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#Deutschland ist Europameister der Negativzinsen

Deutschland ist Europameister der Negativzinsen

Deutschland ist Europameister der Negativzinsen – zumindest, wenn man den Euroraum betrachtet. Nirgendwo in der Europäischen Währungsunion müssen Unternehmen mehr für ihre Einlagen bei Banken zahlen als hierzulande. Das geht aus einem Vergleich hervor, den das Internetportal Weltsparen mit eigenen Zahlen und Daten der Europäischen Zentralbank (EZB) zusammengestellt hat. Überall in Europa hätten Unternehmen kaum noch Möglichkeiten, ihre Guthaben in nennenswertem Umfang positiv verzinsen zu lassen, schreiben die Analysten. In zehn Märkten seien nach den jüngsten Daten der EZB die durchschnittlichen Guthaben-Zinssätze für Unternehmen negativ. In weiteren zehn Märkten kämen Unternehmenskunden auf Zinssätze zwischen 0 und 0,1 Prozent. Betrachtet werden dabei die durchschnittlichen Zinssätze für neue Einlagen von Unternehmen mit einer Laufzeit von höchstens einem Jahr.

Im Schnitt minus 0,34 Prozent Zinsen in Deutschland

Christian Siedenbiedel

Deutschland kommt dabei auf einen Zinssatz von minus 0,34 Prozent, dicht gefolgt von den Niederlanden mit minus 0,29 Prozent und Spanien mit minus 0,22 Prozent. In Italien und Frankreich hingegen würden im Durchschnitt keine Negativzinsen für Unternehmens-Guthaben fällig, ebenso wenig im Baltikum und Osteuropa, hieß es. Zieht man in die Betrachtung auch europäische Länder außerhalb des Euroraums mit ein, bei denen es für deutsche Investoren gleichsam ein Fremdwährungsrisiko gibt, dann liegt Deutschland nicht mehr ganz an der Spitze: In Dänemark beträgt der durchschnittliche Zinssatz, den Unternehmen für solche Guthaben bei Banken im Augenblick zahlen müssen, sogar minus 0,56 Prozent.

Auch die durchschnittlichen Zinssätze für Guthaben von Privatkunden in Europa sind der Studie zufolge weiter gefallen. Für Festgeldanlagen mit einer Laufzeit von bis zu einem Jahr kommt Weltsparen im Schnitt der Eurozone noch auf einen Zinssatz von plus 0,17 Prozent. Die Spanne in Europa reiche dabei von 0,02 Prozent in Irland und Spanien über Frankreich und Italien mit rund einem halben Prozent bis hin zu 0,97 Prozent in den Niederlanden und dem Spitzenreiter Rumänien mit 1,63 Prozent.

Ungewöhnliche Situation in Spanien

Das Internetportal hat für die verschiedenen Länder zudem verglichen, wie groß die Unterschiede zwischen den Zinssätzen der größten drei Banken des Landes und den drei jeweils günstigsten Anbietern sind. Dabei fiel Deutschland abermals auf. Für Festgeld auf ein Jahr bieten die drei größten deutschen Banken für Privatkunden im Schnitt 0,007 Prozent Zinsen im Jahr, die drei relativ attraktivsten Banken kommen im Schnitt auf 0,7 Prozent. „Das beste Angebot ist um das 105fache höher als die Angebote der drei großen Banken“, schreibt Weltsparen. Damit weise Deutschland unter allen Ländern des Euroraums das größte „Zinsgefälle“ auf. Sparer, die 10.000 Euro für ein Jahr anlegten, müssten sich entscheiden, ob sie dafür 70 Cent Zinsen wollten oder 70 Euro.

Auch die Abstände zwischen den Zinsen für Festgeld auf ein Jahr und Festgeld auf drei Jahre seien in den verschiedenen Ländern sehr unterschiedlich. In Deutschland bekomme man für Festgeld auf ein Jahr 0,7 Prozent, auf drei Jahre 0,87 Prozent je Jahr. Viel größer ist der Abstand beispielsweise in Italien; dort zahlen die Banken im Schnitt 1,18 Prozent für Festgeld auf ein Jahr, aber 1,85 Prozent je Jahr, wenn man es für drei Jahre fest anlegt. Besonders ungewöhnlich ist die Situation den Angaben zufolge in Spanien; dort beträgt der durchschnittliche Zinssatz für Festgeld auf ein Jahr 0,97 Prozent, für drei Jahre dagegen 0,69 Prozent je Jahr. Die kürzere Anlage wird also besser verzinst. In Norwegen sind die Zinssätze für beide Laufzeiten mit 1,5 Prozent (ein Jahr) und 1,51 Prozent (drei Jahre) nahezu identisch.

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