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#Dieser Film macht euch emotional kaputt – und ist schon jetzt mein erster Top-10-Kandidat 2023

„Dieser Film macht euch emotional kaputt – und ist schon jetzt mein erster Top-10-Kandidat 2023“

Die Berlinale bringt jetzt schon eine der größten Entdeckungen des Film-Jahres nach Deutschland: Past Lives ist ein wundervolles Liebes-Drama, das in drei Teilen über den Verlauf von 24 Jahren erzählt wird.

Es ist eine der schönsten Berlinale-Traditionen: Jedes Jahr bringt das Festival mindestens einen Film mit, der wenige Wochen zuvor in Sundance seine Premiere gefeiert hat und die Kritik entzückt hat. Der diesjährige Kandidat trägt den Titel Past Lives und erzählt eine Liebesgeschichte, von der wir 2023 noch sehr viel sehen werden. Sogar Oscar-Chancen werden dem Film bereits eingerechnet.

Faszinierend, dass ausgerechnet dieser Film so große Wellen schlägt, denn er ist gar nicht laut und knallig. Auch schreit er nicht nach Aufsehen und biedert sich als Indie-Darling an. Vielmehr haben wir es bei dem Regiedebüt der Dramatikerin Celine Song mit einem stillen, intimen und ehrlichen Werk zu tun, das sich mit verblüffendem Einfühlungsvermögen in die Köpfe seiner drei Hauptfiguren hineinversetzt.

Berlinale-Highlight von Sundance: Past Lives ist jetzt schon einer der besten Filme des Jahres

Im Mittelpunkt der Geschichte befindet sich Nora (Greta Lee). In jungen Jahren ist ihre Familie aus Südkorea ausgewandert und hat in Toronto eine neue Heimat gefunden. Zurücklassen musste Nora nicht nur ihr Zuhause in Seoul sowie ihren ursprünglichen Namen, Young Na. Auch dem Jugendfreund Hae Sung (Teo Yoo) hat sie den Rücken gekehrt. Via Facebook nehmen sie zwölf Jahre später wieder Kontakt auf.

Hier könnt ihr den Trailer zu Past Lives schauen:

Past Lives – Trailer (English) HD

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Nora lebt inzwischen in New York und will sich dort ihr eigenes Leben als Dramatikerin aufbauen. Über Skype verbringt sie vielen Stunden mit der Person, die sie eigentlich nur als Jungen kennt. Als Hae Sung es nach weiteren zwölf Jahren in die US-amerikanische Metropole schafft, ist Nora mit ihrem persönlichen Leben weitergezogen und hat Arthur (John Magaro) geheiratet. In einer Bar treffen die drei aufeinander.

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Diese Begegnung in der Bar ist das Erste, das wir in Past Lives sehen. Kommentiert von den Beobachtungen eines fremden Pärchens lernen wir die zentralen Figuren kennen und rätseln, in welchem Verhältnis sie zueinander stehen. Ein spielerischer Einstieg, der uns tatsächlich ein paar treffende Gedanken anbietet. Die Wahrheit dahinter ist aber deutlich komplexer. Wir müssen also zurück in die Vergangenheit.

Eine emotionale Wucht: Past Lives erzählt eine zerreißende Liebesgeschichte in drei Kapiteln

Past Lives unterteilt sich in drei große Kapitel. Nach dem kurzen Prolog finden wir uns in Seoul ein und lernen Nora als Jugendliche kennen. Die Welt, in der sie sich bewegt, ist schlicht und streng. Die Erwachsenen bestimmen das Leben. Noras erste Begegnung mit Hae Sung wird förmlich arrangiert. Was daraus entsteht, kann allerdings kein prüfender Blick kontrollieren, auch wenn es zeitweise verschwindet.

Past Lives

Sobald sich Nora und Hae Sung im Internet wiederfinden, kehren die Gefühle von früher zurück. Schnell wird jedoch klar, dass wir es mit einer Liebesgeschichte zu tun haben, in der die Liebe nicht einfach ausgesprochen wird. Nicht nur die räumliche Distanz stellt sich Nora und Hae Sung in den Weg. Beide müssen herausfinden, ob sie sich in die Person gegenüber oder die Person aus der Erinnerung verliebt haben.

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Celina Song, die bei Past Lives aus ihren eigenen Erfahrungen schöpft (auch ihre Familie ist nach Kanada ausgewandert, als sie zwölf Jahre alt war, ehe sie nach New York gezogen ist), transportiert das (Un-)Vertraute einnehmend in ihrem Film. Ein bisschen müssen sich Nora und Hae Sung jedes Mal neu kennenlernen, obwohl sie für immer verbunden sind, vor allem dann, wenn Arthur ins Bild kommt.

Past Lives wandert in ruhigen Bildern zwischen Schlaflos in Seattle und David Leans Begegnungen

Mitunter fühlt sich Past Lives wie eine behutsame Mischung aus dem RomCom-Klassiker Schlaflos in Seattle und David Leans Meisterwerk Begegnung an. Alle drei Filme durchdringt ein zerreißendes Gefühl der Unerreichbarkeit und die Frage: „Was wäre, wenn?“. Wo viele Liebesgeschichten früher oder später ein Signal geben, in welche Richtung sich die Gefühle entwickeln, lotet Past Lives diese beständig neu aus.

Past Lives

Es gibt keine einfache Antwort auf das konfliktreiche Dreieck, aber auch keinen gemeinen Schmerz oder eine schockierende Enthüllung, die etwaige Entfremdungen leichter macht. Song erforscht jede Figur mit der gleichen Aufmerksamkeit und fördert viele unerwartete Momente zutage, die besonders in puncto Selbstreflexion beeindrucken – mal in Form eines ausgesprochenen Dialogs, mal als schweigender Blick.

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Wenn Arthur sagt, dass er eigentlich genau dem Stereotyp entspricht, der zwischen die wahre Liebe grätscht, fühlen sich die Worte keineswegs wie ein erzwungener Abstecher auf die Meta-Ebene an. Songs Drehbuch ist dermaßen feinfühlig, dass die Aufrichtigkeit der Figur ungetrübt bleibt: Arthur erhebt sich nicht über die Liebesgeschichte. Stattdessen teilt er seine verletzliche Seite und bleibt ein Teil von ihr.

Am Anfang in der Bar können wir nur ahnen, was die drei wirklich verbindet. Wir können ihre Äußerlichkeiten und Oberflächen analysieren. Wie sind sie anzogen? Was sagt ihre Körperhaltung? Und welche Blicke begegnen sich? Am Ende wirken die Beobachtungen völlig banal. Das fremde Pärchen, das uns in den Film einführt, lag zwar teilweise gar nicht so falsch, doch es hat nicht ansatzweise erkannt, wie tief die Geschichte geht.

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