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#Culture Slot: Kann ein Fisch ein Erdbeben auslösen?

„Culture Slot: Kann ein Fisch ein Erdbeben auslösen?“


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Fast unschuldig zeigt der Katzenfisch (namazu) ein Grinsen auf dem japanischen Sonderstempel vom 23. August 1984. Das harmlos aussehende Wesen ist in Wahrheit jedoch sehr ungestüm und wird laut einigen japanischen Mythen mit Naturkatastrophen in Verbindung gebracht.

Eine Legende in Japan besagt, dass ein gigantischer Katzenfisch unter der Erde (oder im Schlamm) lebt und für die Erdbeben in diesem Land verantwortlich ist. Die Verbindung zwischen dem Fisch und den Naturkatastrophen ist vermutlich zum ersten Mal im 16. Jahrhundert in der Nähe des Biwa-Sees entstanden, der sich auf der Insel Honshū befindet.

Diese Legende berichtet von dem Gott Takemikazuchi, der in Kashima verehrt wird. Takemikazuchi hält mit einem Stein (Schlussstein) den Katzenfisch gefangen. Sobald der Gott unachtsam wird, zappelt der Fisch und löst durch diese Bewegungen Erdbeben aus.

Weitere Verbreitungen dieser Legende gab es erst im späten 17. Jahrhundert und im 19. Jahrhundert wurde dieser Aberglaube durch neue Berichte populär, die von einer ähnlichen Verbindung zwischen Tier und Naturkatastrophen erzählen.

Angeblich beobachtete ein Aalfischer vor dem Erdbeben von Edo (dem heutigen Tokio) im Jahr 1855 einen ungewöhnlich aktiven Wels. Diesen sah er anhand der Legenden als Vorbote für ein drohendes Erdbeben an. In der Nacht ereignete sich die Naturkatastrophe. Ein Artikel, der 1856 verfasst wurde, hielt diese Beobachtung fest und somit entstand dadurch die erste schriftliche Behauptung, dass Welse ein Erdbeben vorhersehen können.

Zwei japanische Seismologen untersuchten 1930 diese Theorie. Sie wiesen nach, dass Welse mehrere Stunden vor einem Erdbeben eine erhöhte Unruhe zeigen. Ihre Genauigkeit, ein Erdbeben vorher zu spüren, liegt bei 80 Prozent.

Philatelie

Der Beleg wurde am 23. August 1984 in Kyoto, Japan aufgegeben und lief nach Hilbersdorf, DDR, Deutschland. Er wurde mit der Michel-Nummern 1594 zu 40 Yen (linke Briefmarke), 1595 zu 60 Yen (rechte Briefmarke) und 1517C (Rückseite, nicht abgebildet) zu 10 Yen frankiert.

Gemeinsam bilden die Briefmarken 1594 und 1595 den Satz „Katastrophenschutz“. Am 1. September ist ein Japan der Tag der Katastrophenvorsorge (bousai no hi). Dieser Tag soll an das große Kantō-Erdbeben von 1923 erinnern. An diesem Gedenktag werden landesweit Katastrophenvorbereitungen getroffen, insbesondere in der Region Kantō. Zu den typischen Katastrophen gehören Erdbeben, Flutwellen, Taifune und Überschwemmungen.

Michel-Nummer 1594 steht für Feuer und Wind (hono to kaze) und Michel-Nummer 1595 für Verbindungen (kizuna). Die Motive für die Markenbilder wurden innerhalb eines Preisausschreibens gekürt. Dabei wurden eine erwachsene Person und eine Schülerin als Gewinner ermittelt. Insgesamt hat die japanische Post im Jahr 1984 über 5.200 Einsendungen erhalten. Im Bereich der Erwachsenen gewann Noboru Kanda ein Preisgeld in der Höhe von 300.000 Yen (entsprach in der damaligen Zeit 1.317 US-Dollar). Sein Design wurde für die Michel-Nummer 1595 genommen.

Die Schülerin Motomi Hagimoto entwarf das Motiv für die Michel-Nummer 1594 und gewann 200.000 Yen (zur damaligen Zeit 878 US-Dollar) sowie 100.000 Yen für die Schulbibliothek. Das Alter der Gewinner wurde nicht genannt. Allerdings ist bekannt, dass die Schülerin sich im ersten Jahr der Mittelschule befand. Im Normalfall sind die Schüler zu diesem Zeitpunkt etwa die 13 Jahre alt.

Ein Katzenfisch als Endgegner

Eine kleine Trivia zum Abschluss: Erinnert ihr euch an einen Endgegner in Form eines Katzenfisches, der in einer Stadt für Erdbeben sorgt? Sofern ihr den SNES-Klassiker Lufia II: Rise of the Sinistrals (in Europa als Lufia bekannt) gespielt habt, sollte euch die Verbindung einfallen. In Tarika werdet ihr direkt zu Beginn mit einem Erdbeben begrüßt. Damit diese Beben aufhören, muss der Held Maxim die Seehöhle betreten und einen Katzenfisch töten.

Quelle: Japanophilie, Japanese Philately, Vol. 40, No. 2, Wikipedia, Bildmaterial: Beleg: eigene Sammlung der Autorin, Artikelbild: Wels-Gedränge, Matthias Scholz, CC BY-SA 3.0, CC BY 2.5

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