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#Die sächsische Maskenpflicht für Autofahrer hat ihre Tücken.

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Die sächsische Maskenpflicht für Autofahrer hat ihre Tücken.

Achtung, potentielle Virenschleudern auf den Straßen: Weil Autofahrer in ihren Aerosolkapseln munter Corona-Keime austauschen und nach dem Aussteigen weiter durch die Welt tragen können, ordnen die ersten Bundesländer Maskenpflicht in privaten Pkw an. Sind Mitglieder aus verschiedenen Haushalten gemeinsam unterwegs, müssen sie in Berlin, in Sachsen und bald auch im Saarland einen medizinischen Mund-Nasen-Schutz tragen, sonst drohen ihnen Bußgelder. So weit, so lästig, so nachvollziehbar, möchte man meinen – und dann doch wieder nicht.

Davon abgesehen, dass unerschrockenen Cabriofahrern die Masken sogleich fortfliegen sollten, mag sich zwischen Brandenburg und Berlin ein postkarnevaleskes Ver- und Entkleiden in den Gefährten abspielen. Wobei zu beachten gilt, dass Steuernde in Berlin (und dann auch im Saarland) von der Maskenpflicht ausgenommen sind, in Sachsen dagegen nicht. Das aber kollidiert, wie nicht nur der sächsische Polizeichef moniert, womöglich mit dem in der Straßenverkehrsordnung festgeschriebenen Verhüllungsverbot für Kraftfahrer, dem sich auch Niqab-Trägerinnen beugen müssen – und sorgt ganz nebenbei für beschlagene Brillengläser.

Unverhüllte Blitzerfreundlichkeit

Sachsens Innenminister Roland Wöller (CDU) versucht sich dennoch an der Quadratur des Kreises, in dem Taxifahrer schon länger bundesweit herumkurven. Automobiler Blindflug im Dienste des Infektionsschutzes ist als Kollateralschaden in seinem Bundesland wohl hinnehmbar, wenn unverhüllte Blitzerfreundlichkeit zur Schau getragen wird. Im Klartext: Wer vorschriftsmäßig eine Mund-Nasen-Bedeckung hinterm Steuer trägt, darf nicht auch noch eine Sonnenbrille oder Mütze dazu aufsetzen. Ein kühler Kopf mag ja noch wünschenswert sein, obwohl eine Kopfbedeckung auch die im Lockdown unkontrolliert gewucherte Haarpracht aus dem Antlitz halten kann. Schlimmer ist: Wer bei tiefstehender Sonne in Sachsen nun hilflos blinzelnd fahrend fragt: Wo ist denn hier die Straße?, kann offenbar nur mit Todesverachtung der tragischen Wahl zwischen zwei Ordnungswidrigkeiten und Sicherheitsrisiken ins Auge sehen und entweder die Maske ausziehen – dann nichts wie ab über die Landesgrenze und Luft anhalten – oder die Sonnenbrille aufsetzen.

Hut beziehungsweise Mütze ab für diesen zweifelhaften Versuch, ein Omelett zu backen, ohne ein einziges Ei zu zerschlagen – und dabei doch alle zugleich anzuknacksen. Was wiegt denn nun schwerer, Verkehrssicherheit, Kontrollierbarkeit oder Infektionsschutz? Es ist eine Frage der Risiko-Abwägung, wie fast alles in dieser Pandemie. An deren Erfordernissen scheitert jede Bürokratie, mag sie sich noch so sehr als wahre Utopie gebärden, die es einem erlaubt, zugleich nackt genug fürs Blitzlicht, bedeckt genug für die Gesundheitsvorsorge und bei alldem immer noch fahrtüchtig zu sein.

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