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#Der Zug ist im Inland günstiger als der Flug

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Der Zug ist im Inland günstiger als der Flug

Viel Zeit zum Durchatmen blieb Urlaubshungrigen und Fluggesellschaften nicht. Gerade ziehen die Buchungen nach Monaten der Corona-Beschränkungen an, da ist mit Forderungen nach Mindestpreisen für Tickets und einem Ende von innerdeutschen Verbindungen die vor Pandemie geführte Flug-und-Klima-Debatte wieder entbrannt.

Grünen-Kanzlerkandidatin Annalena Baerbock wünscht anstelle von 29-Euro-Tickets nach Mallorca eine „klimagerechte Besteuerung“, um „Dumpingpreise“ zu stoppen. Kurzstreckenflüge – gemeint scheinen Inlandsstrecken – solle es „perspektivisch nicht mehr geben“. Zuvor hatte SPD-Kandidat Olaf Scholz seine Vorliebe für Mindestpreise bekundet. Kein Ticket dürfe günstiger sein als die Flughafengebühren und Steuern, die anfallen. Dann werde es keinen Flug geben, der weniger als 50 oder 60 Euro koste.

Dass mit den Themen Billigtickets und Inlandsflüge eine besondere Melange der vermengten Themen entsteht, zeigen die Reaktionen. Der Vizevorsitzende der Bundestags-Unionsfraktion, Ulrich Lange (CSU), sagte dem Redaktionsnetzwerk Deutschland: „Es ist klar, dass der Flugverkehr seinen Beitrag zum Klimaschutz leisten muss. Ein Verbot von Kurzstreckenflügen und massive Preiserhöhungen im Flugverkehr sind aber der falsche Weg.“ Der Tourismusbeauftragte der Regierung, Thomas Bareiß (CDU), mahnte, Klimaschutz dürfe nicht auf Kosten der Urlaubspläne einkommenschwacher Familien gehen.

Flugbranche für EU-weite Regelung

Der deutsche Luftfahrtverband BDL reagiert derweil mit Wohlwollen auf Scholz, auf Baerbock mit Kritik an „Behauptungen, die einem Faktencheck nicht standhalten“. Der SPD-Kanzlerkandidat erhält sogar Applaus für seine Forderung – allerdings nicht wegen der Klimawirkung. Die hiesigen Airlines wären gern den Ärger los, dass ausländische Billigflluganbieter wie Ryanair sie immer wieder mit Niedrigstpreiskontingenten in Bedrängnis bringen.

Das geschieht allerdings nur auf Auslandsstrecken, Ryanair fliegt nicht mehr innerdeutsch. Wolle man Billigtickets verhindern, müsse gesetzlich in die Preisfestsetzung eingegriffen werden, wie es die Bundesregierung zum Klimaschutzpaket 2019 eigentlich beschlossen, aber nicht umgesetzt habe, teilt der BDL mit.

Besser noch: „Um zu vermeiden, dass Flugreisen nur aufgrund extremer Billigstpreise angetreten werden, sollte sich die Bundesregierung für eine EU-Regulierung einsetzen.“ Steigende Abgaben und Gebühren, die der Verband auf 30 bis 40 Euro je Ticket beziffert, hätten Sonderangebote nicht verhindert.

Ein Preisvergleich der F.A.Z. zeigt, dass es Billigtickets für Inlandsflüge schon jetzt fast gar nicht gibt. Wer in einer Woche von München nach Berlin will, konnte am Montag von der Bahn keine Billigkarte mehr bekommen, musste mindestens 79,90 Euro zahlen. Der günstigste Lufthansa-Flug kostete mit fast 222 Euro allerdings fast das Dreifache.

Wer einen Monat im Voraus buchen wollte, hatte die Chance auf einen 69-Euro-Flug von Frankfurt nach Berlin, bei der Bahn gab es Sparpreise für 17,90 Euro. Baerbock hatte gesagt: „Wer als Familie mit dem Zug reist, sollte doch deutlich weniger zahlen als für die Kurzstrecke im Flugzeug.“

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