#Jung, erfahren, aus dem Osten
„Jung, erfahren, aus dem Osten“
Wenn zwei zurückziehen, freut sich die Dritte: Weil die zuvor für das Amt als Vizepräsidenten des Bundestags gehandelten CDU-Abgeordneten Monika Grütters und Monika Widmann-Mauz auf ihre Kandidatur verzichtet hatten, nominierte der geschäftsführende Vorstand der Unionsfraktion die sächsische Politikerin Yvonne Magwas.
Fraktionschef Ralph Brinkhaus begründete die Kandidatur der 41 Jahre alten Vogtländerin unter anderem damit, dass sie zugleich eine erfahrene Parlamentarierin und ein vergleichsweise junges Mitglied der Fraktion sei. Außerdem stehe sie als Mutter eines Kindes mitten im Leben.
Damit unterscheidet sich Magwas von ihrer überwiegend männlichen und vergleichsweise alten Fraktionsmehrheit. Sie hat nun eines der wenigen bedeutenden Ämter inne, die CDU und CSU überhaupt noch zu vergeben haben. 2013 zog Magwas erstmals über die Landesliste in den Bundestag ein.
2017 ging sie dann als direkt gewählte Abgeordnete ihrer Heimat, des sächsischen Vogtlands, nach Berlin. Im September verteidigte sie ihr Direktmandat – als eine von nur noch vier CDU-Kandidaten in Sachsen und als einzige in einem ländlichen Wahlkreis. Die anderen zehn Flächen-Wahlkreise Sachsens holten AfD-Kandidaten mit zum Teil deutlichem Vorsprung vor der Union, die sich bis dahin fast immer alle Mandate gesichert hatte.
Mit Politik begann die 1979 geborene Magwas im Stadtrat von Auerbach und im Kreistag des Vogtlandkreises. Nach dem Regierungswechsel zu Rot-Grün 1998 trat sie demonstrativ in die Junge Union und drei Jahre später in die CDU ein.
Doch blieb Politik für sie zunächst eine Nebentätigkeit, während sie Soziologie, Psychologie und Betriebswirtschaftslehre an der Technischen Universität Chemnitz studierte und 2006 als Diplom-Soziologin abschloss. Mit Kommilitonen gründete sie damals eine Firma zur Vermittlung von Praktikumsplätzen, wechselte jedoch nach dem Studium in die Politik, und ging als Büroleiterin des damaligen vogtländischen Bundestagsabgeordneten nach Berlin.
Magwas zählt eher zum progressiven Teil der bisweilen sehr konservativen sächsischen CDU. 2018 wurde sie Vorsitzende der Gruppe der Frauen in der Unionsfraktion und rückte in den Vorstand auf. Sie ist mit ihrem Fraktionskollegen Marco Wanderwitz liiert, dem bisherigen Ostbeauftragten der Bundesregierung. 2019 wurden sie Eltern eines Kindes.
Mit ihrer Wahl zur Bundestagsvizepräsidentin beschreitet sie nun nicht nur einen weiteren Weg auf der politischen Karriereleiter, sondern sendet auch ein Signal an die Ostdeutschen, dass ihre Interessen bei der CDU in Berlin sichtbar vertreten sind.
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