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#Bayern-Krise: „Wie ein Horrorfilm, der einfach nicht aufhört“

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Nach drei Niederlagen beklagt der FC Bayern eine „Woche zum Vergessen“. Thomas Müller, Leon Goretzka und Thomas Tuchel finden deutliche Worte. Bei Joshua Kimmich ist der Frust offenbar besonders groß.

Thomas Müller hat die Tage der Niederlagenserie des FC Bayern als „Woche zum Vergessen“ bezeichnet. Der 34 Jahre alte Münchner Profi räumte via Instagram nach dem 2:3 gegen den VfL Bochum am Sonntagabend in der Fußball-Bundesliga auch ein: „Es ist schwierig, die richtig Worte für unsere Gefühle zu finden.“ Den Bayern droht die erste titellose Saison seit zwölf Jahren. „Wir müssen uns wieder einen Schritt machen, auch wenn das im Moment schwer erscheint“, schrieb Müller.

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Durch die Niederlage in Bochum wuchs der Rückstand der Münchner als Zweiter in der Meisterschaft auf Tabellenführer Bayer 04 Leverkusen auf acht Punkte. Gegen die Werkself hatte der deutsche Rekordmeister zuvor in der Liga mit 0:3 verloren. Hinzu kam zwischen den beiden Meisterschaftspleiten das 0:1 im Achtelfinal-Hinspiel der Champions League bei Lazio Rom.

Ähnlich bedient wie Müller war Leon Goretzka. „Es fühlt sich an wie ein Horrorfilm, der einfach nicht aufhört. Es läuft alles gegen uns. Wir können uns hinstellen und erzählen, dass wir gut ins Spiel gekommen sind – sind wir auch, aber dabei kommt man sich bescheuert vor. Am Ende haben wir alles versucht, da kann man uns mit einem Mann weniger keinen Vorwurf machen. Wieder eine Rote Karte bekommen, sogar den Anschlusstreffer gemacht.““, sagte der Nationalspieler bei DAZN.

„Ich weiß, was los war“

Bei Joshua Kimmich war der Frust über die dritte Pflichtspiel-Niederlage in Serie offenbar besonders groß. Der ausgewechselte Nationalspieler und Ko-Trainer Zsolt Löw sollen einem Bericht der „Bild“ zufolge beim Weg in die Kabine verbal aneinandergeraten sein. Weder Trainer Thomas Tuchel noch Vorstandschef Jan-Christian Dreesen dementierten den Streit.

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„Ich weiß, was los war“, sagte Tuchel und sprach von einem „ziemlich normalen Vorfall nach einer Niederlage“. Auf die Frage, ob es Konsequenzen gebe, antwortete der Coach ebenfalls ausweichend: „Das ist nichts für die Öffentlichkeit.“ Die Situation zwischen Kimmich und Löw sage aber „gar nix“ über die allgemeine Stimmung aus, betonte Tuchel: „Wir sind eine Fußball-Kabine.“

Dreesen gab zu, die Szene nicht gesehen, davon aber in den Medien gelesen zu haben. „Josh muss einigermaßen bedient gewesen sein auf der Auswechselbank. Das ist aber auch normal, der gibt immer alles und will gewinnen und deswegen will er auch spielen“, sagte Bayerns Vorstandschef. Kimmich war in Bochum in der 63. Minute für Winter-Neuzugang Bryan Zaragoza ausgewechselt worden und hatte diese Entscheidung des Trainerteams sichtlich unzufrieden zur Kenntnis genommen.

Trainer Tuchel rechnet trotz der klaren Job-Garantie seines Chefs Jan-Christian Dreesen in den nächsten Tagen mit intensiven Diskussionen um seine Person. Das Bekenntnis Dreesens sei „natürlich schön“, sagte Tuchel: „Ob das hilft, dass die Diskussionen nicht geführt werden, wage ich zu bezweifeln.“ Und dann ergänzte er direkt gegenüber den Journalisten: „Aber das ist kein Problem. Das könnt Ihr machen. Das ist das Geschäft.“

Die Diskussionen um ihn und seinen Job gebe es „ja schon gefühlt die ganze Saison. Auch als wir Spiele gewonnen haben“, sagte Tuchel fast schon trotzig: „Da ist für mich schon seit ein paar Wochen der Punkt erreicht, wo es mich nicht mehr tangiert. Ich konzentriere mich auf das, was ich beeinflussen kann. Das ist das einzige Rezept, das ich kenne.“

Dreesen hatte sich auf Fragen nach dem Trainer zunächst umständlich gewunden. Er halte „nichts von diesen monströsen Trainer-Unterstützungs-Bekundungen“, denn „diese Treueschwüre sind ja meistens nach einer Woche schon wieder vorbei“. Er sagte aber auch: „Das ist kein Thema, mit dem wir uns aktuell beschäftigen.“ Und er erklärte vor allem auf die Frage, ob Tuchel auch in der nächsten Woche noch Bayern-Trainer sei, klar und deutlich: „Selbstverständlich.“

Im Mittelpunkt stand noch ein anderer Spieler nach zwei Spielen, zwei Platzverweisen und zwei verursachten Elfmetern: Abwehrspieler Dayot Upamecano hat eine fürchterliche Woche hinter sich. „Das waren leider zwei sehr folgenreiche Fouls, die er sich geleistet hat“, sagte Tuchel: „Das ist zweimal zu ungestüm, zweimal zu aggressiv. Leider, denn er macht sich damit seine eigenen Leistungen kaputt.“

Bereits beim 0:1 am vergangenen Mittwoch in der Champions League bei Lazio Rom hatte der Franzose den Strafstoß zum einzigen Tor verursacht und für seine Aktion die Rote Karte gesehen. In Bochum verschuldete er den Elfmeter zum 1:3 und sah Gelb-Rot. „Wir sehen das aber natürlich auch im Kontext“, versicherte Tuchel: „An der Einstellung, am Biss und an der Bereitschaft liegt es definitiv nicht bei ihm.“

Der 42-Millionen-Mann sei wegen seiner Kniebeschwerden eigentlich nur „für maximal eine halbe Stunde vorgesehen“ gewesen, sagte der Coach. Weil Noussair Mazraoui verletzt ausschied, musste er bereits in der 34. Minute eingewechselt werden. Mit einer frühen Gelben Karte habe er sich dann „selbst das Leben schwer gemacht“, sagte Tuchel: „Danach hat er es aber sehr gut gemacht auf der Position. Leider gibt es bei ihm zwei große Wermutstropfen: Den Elfmeter bei Lazio und den Elfmeter heute.“

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