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#Die große Überraschung der Ukrainer

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Die große Überraschung der Ukrainer

Zwei der größten Überraschungen dieser EM-Endrunde haben mit der Ukraine zu tun. Die eine ist ganz allgemein das Abschneiden der Nationalmannschaft, der vor dem Turnier nicht viel zugetraut worden war, nun aber im Viertelfinale steht und an diesem Samstag (18.00 Uhr im F.A.Z.-Liveticker zur Fußball-EM, in der ARD und bei MagentaTV) auf England trifft. Die zweite Überraschung ist im Speziellen Andrej Jarmolenko.

Thomas Klemm

Redakteur im Ressort „Geld & Mehr“ der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Der ukrainische Kapitän spielt, schießt und scherzt nach Herzenslust, war an fünf der bisherigen sechs ukrainischen Turniertreffer beteiligt. Zweimal traf er selbst, unter anderem famos aus der Distanz beim 2:3 im Auftaktspiel gegen die Niederlande, drei Treffer bereitete er vor. Damit steht er nun auf einer Höhe mit dem Idol Andrej Schewtschenko, einst Stürmerstar und heute Nationaltrainer der Ukraine (vier Treffer, eine Torvorbereitung). Er genieße das entgegengebrachte Vertrauen, erklärte Jarmolenko seine überraschend erfolgreichen EM-Tage.

Bis vor einigen Wochen hatte es noch so ausgesehen, als würde die Fußballsaison 2020/21 mal wieder eine zum Vergessen für den 31-Jährigen. In seiner dritten Spielzeit beim Premier-League-Klub West Ham United kam der Angreifer kaum über eine Nebenrolle hinaus. Im vergangenen November erkrankte er an Covid-19 und musste zwangsläufig drei Wochen pausieren. Anfang Februar erlitt er einen Bänderriss im Knie und war erst Mitte April wieder einsatzbereit. Mit 15 Einsätzen und null Toren war Jarmolenko seinem englischen Klub keine große Hilfe, und es hatten Zweifel bestanden, wie sehr das Nationalteam auf die Qualitäten des Stürmers zählen könnte.

„Es ist etwas Besonderes für ihn“

Nun, die Skepsis hat Jarmolenko spielend widerlegt und mit seinem Sturmpartner Roman Jaremtschuk maßgeblich dazu beigetragen, dass die Ukrainer zum zweiten Mal nach der WM 2006 unter den letzten Acht eines großen Turniers stehen. Dass ihn viele abgeschrieben hätten, sagte Jarmolenko, „hat mich noch mehr motiviert“. Dass er es kaum erwarten konnte, zeigte schon die Tatsache, dass er früher ins Trainingslager gereist war.

Für Andrej Jarmolenko hält das Viertelfinale eine weitere Pointe bereit: Er trifft auf die Kollegen aus der Premier League, wo er seit drei Jahren in London sein Geld verdient. „Es ist etwas Besonderes für ihn“, weiß sein ukrainischer Mannschaftskollege Ruslan Malinowski: „Für ihn ist es eine Gelegenheit zu zeigen, was für ein guter Spieler er ist und dass er es verdient, in der Premier League zu spielen.“ Bei West Ham United ist man davon nicht so überzeugt. Nach Medienberichten versucht der Verein, Jarmolenko trotz laufenden Vertrags zu Dynamo Kiew zu transferieren. Dorthin, wo der Angreifer groß wurde und ein Jahrzehnt spielte, ehe er den Sprung ins Ausland wagte: zu Borussia Dortmund.

Für 25 Millionen Euro verpflichtet, sollte Jarmolenko beim Bundesligaklub den zum FC Barcelona gewechselten Ousmane Dembélé ersetzen. Doch außer seinem ersten Bundesligatreffer, den er mit der Hacke erzielte, hinterließ der Ukrainer wenig Eindruck in den 26 Pflichtspielen im BVB-Trikot. Mit deutlich mehr Wertschätzung spricht sein früherer Kiewer Mannschaftskollege, der Österreicher Aleksandar Dragovic, über ihn. Jarmolenko sei „ein überragender Kicker“, der als Linksfuß meist auf der rechten Seite spielt: „Das heißt, er zieht von zehn Mal neun Mal in die Mitte.“ Auch die Engländer wissen das. Mal sehen, ob Andrej Jarmolenko sie überraschen kann.

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