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#Deutsche Herdenimmunität und Städter auf dem Land

Deutsche Herdenimmunität und Städter auf dem Land

Liebe Leserin, lieber Leser, für Optimisten wie für Pessimisten finden sich in diesen Tagen Daten, die ihre Sicht auf die Corona-Pandemie bestätigen. Einerseits sind die meisten Covid-Hochrisikopatienten in Deutschland inzwischen mindestens einmal geimpft worden. Auch die Teststrategie greift mittlerweile. Und schon eine erste Impfdosis, gleich welcher Marke, schützt eine deutliche Mehrheit der Impflinge vor Covid-19. Aber reicht das schon aus? Ein Zustand, in dem ein großer Teil der Bevölkerung so weit immun ist, dass sich das Virus nicht mehr weiter ausbreiten kann, ist selbst mit hochwirksamen Covid-Impfstoffen schwer erreichbar. Tatsächlich verbirgt sich hinter den Expertenschätzungen für die Herdenimmunität eine bedeutende Unsicherheit, die durch die Ausbreitung von infektiöseren Virusvarianten in den vergangenen vier Monaten noch einmal gewachsen ist. Joachim Müller-Jung, Redakteur im Feuilleton, zuständig für das Ressort „Natur und Wissenschaft“, analysiert für uns die Lage.

Der Präsident des Deutschen Hausärzteverbandes, Ulrich Weigeldt, spricht sich dafür aus, den Blick beim Impfen nun auf Kinder, Jugendliche und junge Erwachsene zu richten. „Die Jungen haben ja nicht bloß aufgrund ihrer vielen Kontakte ein hohes Risiko, das Virus weiterzugeben und damit andere Menschen zu infizieren“, sagte Weigeldt gegenüber Timo Steppat, Redakteur in unserer Politikredaktion. „Sie sind diejenigen, die während des Lockdowns unter den Schulschließungen und den Kontaktverboten erheblich gelitten haben.“ Über Monate hinweg sei es ihnen vielerorts sogar verboten gewesen, mit ihren Freunden draußen herumzutoben. Kindern und Jugendlichen habe man es abverlangt, „diese Einschränkungen hinzunehmen, und dies nicht etwa zu ihrem eigenen Schutz, sondern einzig zum Schutz Dritter“. Man sei es den jungen Menschen schuldig, ihnen eine Rückkehr in das Leben zu ermöglichen. Ich glaube, Weigeldt hat recht. Die Jüngsten sehen derzeit ganz schön alt aus.

Die Deutschen sind Landeier – zumindest wenn man Umfragen glaubt. Demnach möchten zwei Drittel in Dörfern oder Kleinstädten leben und nicht in den Metropolen. Aber was bedeutet es für ein Dorf, wenn sich dort auf einmal eine Gruppe von Städtern ansiedelt? Das Dorf Freiamt in Südbaden hat das erlebt. Seit etwas mehr als drei Jahren gibt es dort ein gemeinschaftliches Wohnprojekt, den Bergfritzenhof. Den alten Schwarzwaldhof nutzen die rund dreißig Bewohner zudem als Raum für Co-Working, Seminare und Kulturveranstaltungen. Judith Lembke, Redakteurin in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung, hat bei Bürgermeisterin Hannelore Reinbold-Mench nachgefragt, wie es so ist, wenn die Großstädter kommen: Es treffen schon unterschiedliche Kulturen aufeinander. Gerade die älteren Dorfbewohner wundern sich, dass die Bewohner kein Auto haben und überall mit dem Rad hinfahren. Das aber ist noch nicht alles.

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Ihr Carsten Knop
Herausgeber
Frankfurter Allgemeine Zeitung

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