#CDU-Chef will Kontrolle über seinen Abgang behalten
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„CDU-Chef will Kontrolle über seinen Abgang behalten“
Man kann Armin Laschet manches vorwerfen – aber nicht, dass er bei dem mitunter eisigen Gegenwind der vergangenen Monate vorschnell die Segel gestrichen hätte. Sogar nach dem Absturz in der Bundestagswahl hielt er dem Sturm der Enttäuschung in der CDU stand. Da gab es noch die Hoffnung, dass die Union über eine Koalition mit FDP und Grünen auch in den nächsten vier Jahren den Kanzler stellen würde. Eine solche Chance ruiniert man nicht dadurch, dass man als Erstes den eigenen Spitzenkandidaten über Bord wirft. Doch in dem Maße, in dem diese Aussicht – auch wegen der mangelnden Geschlossenheit in den eigenen Reihen – schwand, schrumpften auch Laschets Chancen zusammen, am Ruder zu bleiben. Eine Partei, die auf dem Weg in die Opposition ist, muss keine Rücksicht mehr auf den Kapitän nehmen, dem sie vorwirft, die Hauptschuld an ihrer Seenot zu haben.
Chance zur Gesichtswahrung?
Laschet versucht nun, wenigstens die Kontrolle über seinen Abgang zu behalten. Ob ihm die Partei diese Möglichkeit zur Gesichtswahrung lässt? Das wird vor allem von den Kalkulationen jener abhängen, die sich Hoffnungen auf das Amt des CDU-Vorsitzenden machen. Ob einer von ihnen glaubt, dank Laschets erklärter Opferbereitschaft doch noch Kanzler einer Jamaika-Koalition werden zu können? Vermutlich wird keiner erpicht sein auf die „Moderation“ eines Politikers, den die eigene Partei und die CSU als Versager abgestempelt haben. Völlig klar und überzeugend war auch dieser Auftritt Laschets nicht.
Doch wenigstens lässt die Schockstarre der CDU nach. Der Prozess der personellen Erneuerung, die den Neuanfang sichtbar markieren soll, ist angelaufen. Die Partei will dabei, wie Laschet sagte, „unkonventionelle“ Wege beschreiten. Es wäre demnach künftig auch in der CDU mit mehr Basisdemokratie zu rechnen. Das ist eine Folge der Kritik an den Personalentscheidungen des „Establishments“ seit dem Rückzug Merkels von der Parteiführung. Das Personal ist freilich nicht alles. Mindestens so viel Klärungsbedarf hat die CDU in der Frage, wofür sie in Zukunft stehen will.
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