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#Das Nikolaiviertel: Geschichte, Wissenswertes und Besucherinfos

Das Nikolaiviertel: Geschichte, Wissenswertes und Besucherinfos

Zwischen Spreeufer, Mühlendamm und Spandauer Straße befindet sich das älteste Viertel Berlins: das malerische Nikolaiviertel. An keinem anderen Ort in Berlin werden in den Himmel ragende Berliner Alt- und Neubauten so plötzlich durch altertümliche Wohnhäuser ersetzt wie hier, sodass man sich wie in einer Kleinstadt fühlt.

Eine Augenweide für Besucher, ein Altstadtviertel mitten in der Großstadt. Doch hier es ist längst nicht nur für für Geschichtsliebhaber interessant. Seit der Wende hat sich das denkmalgeschützte Nikolaiviertel zu einem Ort mit zahlreichen Gewerben, Gastronomiebetrieben, Museen und Kunsträumen entwickelt, der reichlich Raum für kulturelle Aktivitäten bietet.

Das Nikolaiviertel, im Hintergrund die Nikolaikirche und die berühmte St.-Georg-Statue. Foto: imago images/Jürgen Ritter

Das Nikolaiviertel hat fast 800 Jahre Geschichte: Eine Stadt in der Stadt

Geschichte Die Geschichte des Nikolaiviertels führt bis ins Mittelalter zurück. Um das Jahr 1230 – vor fast 800 Jahren – wurde die Nikolaikirche errichtet. Heute ist sie als das älteste Bauwerk Berlins bekannt.

Im zweiten Weltkrieg wurde das Viertel komplett zerstört, sodass von der Kirche nur noch eine Ruine übrig blieb. An den Bombenhagel zwischen 1943 und 1945 erinnerten Trümmer, die erst in den 60er Jahren komplett abgeräumt waren.

Nikolaiviertel
So sah das Berliner Nikolaiviertel im Jahr 1955 aus. Die abgebildete Brücke wurde im 17. Jahrhundert als Spreegassenbrücke errichtet und ist heute als Jungfernbrücke und älteste Brücke Berlins bekannt. Foto: imago images/Gerhard Leber

Es wurde immer wieder überlegt, die Nikolaikirche ganz abzureißen – bis sich die DDR-Regierung dann doch für den Wiederaufbau der Kirche und des gesamten Viertels entschied. Bei der Architekturplanung ging es weniger um den originalgetreuen Nachbau einzelner Häuser, als darum, die Atmosphäre historischer Quartiere zu erhalten. Seit 1987 erstrahlt die Nikolaikirche in wieder altem Glanz.

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Die Nikolaikirche im Jahr 2019. Heute ist sie als Museum für Besucher zugänglich. Foto: imago images/Schöning

Denkmäler und Skulpturen im Nikolaiviertel erinnern an die Geschichte

Im Nikolaiviertel stehen einige Denkmäler und Skulpturen. Eines der am häufigsten fotografierten Denkmäler Berlins ist die St.-Georg-Statue. Der Sage nach tötete St. Georg hoch zu Ross einen Drachen, befreite eine Prinzessin und rettete dadurch die Stadt. Erzählt man Kindern der Jetztzeit von der Geschichte der Statue, erinnern diese sich wahrscheinlich an den grünen Oger Shrek. Den tollkühnen Held von DreamWorks.

Das sechs Meter hohe Reiterstandbild von Bildhauer August Kiss (1802 – 1865) stand zunächst im Hof des Stadtschlosses, nach dessen Sprengung im Volkspark Friedrichshain und seit dem Neuaufbau des Nikolaiviertels ist die Figur in der historischen Mitte Berlins zuhause. 

Das Denkmal St. Georg in der Propststrafle 8 im Nikolaiviertel. Foto: imago images/Schöning

Weitere Figuren im Nikolaiviertel sind die Figur des Heinrich Zille in der Poststraße, welche der Bildhauer Thorsten Stegmann 1969 anfertigte, sowie die “Allegorie der Wissenschaft” und “Klio – die Muse der Geschichtsschreibung”. Die beiden letzteren sind Sockelfiguren des Reitstandbilds von Kaiser Friedrich Wilhelm III. und wurden von Bildhauer Albert Wolff (1814-1897) angefertigt. Sie befindet sich jeweils vor und hinter der Nikolaikirche.

Fun Fact Er ist 1932 geboren und einer der letzten Ur-Berliner, der als Kind noch tagtäglich am Nikolaikirchplatz gespielt hat: Bernd Müller, bei einigen besser als “Olle Müller” bekannt, bot jahrelang regelmäßig Privatführungen durch sein Heimatviertel an. Auf einer der Informationstafeln rund um die Kirche, ist er selbst als kleiner Junge zu sehen. “Wir hatten nur Blödsinn im Koppe”, berichtet er über das Leben als Kind in dem heute historisch so wertvollen Viertel in Berlin. Mit eigenen Augen hat er miterlebt, wie es sich das Leben in den Jahrzehnten nach dem Krieg, zu DDR-Zeiten und nach der Wende an diesem Ort verändert hat.

