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#Deutsche Ermittler durchsuchten verdächtiges Schiff

„Deutsche Ermittler durchsuchten verdächtiges Schiff“

Bei ihren Ermittlungen zu den Explosionen an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2 hat die Bundesanwaltschaft im Januar ein verdächtiges Schiff durchsuchen lassen. Es bestehe der Verdacht, dass es zum Transport von Sprengsätzen verwendet worden sein könnte, teilte die Karlsruher Behörde am Mittwoch auf Anfrage mit. Belastbare Aussagen zu Tätern, Motiven und einer staatlichen Steuerung könnten derzeit nicht getroffen werden.

Verteidigungsminister Boris Pistorius reagierte am Mittwochmorgen zurückhaltend auf Medienberichte über neue Spekulationen zu den Tätern der Sabotage an den Gaspipelines Nord Stream 1 und 2. Er nehme die Rechercheergebnisse mit großem Interesse zur Kenntnis, sagte der SPD-Politiker am Mittwochmorgen im Deutschlandfunk. „Aber wir müssen jetzt mal abwarten, was sich davon wirklich bestätigt. Jetzt hypothetisch zu kommentieren, was wäre wenn, halte ich jetzt für nicht zielführend. Das muss geklärt werden.“

Auch Außenministerin Annalena Baerbock warnte davor, „voreilig aus Berichten heraus Schlüsse für uns ziehen“. Zunächst müssten die zuständigen Behörden ihre Ermittlungen zu Ende führen, sagte die Grünen-Politikerin am Mittwoch bei ihrem Besuch in der Kurden-Hauptstadt Erbil.

Laut Recherchen von ARD, SWR und der „Zeit“ sollen Spuren in Richtung Ukraine führen. Unter Berufung auf geheimdienstliche Hinweise hieß es, eine proukrainische Gruppe könnte verantwortlich sein. Von deutscher Seite äußerten sich die Bundesregierung und der zuständige Generalbundesanwalt auf Anfrage nicht konkret zu den Berichten.

Ende September waren nach Explosionen nahe der dänischen Ostsee-Insel Bornholm insgesamt vier Lecks an den beiden Pipelines von Russland nach Deutschland entdeckt worden. Die schwedischen Sicherheitsbehörden hatten im November festgestellt, dass es sich um schwere Sabotage gehandelt habe – ohne jedoch einen Schuldigen zu benennen.

„Man muss jetzt die Entwicklung abwarten“

Auf die Frage, welche Auswirkung eine Bestätigung der Berichte auf die westliche Unterstützung für die Ukraine hätte, verwies Pistorius auf die Möglichkeit einer False-Flag-Aktion – „also proukrainischen Gruppierungen das in die Schuhe zu schieben“. Bei einer sogenannten False-Flag-Operation legen die Täter absichtlich falsche Spuren, die auf andere Urheber hindeuten. „Die Wahrscheinlichkeit für das eine wie für das andere ist gleichermaßen hoch“, sagte Pistorius. „Von daher muss man jetzt einfach die Entwicklung abwarten.“

Den Medienberichten zufolge fanden die Ermittler bislang zwar keine Beweise dafür, wer die Zerstörung in Auftrag gab. Sie machten demnach aber ein Boot aus, das für das Unterfangen in der Ostsee verwendet worden sein könnte. Die fragliche Yacht sei von einer Firma mit Sitz in Polen angemietet worden, welche „offenbar zwei Ukrainern gehört“, hieß es. Zudem habe ein Team, bestehend aus einem Kapitän, zwei Tauchern, zwei Tauchassistenten und einer Ärztin, den Sprengstoff laut Ermittlungen zu den Tatorten gebracht.


Welchen Nationalitäten die Leute angehörten, sei unklar, hieß es in dem Bericht weiter. Sie hätten offenbar gefälschte Pässe verwendet. Die Behörden hätten herausgefunden, dass das Boot wohl vor der Pipeline-Explosion am 6. September in Rostock aufgebrochen sei. Danach hätten sie es noch in Wieck am Darß im Landkreis Vorpommern-Rügen und an der dänischen Insel Christiansø, nordöstlich von Bornholm, ausfindig gemacht.

Die „New York Times“ berichtete am Dienstag unter Berufung auf amerikanische Regierungsbeamte, neue Informationen deuteten darauf hin, dass eine proukrainische Gruppe die Explosionen an Nord Stream 1 und Nord Stream 2 verübt habe. Es gibt demnach jedoch keine Beweise für eine Beteiligung oder Mitwisserschaft der ukrainischen Regierung oder des Präsidenten Wolodymyr Selenskyj.

Laut den anonymen Quellen legen die neuen Erkenntnisse den Schluss nahe, die Täter seien Gegner des russischen Präsidenten Wladimir Putin gewesen. Es gebe jedoch noch viele Fragen. Wer genau der Gruppe angehörte und wer den Angriff auf die Pipelines in Auftrag gegeben oder bezahlt habe, sei etwa nicht bekannt. Es sei jedoch wahrscheinlich, dass die Angreifer aus der Ukraine oder Russland stammten; amerikanische oder britische Staatsbürger seien nicht an dem Sabotageakt beteiligt gewesen.

Kiew weist Berichte zurück

Die Ukraine wies Berichte über eine mögliche Beteiligung an der Sprengung der Pipelines in der Ostsee zurück. Die Ukraine habe „nichts mit dem Vorfall in der Ostsee zu tun und hat keine Informationen über ‚pro-ukrainische Sabotagegruppen‛“, schrieb der ukrainische Präsidentenberater Michailo Podoljak am Dienstag auf Twitter.

Moskau behauptete abermals, dass westliche Regierungen hinter dem Vorfall steckten. Sie müssten nun zu den russischen Anfragen offiziell Stellung nehmen und zumindest die Recherchen des amerikanischen Journalisten Seymour Hersh abarbeiten, forderte die Sprecherin des russischen Außenministeriums, Maria Sacharowa, am späten Dienstagabend, auf ihrem Telegram-Kanal. Moskau macht für den Anschlag die Geheimdienste der USA und Großbritannien verantwortlich. Weiter schrieb Sacharowa, die neuen Informationen würden von denjenigen gestreut, „die im Rechtsrahmen keine Untersuchungen führen wollen und versuchen, mit allen Mitteln die Aufmerksamkeit des Publikums abzulenken“.

Hersh hatte ohne Beweise und unter Berufung auf eine einzelne anonyme Quelle geschrieben, US-Marinetaucher seien für die Explosionen in der Ostsee verantwortlich. Das Weiße Haus wies den Bericht als Erfindung zurück. Unabhängige Faktenprüfer wiesen auf Ungereimtheiten in dem Bericht hin.

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