Nachrichten

#Die SPD an den Rand gedrängt

Die SPD an den Rand gedrängt

Die Sozialdemokraten haben einen Wahlkampf für die Bewohner der Frankfurter Innenstadt und der Stadtteile drumherum geführt. Die vorübergehende Sperrung des nördlichen Mainufers, die Schaffung breiter Fahrradwege auf der Friedberger Landstraße und der Hochstraße, die Sperrung von Innenstadtstraßen für den Autoverkehr: Alles war offenkundig auf ökologisch sensibilisierte und vom Wachstum der Stadt ermüdete Wähler im Stadtkern, im Westend, Nordend und Ostend ausgerichtet. Doch die Strategie ist nicht aufgegangen. Genau dort, wo die Sozialdemokraten auf gute Ergebnisse gehofft hatten, hat die Partei unterdurchschnittlich abgeschnitten.

Manfred Köhler

Manfred Köhler

Stellvertretender Ressortleiter des Regionalteils der Frankfurter Allgemeinen Zeitung und verantwortlicher Redakteur des Wirtschaftsmagazins Metropol.

Das gilt auch für den Norden Sachsenhausens, wo die Bewohner wegen der Verlagerung des Verkehrs Opfer der Mainkai-Sperrung waren. Auch im Süden Sachsenhausens hat die SPD wenig erreicht, obwohl sie in diesem von Fluglärm geplagten Viertel immer wieder herausgestrichen hatte, dass sie für eine Ausdehnung des Nachtflugverbots eintrete. Nur in der Altstadt lag sie tatsächlich über ihrem Schnitt.

Die Herzen fliegen der SPD nur in ihren traditionellen Hochburgen zu, den Stadtteilen am Rand der Stadt und entlang des Mains, vor allem in Unterliederbach, Nied, Griesheim oder Fechenheim und im Riederwald, wo Menschen mit eher geringerem Einkommen leben und wo die Partei das beste Ergebnis überhaupt erzielte, allerdings auch nur noch 29 Prozent.

Für die FDP ist alles viel schwieriger

Die Stadtteile, auf die die Sozialdemokraten geschielt hatten, sind vielmehr auch bei der jüngsten Kommunalwahl vor allem Hochburgen der Grünen geblieben. Das gilt namentlich für das Nordend, wo sie auf 31 und 34 Prozent kamen, während die Grünen genau umgekehrt zur SPD im Frankfurter Westen nur eine nachgeordnete Rolle spielen. In Sindlingen etwa erreichten sie nur 13 Prozent. Genau umgekehrt ist wiederum das Bild der Hochburgen der Union, die sich wie ein Ring außen um die starken Viertel der Grünen legen.

Infografik
Die Hochburgen der Parteien


Die CDU ist vor allem in den nördlichen, eher ländlich geprägten Vierteln stark – ihren besten Wert erreichte sie in Nieder-Erlenbach mit 39 Prozent –, im Westen der Stadt und dem südlichen Sachsenhausen, in den innenstadtnahen Vierteln lediglich im Westend. Wer sich die Karten mit den Hochburgen der Grünen und der Union übereinandergelegt vorstellen kann, findet in etwa das gesamte Stadtgebiet abgedeckt. So entstehen Mehrheiten in der Stadtverordnetenversammlung, jedenfalls fast; auf Grüne und CDU zusammen entfallen dort künftig 43 der 93 Sitze.

Bestes Ergebnis für die AfD in Sossenheim

Für die FDP ist alles viel schwieriger. Ihre Wähler sind gleichmäßiger über die Stadt verteilt mit einer Häufung im Westend, in dessen südlichem Teil sie auf 16 Prozent kam, in der Innenstadt und in Sachsenhausen. Im Westen und Osten der Stadt muss man sie hingegen suchen.

Es ist der Riederwald, der immer wieder ins Auge fällt, wenn man nach den besten und schlechtesten Werten der Parteien schaut. Der höchste Stimmenanteil der SPD, der höchste der Linken mit 17 Prozent, zugleich der niedrigste der Union, die dort nur zwölf Prozent bekam, und der niedrigste der FDP, die im Riederwald nicht einmal drei Prozent für sich verbuchen konnte. Das zeigt, dass die alte linke Tradition dieses Viertels mit seiner Karl-Marx-Straße und dem Engelsplatz nach wie vor weitgehend intakt ist. Entscheidend allerdings war es am Sonntag vor acht Tagen gleichwohl nicht. Denn die Wahlbeteiligung lag dort mit 38 Prozent unter dem Schnitt, nur 3200 Wahlberechtigte gaben im Riederwald ihre Stimme ab.

Über dem Durchschnitt lag in diesem Stadtteil allerdings mit nahezu sechs Prozent auch die AfD. Sie erzielte ihr bestes Ergebnis mit neun Prozent in Sossenheim, während sie im Nordend unter drei Prozent blieb, dem schlechtesten Wert in der Stadt.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!