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Bernd Müller während einer seiner Privatdurchungen durch das Nikolaiviertel 2005. Foto: imago images/PEMAX

Nachdem er in Rente ging, machte es sich der pensionierte Schornsteinfeger zur Aufgabe, die Geschichte nicht in Vergessenheit geraten zu lassen. Immerhin ist er ein Augenzeuge. Und so gestaltete er auch seine Führungen. Berlingetreu und authentisch. 2020 ist Bernd 88 Jahre alt geworden. 

Information für Besucher Mehr als 20 Gaststädten und mehr als 30 Ladengeschäfte sind im Nikolaiviertel zu Hause. Darüberhinaus gibt es eine Vielzahl kultureller Ausflugsziele. Die Nikolaikirche selbst ist als Denkmal und Museum für Besucher öffentlich zugänglich. Neben der Dauerausstellung über die Geschichte der Kirche und des Viertels selbst, finden hier regelmäßig Konzerte statt. Als Kirche wird sie seit 1939 nicht mehr genutzt.

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Die Nikolaikirche, die St. Georg Statue und einige Gastrobetriebe im Nikolaiviertel. Foto: imago images/Jochen Tack

Viele weitere Kulturhäuser sind in dem Quartier ansässig. So zum Beispiel das Theater im Nikolaiviertel, das Zille Museum, das Hanfmuseum oder das Design Panoptikum. Historisch bedeutende Museen sind außerdem das Knoblauchhaus und das Ephraim-Palais.

Das Knoblauchhaus – ein Barockbau von 1760 – ist das letzt erhaltene bürgerliche Wohnhaus des 18. Jahrhunderts in der Berliner Altstadt. Als Museum spezialisiert es sich heutzutage auf die Berliner Wohnkultur des Biedermeier.

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Das Museum Ephraim-Palais im Nikolaiviertel. Foto: imago images/Jürgen Ritter

Das Ephraim-Palais Museum ist mit seiner sanft geschwungenen Rokkokofassade ein Meisterwerk der Berliner Palaisarchitektur des 18. Jahrhunderts.

Spaziert man durch die Altstadt, so kommt man vielleicht auch an der Galerie Klio Karadim vorbei. Seit 2014 fertigt die bulgarische Künstlerin Klimentina Karadimcheva-Guenzel dort unter anderem Grafiken, Städtebilder auf Acryl und Wachsmalerei auf Holz an.

Zwei Fußgängerinnen unterwegs im Nikolaiviertel. Foto: imago images/Schöning

Um einen erlebnisreichen Tag in der Wiege Berlins ausklingen zu lassen, lädt die Gaststädte „Zum Nußbaum“ ein. Sie ist eine alte Berliner Kneipe und Gaststädte, die nach dem Nussbaum benannt wurde, der früher einmal dort stand. Das kleine Wirtshäuschen, in dem traditionell deutsche Küche auf dem Speiseplan steht, soll Heinrich Zille sogar selbst besucht haben.

Anfahrt Über die U-Bahnstationen U5 Klosterstraße und U5 Alexanderplatz kommt man ganz einfach ins Nikolaiviertel. Von dort aus sind es jeweils nur wenige Minuten zu Fuß.

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Luftansicht der Nikolaikirche und der restaurierten Altstadt. Foto: imago images/Westend61

In der Nähe: In unmittelbarer Nähe zum Quartier befindet sich die Anlegestelle Nikolaiviertel am Spreeufer, über die man eine Bootstour bis zum Regierungsviertel, vorbei an weiteren Berliner Sehenswürdigkeiten, unternehmen kann. Außerdem in der Nähe befinden sich der Historische Hafen, die St. Marienkirche, das Rote Rathaus, der Fernsehturm, der Alexanderplatz.

  • Nikolaiviertel, Rathausstraße 21, Mitte

Lust auf noch mehr Berlin?

Weitere wichtige Sehenswürdigkeiten in Berlin findet ihr hier. Immer eine Reise wert ist Berlin für Architektur-Fans, was unser Guide beweist. Und wer Lust hat, noch viel mehr zu sehen – Ausflugstipps für Berlin gibt es bei uns jede Menge.

Interessant in Berlin sind auch die Orte, die in Touristenführern nicht unbedingt vorkommen. Zum Beispiel das Kottbusser Tor – Zwischen Leben am Kotti und Leben am Limit. Oder habt ihr Lust einmal die Berliner U-Bahnhöfe zu erkunden, ohne wirklich mit der U-Bahn zu fahren? 12 Berliner U-Bahnhöfe, die auch ohne Ticket einen Besuch wert sind.

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