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#„Bei Bayern wäre das gepfiffen worden“

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„Bei Bayern wäre das gepfiffen worden“

Manchmal hat es einfach mit Glück zu tun, im richtigen Moment an der richtigen Stelle zu stehen. Oder auch mit Instinkt. Als sich Leon Goretzka in der 88. Minute zurück in den Strafraum orientierte, deutete erst einmal nichts daraufhin, dass er ein paar Sekunden später im Mittelpunkt stehen würde.

Unbeteiligt verfolgte der Mittelfeldspieler des FC Bayern den Ball, der an ihm vorbeigeflog auf dem Weg zum Dortmunder Tor, aber bei Thomas Meunier hängenblieb, oder besser an dessen Schulter, und von dort zurück Richtung Sechzehnmeterlinie prallte, genau vor die Füße von Goretzka. Der schaltete blitzschnell vom Zuschauer- in den Hauptakteur-Modus um, nahm den Ball volley und wuchtete ihn ins Tor, zum 3:2, zur Entscheidung im Bundesligaspiel zwischen dem FC Bayern und Borussia Dortmund. Kurz darauf traf Robert Lewandowski zum 4:2-Endstand.

Es war kein Zufall, dass Goretzka stand, wo er stand. „Das war eher Instinkt“, sagte der Nationalspieler. „Und dass der Ball bei dem Dauerdruck irgendwann reingeht, ist dann einfach so.“ Die Dortmunder sahen das etwas anders, weil eine halbe Minute vor Goretzkas Treffer Schiedsrichter Marco Fritz einen harten Zweikampf von Leroy Sané mit Emre Can nicht als Foul wertete, sondern das Spiel weiterlaufen ließ, und es in der Folge zu der Szene kam, die zum 3:2 führte. „Bei Bayern wäre das gepfiffen worden“, sagte BVB-Kapitän Marco Reus beim TV-Sender Sky.

Bayern glaubt mehr, Dortmund weniger

Der späte Führungstreffer des Spitzenreiters hatte aber weniger mit einer umstrittenen Schiedsrichter-Entscheidung zu tun, als vielmehr mit Hartnäckigkeit, mit dem Willen, sich die drei Stunden zuvor verloren gegangene Tabellenführung von RB Leipzig zurückzuholen und dem Selbstverständnis, das die Westfalen zu diesem Zeitpunkt längst verloren hatten, obwohl sie 2:0 in Führung gegangen und damit so nahe dran gewesen waren, etwas aus München mitzunehmen, wie schon lange nicht mehr.

„Wir haben im Laufe des Spiels immer mehr an uns geglaubt“, sagte Bayern-Trainer Hansi Flick. Und Borussia Dortmund immer weniger. Die Westfalen sind aber nicht die erste Mannschaft in dieser Saison, die gegen die Münchner zwar früh jubelte, aber am Ende leer ausging.

Zwei Tore von Erling Haaland in den ersten neun Minuten, das wäre für die meisten Mannschaften ein Nackenschlag, von dem sie sich kaum mehr erholen würden. Der Rekordmeister hingegen scheint sich in dieser Saison darauf spezialisiert zu haben, Spiele zu drehen. „Es gehört nicht zu unserem Matchplan“, versicherte Thomas Müller. Ebenso wenig wie die Verletzung von Jerome Boateng. Der Verteidiger verdrehte sich bei einer Abwehraktion in der 70. Minute das Knie und musste ausgewechselt wechseln.

Es sei „auch nicht so toll“, findet Müller, dass man erst nach einem Rückstand „einen Tick spritziger sind in den Zweikämpfen und noch etwas galliger“. Vielmehr seien diese Aufholjagden „mühsam“, wie er zugibt. Und kräftezehrend. Aber die Bayern können sich eben meistens verlassen auf ihre Offensivqualitäten – und insbesondere auf Lewandowski.

Das Duell zwischen den beiden dominierenden Bundesliga-Mannschaften des vergangenen Jahrzehnts war auch das zwischen dem aktuell besten Stürmer der Welt und dem, der es bald werden könnte, das zwischen dem 32 Jahre alten Lewandowski und dem zwölf Jahren jüngeren Haaland.

Der König hat seine Position gegen den Kronprinzen verteidigt, in diesem Spiel, weil er nicht nur das letzte Tor für die Münchner erzielte, sondern auch die ersten beiden und damit einmal öfter traf als der Norweger. Und bei der Rekordjagd: Lewandowski ist mit nun 31 Toren auf dem besten Weg, die 40-Tore-Marke von Gerd Müller zu knacken. Das interessiert ihn aber angeblich noch gar zu diesem Zeitpunkt der Saison. Daran am 24. Spieltag zu denken, sagt er, „ist zu früh“, sagte. „Aber ich versuche immer, ein Tor zu schießen.“

Das ist bei Haaland nicht anders, allerdings hatte der dazu am Samstag nicht so lange Gelegenheit wie sein Konkurrent aus München. Denn Dortmunds Trainer Edin Terzic nahm seinen Stürmer bereits nach einer Stunde vom Platz, nicht nur wegen eines Schlages auf die Ferse, sondern vor allem, um Haaland mit Blick auf die Champions-League-Partie gegen den FC Sevilla am Dienstag eine kleine Verschnaufpause zu gönnen.

Vielleicht war die Auswechslung des Torgaranten aber auch ein Signal für die Mannschaft, nicht mehr an einen weiteren Treffer zu glauben. Denn anschließend beschränkte sich der BVB noch mehr auf die Defensivarbeit. Reus beklagte, „spielerisch zu wenig Tiefe, zu wenig Ballbesitz“ im Spiel seiner Mannschaft, um die Angriffslust des Gegners zu bremsen. Und die Bayern mussten nur warten. Auf das Glück und den Instinkt.

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