immens. Nach den Problemen der vergangenen Wochen, Unregelmäßigkeiten bei Nebenverdiensten, Enthüllungen über Fehler im Lebenslauf und einem enttäuschenden Wahlergebnis in Sachsen-Anhalt wollten die Grünen auf ihrem Parteitag die Stimmung wieder zu ihren Gunsten drehen. Bis Samstagnachmittag verlief alles zumindest unfallfrei: Änderungsanträge der Basis, die das Programm deutlich nach links verschoben hätten, fanden jedenfalls bislang keine Mehrheit unter den Delegierten. Das Spitzenduo Annalena Baerbock und Robert Habeck wurde mit 98,5 Prozent der Stimmen bestätigt. Eine separate Wahl der Kanzlerkandidatin gab es nicht – so gab es gar keine Möglichkeit, die Ergebnisse miteinander zu vergleichen.

Der Höhepunkt des Tages sollte die Rede Baerbocks werden. Die Kanzlerkandidatin begann mit dem Eingeständnis eigener Fehler. „Robert, Dich an meiner Seite zu wissen, hat mir Kraft gegeben“, sagte Baerbock und für einen Augenblick meinte man ihr breche die Stimme. Habeck hatte am Tag zuvor zu Solidarität unter Grünen aufgerufen, dazu „mit Gelassenheit und Stärke durch dick und dünn zu gehen“.

„Arbeitsplätze werden wegfallen“

In ihrer rund 40 Minuten langen Rede beschrieb Baerbock die großen Linien einer möglichen grünen Regierungsbeteiligung im Bund. Veränderung sei nötig, um Halt und Sicherheit zu schaffen, so lautete das Leitmotiv der Rede. Der Kampf gegen die Klimakrise zwinge zu Veränderungen. Der Wohlstand des zwanzigsten Jahrhunderts sei auf Stahl, Öl und Gas gebaut worden, doch das Jahrhundert sei vorbei. „Die Zukunft ist klimaneutral“, so Baerbock. Die Frage sei nicht, ob das so kommen wird, sondern wer die Herausforderung am besten angehe. Baerbock warf der großen Koalition vor, zwar von Veränderung zu sprechen, aber wenn es konkret werde, dagegen zu sein. In den letzten Jahren ist die Regierungspolitik in Deutschland wie auf Autopilot gefahren“, sagt Baerbock. Politik sei das gewesen, was machbar erschien.

Die Kanzlerkandidatin sprach davon, dass nun „echter Wechsel in der Luft“ liege. Baerbock beschrieb die Umbrüche: die Zeit nach dem Zweiten Weltkrieg, die friedliche Revolution in der DDR. Das sei immer „ein Wagnis, ein Risiko“ gewesen, „wir sind Schritt für Schritt vorangegangen, weil die Menschen etwas gewagt haben“. Das sei auch jetzt nötig: „Ich trete an für das Zutrauen, dass es besser sein kann. Genau darum geht bei dieser Bundestagswahl.“

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Baerbock wandte sich ausdrücklich Menschen außerhalb des grünen Milieus zu: „Dem Wohle aller zu dienen – das ist unser Kompass.“ Wenn sie „Wir“ sage, seien damit nicht nur die Mitglieder der eigenen Partei gemeint, sondern „mit ,Wir‘ meine ich jeden Bürger und jede Bürgerin“. Die Wahl in Sachsen-Anhalt, wo die Grünen am vergangenen Sonntag gerade mal 5,9 Prozent eingefahren hatten, hatte der Partei vor Augen geführt, dass ihre Themen, vor allem der Kampf gegen den Klimawandel, gerade im Osten und auf dem Land nicht so gut ankommen.

Alle Themen angesprochen

Baerbock erzählte ihre eigene Geschichte: Sie sei auf dem „platten Land zwischen Zuckerrüben“ aufgewachsen, das Auto sei für sie mit 18 Jahren die „große Freiheit“ gewesen. Die Sorgen der Menschen vor Veränderungen „nehme ich sehr ernst“, sagte Baerbock. Sie gab zu, dass die Pläne der Grünen nicht nur zu Folge hatten, dass der Benzinpreis steigt, sondern auch Arbeitsplätze in manchen Bereichen wegfallen würden. Es sei Aufgabe der Politik, den Klimawandel sozial zu gestalten. Doch es könne nicht sein, dass anderen Parteien immer dann, wenn es um Klimaschutz gehe, einfalle, dass es in diesem Land Sozialschwache gebe, so Baerbock.

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