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#Biograph unter Anklage

Biograph unter Anklage



Unter Verdacht: Philip Roths Biograf Blake Bailey.

Bild: Contour by Getty Images

Die Philip-Roth-Biographie von Blake Bailey wurde vom Markt genommen, weil mehrere Frauen ihm Vergewaltigung vorwerfen. Der Verlag verweist auf seine Verantwortung in der Gesellschaft – und spendet an Opferorganisationen.

Blake Bailey war bis letzte Woche ein gefragter Mann. Sein Buch „Philip Roth. The Biography“ stand auf der Bestseller-Liste der „New York Times“, Bailey gab viele Interviews. Der Autor hatte für das Buch nicht nur einen sechsstelligen Vorschuss erhalten, er hatte auch den Eames Chair des 2018 verstorbenen Literaten geerbt und zeigte ihn gern vor, als Zeichen seines Erfolgs. Immerhin hatte Roth, einer der wichtigsten amerikanischen Schriftsteller des 20. Jahrhunderts, Baileys Biographie seinen Segen gegeben und dafür lange Gespräche mit ihm geführt. Auch für den Verlag W. W. Norton war Baileys Buch ein großer Erfolg. Doch dann warfen zwei Frauen dem Biographen Vergewaltigung vor und Norton entschied sich zu einem drastischen Schritt.

Der Verlag kündigte am Dienstag an, das Buch dauerhaft aus dem Druck zu nehmen. Kurz darauf waren die digitalen Versionen und das Hörbuch nicht mehr erhältlich. In der Woche zuvor hatte Norton bereits die Auslieferung und Werbung für die Biographie gestoppt. Auch Baileys 2014 erschienene Memoiren, „The Splendid Things We Planned“ (etwa: „Unsere brillanten Pläne“), werden nicht mehr gedruckt. Nortons Leiterin Julia Reidhead kündigte an, der Verlag werde an Organisationen spenden, die Opfern von Sexualverbrechen helfen – und zwar in der Höhe des Vorschusses, den Bailey erhalten hatte. Als Verlag gebe man den Autorinnen und Autoren eine „mächtige Plattform“ in der Zivilgesellschaft, so Reidhead. „Mit dieser Macht geht die Verantwortung einher, unsere Verpflichtung gegenüber unseren Autoren abzuwägen gegen die Anerkennung unserer öffentlichen Rolle und unser Wissen um das historische Versagen unserer Nation, Frauen und diversen Gruppen angemessen zuzuhören und sie zu respektieren“, hieß es weiter.

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