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#Die Zahl der Millionäre in Deutschland steigt

Die Zahl der Millionäre in Deutschland steigt

Die Corona-Pandemie und die Maßnahmen zu deren Eindämmung haben die deutsche Wirtschaft schwer getroffen. Das Vermögen der Deutschen indes hat sie bisher nicht geschmälert – im Gegenteil: Im ersten Halbjahr 2020 dürfte das Vermögen jedes Erwachsenen um 1,8 Prozent gestiegen sein. So steht es im „Global Wealth Report 2020“, den die Schweizer Großbank Credit Suisse am Donnerstag veröffentlicht hat. Demnach ist die Zahl der Dollar-Millionäre in Deutschland von Januar bis Juni dieses Jahres um 58.000 nach oben geklettert. Für das Gesamtjahr sagen die Studienautoren sogar einen Vermögenszuwachs pro Kopf von 3,9 Prozent voraus. Ende 2019 habe jeder Erwachsene in Deutschland durchschnittlich ein Finanzvermögen von 107.000 Dollar und ein Sachvermögen von 142.000 Dollar besessen.

Großer Anteil von Immobilienvermögen

Johannes Ritter

Der große Anteil des Immobilienvermögens ist ein Teil der Erklärung dafür, warum die Corona-Krise die Deutschen insgesamt bisher nicht ärmer gemacht hat: Die Preise für Häuser und Wohnungen sind infolge der Pandemie nicht gesunken, sondern eher weiter gestiegen. Außerdem sind die Einkommen wegen der staatlichen Stützungsmaßnahmen wie dem Kurzarbeitergeld stabil geblieben.

Während der Krisenmonate im Frühjahr seien die Spareinlagen sogar gestiegen, sagte der Studienautor Anthony Shorrocks in einer Telefonkonferenz mit Journalisten, wobei er sich dabei nicht nur auf Deutschland bezog. Global seien Billionen von Dollar von der öffentlichen Hand zu den privaten Haushalten geflossen, sagte der Ökonom. Nun laute die Frage, ob es wegen hochverschuldeter Staatshaushalte über kurz oder lang zu Steuererhöhungen kommen werde, was die weitere Wohlstandsmehrung natürlich beeinträchtigen würde.

Die Vermögensunterschiede sind in Deutschland größer als in anderen westeuropäischen Ländern: Das oberste Prozent der Wohlhabenden hielt der Studie zufolge 2019 rund 29 Prozent des Gesamtvermögens in der Hand, verglichen mit 22 Prozent in Frankreich, Italien und Großbritannien. Im Jahr zuvor hatte der Anteil allerdings sogar 30 Prozent betragen.

Nach Einschätzung von Shorrocks gibt es derzeit keine harten Beweise dafür, dass die Pandemie die Reichen dieser Welt finanziell systematisch bevorteilt hätte. Zwar hätten namentlich die Tech-Milliardäre aus Amerika (wie Jeff Bezos von Amazon und Mark Zuckerberg von Facebook) von dem Digitalisierungsschub und den daraufhin stark steigenden Aktienkursen ihrer Unternehmen profitiert. „Aber es ist ein Fehler, nur auf die besonders gut laufenden Wirtschaftsbereiche zu schauen“, betonte Shorrocks. Es gebe viele andere Branchen und Unternehmen, denen die Corona-Krise überhaupt nicht gut bekommen sei – mit den entsprechenden Folgen für die Aktienkurse und das Vermögen der (Haupt-)Aktionäre. Insgesamt hat Shorrocks nach eigenem Bekunden genügend Hinweise für die Annahme, dass sich die Ungleichheit in der Vermögensverteilung per Ende Juni 2020 vor allem in den Vereinigten Staaten leicht verringert hat.

Weiter ungleiche Vermögensverteilung

Unabhängig von diesem Trend, dessen Nachhaltigkeit sich erst noch beweisen muss, sind die Vermögen in der Welt nach wie vor sehr ungleich verteilt. Nach den Erhebungen der Credit Suisse vereinte Ende 2019 das oberste Prozent der Reichen gut 43 Prozent der gesamten privaten Haushaltsvermögen von 399 Billionen Dollar auf sich. In Summe waren dies 173 Billionen Dollar. Am unteren, breiten Ende der Vermögenspyramide stehen jene 54 Prozent der Erwachsenen, die jeweils über weniger als 10.000 Dollar verfügen. Zusammen besitzen diese 5,4 Billionen Dollar, was einem Anteil an den Gesamtvermögen von 1,4 Prozent entspricht.

Rund um den Globus gab es zu Ende des vergangenen Jahres fast 52 Millionen Dollar-Millionäre. In Deutschland leben 2,1 Millionen Menschen, die umgerechnet mehr als eine Million Dollar besitzen, ob nun in bar, in Wertpapieren, in Firmenanteilen oder in Immobilien. Auf Deutschland entfallen damit 16 Prozent aller Millionäre, die in Europa zu finden sind. Das Gesamtvermögen der Deutschen betrug der Studie zufolge Ende vergangenen Jahres 14,8 Billionen Dollar.

Der Absturz der Aktienkurse im März, als die Pandemie ihre volle Bremswirkung entfaltete, hat die Vermögen in aller Welt um 17,5 Billionen Dollar abschmelzen lassen, ermittelte die Credit Suisse. Doch die anschließende Erholung an den Märkten sei so stark gewesen, dass die Vermögen zu Jahresmitte wieder leicht oberhalb des Niveaus von Januar gelegen hätten. Wegen der gewachsenen Bevölkerung sei das durchschnittliche Pro-Kopf-Vermögen im ersten Halbjahr aber um 0,4 Prozent auf 77.000 Dollar gesunken.

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