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#In Thüringen fertigt der chinesische Konzern CATL Batterien

An einem Julitag vor fünf Jahren trat Angela Merkel in Berlin vor die Presse. Merkel, die damals noch Bundeskanzlerin war, berichtete von einer wegweisenden Investitionsentscheidung. Der chinesische Hightechkonzern CATL werde in Thüringen für 240 Millionen Euro eine neue Fabrik zur Herstellung von Batteriezellen für Elektroautos bauen, verkündete die Kanzlerin nach einem Treffen mit Chinas damaligem Ministerpräsidenten Li Ke­qiang im Rahmen der deutsch-chinesischen Regierungskonsultationen.

Marcus Theurer

Redakteur in der Wirtschaft der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung.

Die Kanzlerin sprach von „einem wichtigen Tag für Thüringen“. Man habe mit den Partnern aus China „intensiv gearbeitet“, um die neue Fabrik nach Deutschland zu holen. Gemeint war damit: Dieser Investor und seine Pläne in Thüringen sind Chefsache im Kanzleramt, auch wenn die meisten Deutschen noch nie von diesem Unternehmen namens Contemporary Amperex Technology gehört hatten.

Heute, ein halbes Jahrzehnt nach Merkels Pressekonferenz, ist die chinesische Hightechfabrik in Thüringen fertig. Viel größer ist sie am Ende geworden: 1,8 Milliarden Euro statt knapp einer Viertelmilliarde hat CATL letztlich in der Kleinstadt Arnstadt, südlich von Erfurt, investiert. Der riesige neue Fabrikklotz in einem Industriegebiet am Rand von Arntstadt ist schon von Weitem sichtbar. Innendrin ist der größte Reinraum Europas entstanden – oder wie es Thüringens Ministerpräsident Bodo Ramelow im Gespräch mit der F.A.S. ausdrückt: „Hightech pur“.

Temperatursturz in den politischen Beziehungen

Der Regierungschef von der Linkspartei hat vor ein paar Jahren den CATL-Gründer Robin Zeng selbst über die Hannover Messe geleitet. Ramelow besuchte dort mit dem Gast aus China Messestände von Thüringer Unternehmen. Er wollte ihm die Leistungsstärke einheimischer Betriebe verdeutlichen, um den Chinesen und sein Batteriezellenwerk nach Arnstadt zu lotsen.

Aber das ist lange her. In den politischen Beziehungen Deutschlands zu China hat es in den vergangenen Jahren einen jähen Temperatursturz gegeben. Am Donnerstag stellte die im Bund regierende Ampelkoalition ihre lange erwartete China-Strategie vor. Für die grüne Außenministerin Annalena Baerbock sind die Chinesen vor allem eines: „systemische Rivalen“.

In ihrer China-Strategie warnt die Regierung vor den Gefahren einer gewachsenen wirtschaftlichen Abhängigkeit von China. Eine Minderung dieser Risiken sei „dringend geboten“, heißt es in dem 64 Seiten langen Papier, bei dem die China-Skeptikerin Baerbock federführend war.

Die weitgehende Offenheit der Merkel-Jahre gegenüber der aufstrebenden Weltmacht in Asien ist dem Zweifel gewichen. Misstrauisch blicken heute viele in Deutschland auf China und seine wachsende Wirtschaftskraft. Für Arnstadt und sein CATL-Werk bedeutet das : Die Produktionshallen in Thüringen mit ihren teuren Hightechmaschinen sind nagelneu – und doch stammt diese Fabrik aus einer vergangenen Epoche.

Batteriezellen für rund 200.000 Elektroautos im Jahr

Es ist nicht irgendeine neue Fabrik, die hier gebaut wurde, und es ist nicht irgendein Unternehmen, das hier investiert hat. Die Batterie ist das wichtigste Bauteil eines Elektroautos, so wichtig wie beim Verbrenner der Motor – und die Fabrik in Arnstadt ist nicht nur in Deutschland, sondern in ganz Westeuropa die erste große Produktionsstätte für diese Schlüsselkomponente, die in Betrieb geht. Andere Batteriefabriken, wie die von VW in Salzgitter, werden noch Jahre bis zur Fertigstellung benötigen, für weitere wie die des schwedischen Startups Northvolt in Heide gibt es bislang noch nicht einmal eine definitive Investitionsentscheidung.

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