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#Beschwerden über Direktorin des Museum für Moderne Kunst

„Beschwerden über Direktorin des Museum für Moderne Kunst“

Es sind schwere Vorwürfe: Von physischer wie psychischer Überlastung ist die Rede, von institutioneller Gewalt und von hierarchischen Strukturen, von fehlendem Vertrauen und mangelhafter Kommunikation. Von Respektlosigkeit, Machtmissbrauch und Übergriffigkeit gegenüber Mitarbeitern, von Demütigungen, Kontrollanrufen und dergleichen mehr. Die jetzt auf sechs Seiten formulierten Vorwürfe von rund 80 Prozent der Mitarbeiter an die Leitung des Frankfurter Museums für Moderne Kunst (MMK) und namentlich an dessen Direktorin Susanne Pfeffer sind massiv. Neu sind sie dagegen nicht.

Schon 2019, da war Pfeffer gerade erst ein Jahr im Amt, hatte die Belegschaft ein ähnliches Schreiben formuliert, wie es der F.A.Z. nun vorliegt. Und schon damals, sagt jemand, der dort arbeitet, aber ungenannt bleiben möchte, tat sich nicht wirklich viel. Vielmehr habe Susanne Pfeffer in den vergangenen Jahren keinerlei Einsicht erkennen lassen. Und keinerlei Bemühungen unternommen, das Be­triebsklima innerhalb des Hauses zu verbessern. Denn um dieses Klima steht es offenbar nicht gut.

Weshalb die Mitarbeiter ihr am 5. April einen weiteren Brief geschrieben haben mit der Bitte, innerhalb von 14 Tagen zu den Vorwürfen Stellung zu nehmen. „Regelmäßige Grenzüberschreitungen und eine völlige Missachtung der Bedürfnisse der Mitarbeiterinnen“, heißt es in dem Schreiben, das mit „Liebe Susanne“ beginnt, führten „zu Verschwendung von Kompetenzen und auch zu einem eklatanten Motivationsverlust bis hin zu physischen und psychischen Störungen wie Angst und dauerhaften Schlafstörungen“. Aber auch: „Wir sind gewillt, gemeinsam mit dir an einer Lösung der Probleme zu arbeiten.“ Passiert ist seither allerdings nichts. Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD), die nach Ablauf der Frist ebenfalls informiert wurde, hat sich bislang gleichfalls nicht offiziell geäußert.

Heikle Vorwürfe

Nur deshalb, heißt es aus dem Kreis der Mitarbeiter, wende man sich nun an die Öffentlichkeit. Sei es ihnen doch allein um eine nachhaltige Verbesserung der Arbeitsatmosphäre zu tun. Persönlich ist das für alle Betroffenen nicht angenehm, doch mehr als alles andere ist es für ein Haus bedauerlich, das sich der Kunst und hier mit seinen Ausstellungen insbesondere gesellschaftlich relevanten Themen wie asymmetrischen Machtverhältnissen und institutioneller Gewalt verschrieben hat. „Genau diese“, heißt es in dem Papier, „werden aber am MMK praktiziert.“

Darüber hinaus aber sind Vorwürfe wie mangelnde Planungssicherheit und Verwerfungen etwa mit Kooperationspartnern und Leihgebern, von denen hinter vorgehaltener Hand ebenfalls die Rede ist, für ein Museum wie das MMK äußerst heikel. „Ausstellungs- oder projektbezogene Planungen“, heißt es in dem Brief weiter, „bleiben weitestgehend aus oder werden einer ständigen Revision unterzogen.“

Dass die Museumsmitarbeiter den internen Brief nicht namentlich unterzeichnet haben – und auch nicht in der Presse genannt werden möchten –, spricht für sich. Susanne Pfeffer sagte auf Anfrage, bei dem Schreiben handle es sich um ein internes Positionspapier, auf das sie auch schon eine Antwort formuliert habe, die am 13. Mai den Mitarbeitern zugehen werde. Zudem seien die Vorwürfe einseitig und persönlich formuliert. Sie wolle Strukturreformen angehen und die Verantwortlichkeiten stärker verteilen, so Pfeffer. Sie äußerte Verwunderung, dass ein solcher interner Prozess nach außen getragen werde. Das beschädige den Prozess. Das Kulturdezernat war vor Redaktionsschluss nicht mehr für eine Stellungnahme erreichbar.

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