Nachrichten

#„Die Klimapolitik der Union muss ehrgeiziger werden“

„Die Klimapolitik der Union muss ehrgeiziger werden“

Frau Winter, Sie gehören zu den Gründern der „Klimaunion“. Was wollen Sie innerhalb von CDU und CSU mit dieser neuen Initiative bewirken?

Reinhard Bingener

Reinhard Bingener

Politischer Korrespondent für Niedersachsen, Sachsen-Anhalt und Bremen mit Sitz in Hannover.

Die Klimapolitik der Union muss ehrgeiziger werden. Wir setzen uns dafür ein, dass die Begrenzung der Erderwärmung um maximal 1,5 Grad Celsius ins Wahlprogramm und später ins Regierungsprogramm von CDU und CSU aufgenommen wird. Das bedeutet für Deutschland, dass wir spätestens bis 2040 klimaneutral werden müssen. Ich bin Mitglied im Bundesvorstand der CDU und kämpfe bereits für dieses Ziel. Mit der Klimaunion wollen wir dem Projekt noch stärkeren Nachdruck verleihen.

Streben Sie danach wie die Mittelstandsunion oder der Evangelische Arbeitskreis als Parteigliederung anerkannt zu werden?

Ja. Wir wollen eine anerkannte Vereinigung innerhalb der Partei werden. Dafür müssen wir aber erst eine gewisse Breite gewinnen.

Was sollte das spezifische Profil der CDU in Klimadebatte sein?

Die Union verbindet die Ziele des Pariser Klimaabkommens mit Wirtschaftspolitik. Wir wollen keine Deindustrialisierung Deutschlands. Deshalb müssen wir unsere Stromproduktion aus erneuerbaren Quellen um den Faktor zwei bis drei hochfahren, um den Bedarf zu decken. Das Motto muss lauten: Windkraft vom Deich statt Öl vom Scheich.

Wiebke Winter ist CDU-Bundestagskandidatin für den Wahlkreis Bremen II–Bremerhaven, Mitglied im CDU-Bundesvorstand und Landesvorsitzende der Jungen Union Bremen.


Wiebke Winter ist CDU-Bundestagskandidatin für den Wahlkreis Bremen II–Bremerhaven, Mitglied im CDU-Bundesvorstand und Landesvorsitzende der Jungen Union Bremen.
:


Bild: Karlis Behrens

Warum sollten Wähler, denen der Klimaschutz wichtig ist, die CDU wählen? Dafür gibt es doch traditionell die Grünen.

Die Bedeutung des Klimaschutzes ist inzwischen anerkannt und ein No-Brainer. Da gibt es parteiübergreifend kaum noch Dissens. Was uns unterscheidet, sind die Methoden. Wir treten anders als Fridays for Future für die soziale Marktwirtschaft ein und wollen auch keine Verbote. Die Bürger sollen weiter eine Bratwurst essen und in den Urlaub fliegen dürfen.

Auf welchem anderen Weg sollen die ehrgeizigen Klimaziele dann erreicht werden?

Zum Beispiel über eine höhere Bepreisung von Emissionen. In der Wissenschaft wird ein CO2-Preis von 50 bis 60 Euro pro Tonne als angemessen betrachtet. Solche Maßnahmen müssen allerdings immer sozial ausgewogen gestaltet werden. Und wir müssen beim Netzausbau der Stromtrassen vorankommen.

Ihre Partei hatte inzwischen mehr als 15 Jahre Gelegenheit, exakt solche Fragen zu lösen. Das Ergebnis ist nach Einschätzung vieler Fachleute eine verkorkste, weil teure und widersprüchliche Energiewende.

Genau deshalb kandidiere ich im Herbst für den Bundestag. Vor 15 Jahren war ich zehn Jahre alt und ich würde mich freuen, wenn wir bei der Umsetzung der Energiewende künftig schneller vorankommen.

Dann machen wir gleich die Probe aufs Exempel: Die CDU hat befördert, dass – beispielsweise in ihrer politischen Heimat in Nordwestdeutschland – große Tierbestände aufgebaut wurden, die sich negativ auf Umwelt und Klima auswirken. Will die Klimaunion das rückgängig machen?

Ich bin keine Expertin für Agrarpolitik. Es wäre daher vermessen, hier jetzt irgendetwas zu fordern. Unser Ziel muss es sein, neue Lösungen zu entwickeln und dabei die Bauern miteinzubinden. 

Die Atomkraft wird in vielen Ländern der Welt ausgebaut, weil sie nicht so klimaschädlich ist wie Gas oder Kohle. Wie bewertet Sie diese Entwicklung? 

Meine erste politische Handlung war die Teilnahme an einer Anti-AKW-Demo. Da war ich 13 Jahre alt. Bis heute bin ich der Auffassung, dass wir der Umwelt mit der Atomkraft keinen Gefallen tun. Die Endlagerung ist bis heute nicht geklärt. Erst wenn irgendwann die Kernfusionstechnologie ausgereift ist, könnte man noch einmal über diese Alternative sprechen.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!