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#Das polnische Abrücken von den Banditen im Kreml

„Das polnische Abrücken von den Banditen im Kreml“

Polen sieht sich als mögliches nächstes Ziel russischer Aggressionen und ändert seine Beziehungen zu Russland deshalb grundlegend. Die neuste Maßnahme Warschaus war am Mittwoch die Ausweisung von insgesamt 45 russischen Diplomaten, deren Ehepartnern und Mitarbeitern ihrer Botschaft. Sie hätten „de facto nachrichtendienstliche Tätigkeit“ betrieben, sagte ein Behördensprecher; Russlands Geheimdienste gingen dabei „immer offensiver gegen Polen vor“. Innenminister Mariusz Kamiński schrieb auf Twitter: „Wir zerschlagen konsequent und entschlossen das Agentennetz der russischen Geheimdienste in unserem Land.“ Zugleich wurde bekannt gegeben, dass ein polnischer Mitarbeiter des Warschauer Standesamts wegen Spionage für Russland schon vorige Woche verhaftet wurde.

Gerhard Gnauck

Politischer Korrespondent für Polen, die Ukraine, Estland, Lettland und Litauen mit Sitz in Warschau.

Als hätte es weiterer Beweise bedurft, dass man in Moskau mit bösen Blicken auf das östliche EU-Land schaut, hat Dmitrij Medwedjew, der frühere Staatspräsident Russlands, im Messengerdienst Telegram am Montag einen langen Text mit dem Titel „Über Polen“ veröffentlicht. Darin überzieht er das Nachbarland, „unser europäisches Lieblingsland“, mit Ironie, scharfer Kritik und Vorwürfen.

Er beklagt angeblichen Russenhass und falsche Geschichtsbilder – so werde in Polen heute die faschistische mit der sowjetischen Besatzung „gleichgesetzt“. Er kritisiert auch die Reaktionen Warschaus auf das russische Vorgehen gegen die Ukraine: Eine unfähige polnische Elite wolle jetzt die Wirtschaftsbeziehungen zu Russland abbrechen. Er hoffe aber, dass das Land des Chopin und des Kopernikus sich bald wieder auf die Bedeutung guter Beziehungen zu Russland besinnen und sich nicht länger als Vasall Amerikas aufführen werde.

„Ungewöhnliches Pamphlet“

Auch wenn Medwedjew heute nur Vizechef des russischen Sicherheitsrats ist: Der Text hat in Polen einiges Aufsehen erregt. In vielem erinnert er fatal an Präsident Wladimir Putins historischen Aufsatz über Russen und Ukrainer vom Juli 2021, der als ideologische Grundlage für den heutigen Angriffskrieg erscheint. Diesen Vergleich zieht auch das Warschauer Zentrum für Oststudien. Das „ungewöhnliche Pamphlet“ Medwedjews solle offenbar in Russland antipolnische Stimmungen schüren, Polen im Westen als „russophob“ diskreditieren und in Polen selbst das „Volk“ gegen die „Eliten“ aufbringen, vor allem durch den Verweis auf die Kosten westlicher Russlandsanktionen.

Der Chefredakteur der Warschauer Zeitung „Rzeczpospolita“, Bogusław Chrabota, erwiderte dem „Ersatzpräsidenten“ Medwedjew – dieser war zwischen zwei Amtsperioden Putins von 2008 bis 2012 Präsident – postwendend und in ähnlichem Tonfall. Er erinnerte die „Banditen im Kreml“ daran, dass sie, wie einst die von Moskau gestützten Kommunisten in Polen, nicht ewig regieren würden.

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