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#Deutsche Zusatzschicht bei Olympia wider Willen

Deutsche Zusatzschicht bei Olympia wider Willen

Das unbefriedigende Gefühl, es gut gemeint, aber schlecht gemacht zu haben, hat für die Spieler der deutschen Eis­hockey-Nationalmannschaft und ihren Trainer zu einer Zusatzbelastung geführt, auf die sie getrost hätten verzichten können. Sie waren bei der Suche nach schnellen Lösungen dazu gezwungen, taktische Optionen gedanklich durchzuspielen, sodass sie im vollen Olympia-Programm auch mal kurz abschalten konnten.

Die Partie gegen China, die nur mit einem knappen 3:2 endete und allerlei Unzulässigkeiten bot, hatte zur unliebsamen Folge, dass Gedanken in den Hinterköpfen keimten, es könnte womöglich doch nicht der Weisheit letzter Schluss gewesen sein, den Gewinn einer Medaille als Ziel zu postulieren. Jedenfalls war wie bereits gegen Kanada (1:5) wenig zu sehen von der mutigen Herangehensweise, die sich Toni Söderholm und seine Mitstreiter vorgenommen hatten. Mit dem Erwartungsdruck kamen offensichtlich nicht alle wie geplant klar.

Der Bundestrainer entschied sich daher, 24 Stunden nach dem China-Spiel und zum Abschluss der Vorrunde gegen die Vereinigten Staaten alle Sturmreihen neu zu mischen. Das Vorhaben funktionierte nur in Ansätzen wie gedacht: Am Sonntagabend musste sich die runderneuerte deutsche Auswahl dem Team USA 2:3 (1:1, 0:1, 1:1) geschlagen geben. In der Qualifikation für das Viertelfinale geht es für sie nun am Dienstag gegen die Slowakei weiter. „Das war mit Abstand unsere beste Leistung hier“, sagte Korbinian Holzer hinterher, „spielerisch brauchen wir uns hier nicht verstecken.“

Mit seinen Personalwechseln sorgte Söderholm für mehr Stabilität und zugleich Durchschlagskraft – aber in Summe reichte es trotzdem nicht. Auch im Tor nahm der 43-Jährige gegen die Nordamerikaner eine Veränderung vor. Er ließ den Berliner Mathias Niederberger draußen und bot stattdessen den Münchner Danny aus den Birken auf. Eine Personalie, die für die Betroffenen nicht frei von Ironie gewesen sein dürfte. Niederberger wird im Sommer die Hauptstadt als Nummer eins zwischen den Pfosten der Eisbären verlassen, um sich mit gehobenen Ansprüchen dem EHC Red Bull anzuschließen.

Zuletzt, in der heimischen Liga, war Aus den Birken seinen bayerischen Vorderleuten kein souveräner Rückhalt. Im Wukesong Sports Centre bekam der mittlerweile 36-Jährige, der zu den Hauptdarstellern gehörte, die 2018 in Pyeongchang Silber gewonnen hatten, anfangs keine Gelegenheit, sein Können zu beweisen – was daran lag, dass es seinen Mitspielern glückte, Gefahren­momente rechtzeitig zu entschärfen. Patrick Hager erzielte dann die Führung (2. Minute). Er schaltete im Powerplay nach einer Hereingabe von Matthias Plachta einen Tick fixer als die Verteidiger und spitzelte die Scheibe über die Linie.

Um den Auftrieb, den die frühe Führung hätte bringen können, war es jedoch alsbald geschehen. Tom Kühnhackl kassierte hinter dem amerikanischen Tor wegen Haltens eine unnötige Strafzeit. Das rächte sich prompt: Steven Kampfer zog aus der Distanz ab und glich aus – unhaltbar für Aus den Birken, dem die Sicht versperrt war (5.).

Was gleich zu Beginn auffiel: Die Deutschen beherzigten die Worte Söder­holms, der nach den beiden Debütvorstellungen fehlende Geradlinigkeit in ihren Aktionen kritisiert hatte. Auch zeigten sie eine höhere Lauf- und Zweikampfbereitschaft, es war mehr Power spürbar. Doch ausgerechnet Aus den Birken gab eine schlechte Figur ab, was Folgen hatte.

Als es in der 25. Minute vor ihm unübersichtlich wurde, verlor er im Getümmel die Kelle aus der Hand, was Matt Knies erkannte und zum 1:2 einschob. Und die Amerikaner demons­trierten anschließend, wie effiziente Chancenverwertung aussieht. Nathan Smith überwand Aus den Birken, womit die mächtig auf den Ausgleich drängenden Deutschen eiskalt ausgekontert wurden (43.). Alles Bemühen, das Blatt in der verbleibenden Zeit noch zu wenden, fruchtete nur einmal: Kühnhackl verkürzte noch zum 2:3 (58.).

Da sich parallel Kanada 5:0 (3:0, 1:0, 1:0) gegen China durchsetzte, schlossen die Deutschen die Gruppe A auf dem dritten Rang ab. Das ist fürs Erste weniger, als sie kalkuliert hatten – lässt aufgrund der speziellen Turnierregeln aber immer noch alle Möglichkeiten. „Wir müssen die Kleinigkeiten noch ein bissel auspolieren“, sagte Kühnhackl.

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