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#Baut sich langsam die dritte Welle auf?

Baut sich langsam die dritte Welle auf?

Es ist eine beunruhigende Entwicklung, die sich hinter den ansonsten durchaus ermutigend wirkenden Zahlen verbirgt: Während der Sieben-Tage-Mittelwert der Neuinfektionen zuletzt im Schnitt mehr als 20 Prozent pro Woche zurückging, wächst der Anteil der leichter übertragbaren Mutanten immer stärker. Diese Tatsache hat prominent in die jüngst beschlossenen politischen Entscheidungen hineingewirkt. Schon vergangene Woche kursierten Prognosen, die zeigten, wie der exponentielle Anstieg der Zahl von Infektionen mit den neuen Virusvarianten den Rückgang der Wildform von Sars-CoV-2 immer stärker dominieren wird. Schon Anfang März könnte demnach bei gleichbleibendem Verhalten der Bevölkerung eine dritte Welle beginnen, deren Bekämpfung ungleich schwieriger sein würde als die bisherigen Ausbrüche.

Sibylle Anderl

Der Grund dafür ist die deutlich leichtere Übertragbarkeit insbesondere der „britischen“ Variante B.1.1.7, die sich gegenüber der Wildform in einer um mindestens einen Faktor von 1,4 mal höheren Reproduktionszahl ausdrückt – zumindest bisherige Schätzungen legen diesen Faktor nahe. Das würde bedeuten: Wenn der derzeitige Rückgang der Infektionszahlen des Wildtyps durch eine Reproduktionszahl von knapp 0,9 beschrieben werden kann, läge das R der Mutante bei knapp 1,3. Die entsprechenden prognostischen Kurven sind leicht zu erstellen: Wären gestern, in vorsichtiger Schätzung, nur zehn Prozent der gemittelt rund 7200 Neuinfektionen auf die ansteckenderen Mutanten zurückzuführen gewesen, dann wäre ihr Anteil schon in gut drei Wochen auf 50 Prozent gestiegen.

Die Qualität solcher Prognosen hängt natürlich von zuverlässigen Daten ab, die Aufschluss über die aktuelle Verbreitung der Varianten geben. An diese Daten zu kommen ist nach wie vor überraschend schwierig. Das Robert-Koch-Institut (RKI) hatte am 5. Februar einen ersten Bericht zu dieser Frage herausgegeben, der fünf Tage später aktualisiert wurde. Er bezieht sich auf drei Datenquellen: erstens auf eine vom RKI durchgeführte Ad-hoc-Erhebung, bei der vom 22. bis zum 29. Januar in rund 38.000 positiven Proben gezielt nach der „britischen“ Variante B.1.1.7 und den „brasilianischen“ und „südafrikanischen“ Varianten B.1.351 und P.1 gesucht wurde. Zweitens auf die Ergebnisse von 4429 im vergangenen und 338 in diesem Jahr vorgenommenen Genomsequenzierungen. Und schließlich auf die darüber hinaus von den Laboren an das RKI gemeldeten Fälle nachgewiesener Mutanten.

Aufschluss geben vor allem Zahlen aus den Regionen

Während die Ad-hoc-Erhebung mit einem Anteil von 6,6 Prozent der nachgeprüften Positivproben einen einmaligen und recht alten Wert liefert, geben die Labormeldungen einen Eindruck über die zeitliche Entwicklung. Demnach lag der Anteil der Mutante in der fünften Kalenderwoche schon bei zwölf Prozente der nachgetesteten positiven Proben. Das RKI plant für die Kalenderwochen sechs, acht und zehn weitere Ad-hoc-Erhebungen; neue Zahlen werden Mitte dieser Woche erwartet. Allerdings bleiben die Daten mit Vorsicht zu genießen, denn die Auswahl der nachgetesteten Proben unterliegt verschiedenen Verzerrungen – darauf weist das RKI in seinem Bericht immer wieder hin. So würden bevorzugt Proben getestet, bei denen es Hinweise auf das Vorliegen einer der Virusvarianten gibt.

Einen etwas besseren Eindruck der tatsächlichen Verbreitung der Mutanten erhält man aus Teilregionen wie Köln oder Baden-Württemberg, die sich schon Ende Januar für die vollständige Testung aller positiven Proben entschieden haben. Auch wenn die täglichen Zahlen noch relativ stark schwanken und Verzerrungen nicht ausgeschlossen werden können, liegt in Baden-Württemberg der wöchentliche Anteil von Mutanten aktuell bei rund 14 Prozent. In Köln entspricht das dem aktuellen Prozentsatz der Mutante B.1.1.7, weitere fünf Prozent entfallen dort auf die „südafrikanische“ Variante B.1.351.

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