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#Buchungen erreichen ein Drittel des Vorkrisenniveaus

Buchungen erreichen ein Drittel des Vorkrisenniveaus

Wenn es um die erstarkende Lust an Sommerurlauben geht, dann sparen Reisemanager nicht mit sprachlichen Bildern. „Der Korken ist aus der Flasche“, sagte Ingo Burmester, Zentraleuropachef von DER Touristik am Montag. Soll heißen: Mit fortschreitenden Impfungen tröpfeln die Buchungen nicht mehr bloß. Jens Bischof, Chef der Lufthansa-Tochtergesellschaft Eurowings, dachte indes wohl nicht an die Wein-, sondern an die Tomatensaucenflasche, als er vom „Ketchup-Effekt“ sprach: „Erst kommt lange nichts, dann viel auf einmal“, beschrieb er die Marktentwicklung.

Noch ist der Weg zur Normalität lang. „Aktuell liegen die Buchungseingänge um 50 Prozent über dem Niveau von 2019“, sagte Burmester zwar. Doch davor herrschte lange Flaute, das Frühbuchergeschäft fiel in diesem Jahr weitgehend aus. Sowohl Burmester als auch Bischof räumten auf einer Online-Veranstaktung des Flughafens Köln/Bonn ein, dass die insgesamt aufgelaufenen Buchungen für das Sommerhalbjahr bei DER-Touristik aus dem Rewe-Konzern und bei Eurowings erst rund 30 Prozent des Vorkrisenniveaus erreicht haben. Immerhin: Im April lag man noch unter 20 Prozent.

Sorgen bereitet Bischof, dass Fliegen vorerst noch mit einigem an Bürokratie verbunden ist. Da ein allgemeiner digitaler Impf- und Testnachweis, ein sogenannter grüner Pass, noch fehle, mahnte er Urlauber, vor allem vor dem Heimflug nach Deutschland mindestens zwei Stunden vor der Startzeit am Flughafen zu sein.

Standards für Kontrollen vermisst

„Manuelle Kontrollen von Nachweisen über Corona-Tests und Impfungen werden eine große Herausforderung“, sagte er. Bischof befürchtete, dass Passagiere mit einer Vielzahl unterschiedlicher Dokumente erscheinen – mal mit Zetteln vom vorangegangenen Corona-Test, mal mit Dokumenten auf Smartphones, bei denen relevante Information erst auf dem kleinen Bildschirm gefunden werden müssten.

Dass es keinen verbindlichen Starttermin für einen grünen Pass gibt, ist für ihn ein Ärgernis. „Durch eine Standardisierung würde vieles besser“, sagte er – und weniger arbeitsreich, ließe sich hinzufügen. Für den Hinweg nach Spanien kann ein Urlauber bei Eurowings schon im Online-Check-In anhaken, dass er alle nötigen Dokumente dabei hat, kontrolliert werden die nach der Ankunft vor Ort. Für den Rückweg hat Deutschland Airlines unter Bußgeldandrohung verpflichtet, nur nachweislich Geimpfte Genesene und Getestete zu befördern.

Unklares wenige Wochen vor den Ferien

Kontrollieren in der Phase ohne digitales Standard-Zertifikat muss die Fluggesellschaft. Vorerst erhalten Passagiere auf dem Weg nach Deutschland nach dem Online-Check-In von Eurowings nur eine Check-In-Bestätigung, aber keine Bordkarte. Die gibt es erst nach Dokumentenprüfung am Flughafen. Und wie eine technische Verknüpfung digitaler Nachweise zu Tests und Impfungen mit dem Check-In-System erfolgen kann, sei zumindest ihm noch „gänzlich unklar“, klagte Bischof. Doch in drei Wochen läuten mit Schleswig-Holstein und Mecklenburg-Vorpommern die ersten Bundesländer die Sommerschulferien ein.

Die EU-Kommission sprach sich am Montag für eine weitgehende Reisefreiheit für vollständig Geimpfte in Europa aus – ohne Quarantänepflichten und ohne Tests. Für Ankommende aus Ländern mit einer Sieben-Tage-Inzidenz von weniger als 25 sollten gar keine Beschränkungen mehr gelten. Das erfüllt aktuell nur Malta, Deutschland weist einen Wert von 35 aus, Tendenz sinkend. Auch für Kinder geimpfter Eltern sollen nach EU-Willen Hürden fallen. Die Vorschläge aus Brüssel müssen die EU-Mitgliedstaaten aber noch billigen.

Noch nicht alle Hotels offen

Bis zu den Ferien ist noch einiges an Buchungen willkommen, wie DER-Touristik-Manager Burmester andeutete. Er riet nämlich zur zügigen Urlaubsplanung, damit nicht die Wunschzimmerkategorie in einem beliebten Hotel später schon belegt sei. Noch haben nicht alle Herbergen ihre Türen aufgesperrt. „Aktuell haben auf Mallorca ungefähr 40 Prozent der Hotels geöffnet. Das sind noch nicht mehr, weil Hoteliers eine Mindestauslastung für den Betrieb benötigen“, sagte Burmester.

Bis zu den Ferien sollen Buchungszahlen erreicht werden, die vielen Betrieben diese Mindestauslastung sichern. Gleiches gilt für Flugzeuge. Tief in der Pandemie ließ Bischof nur 20 Eurowings-Jets starten, aktuell sind 50 in Betrieb – wenn auch nicht unter Volllast.Zum Ferienstart sollen 80 Flugzeuge unterwegs sein.

Das die Zahl der Impfungen mittlerweile zügig wächst, gilt in Tourismus und Luftfahrt als Hauptgrund für die Belebung der Nachfrage. „Die Buchungen sind zuletzt sogar stärker gestiegen als das Impftempo“, sagte Bischof. Viele Bürger rechneten zwei Wochen zu ihren zweiten Impftermin hinzu und buchten für die Zeit danach. Das schlägt sich derweil im Altersdurchschnitt der Kunden nieder.

Der Anteil der Buchenden, die älter als 50 Jahren sind, habe sich signifikant erhöht, räumten Burmester und Bischof ein. Für Länder wie die Türkei oder Ägypten, die noch als Hochinzidenzgebiete eingestuft sind, gelte das besonders. Für diese Ziele gingen vor allem Buchungen von vollständig Geimpften ein. Burmester rechnete aber noch, sobald Inzidenzzahlen weiter fallen, mit sehr kurzfristigen Buchungen, Oft erst 14 Tage von dem Reisetermin, wie er sagte.

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