Sozialen Medien

#Ein Naturfilm, der sich dieses Wochenende im Kino lohnt! „Krähen“ beobachten euch

Kennt ihr euch mit Krähen aus? In diesem neuen Kinofilm lernt ihr was dazu und vor allem auch, dass sich Krähen sehr gut mit uns auskennen.

Wenn ihr euch ab dem 16. November 2023 ins Kino aufmacht, um die Doku „Krähen: Die Natur beobachtet uns“ anzuschauen, macht euch darauf gefasst, dass ihr mit einer neuen oder erneuerten Leidenschaft den Saal verlasst. Endlich haben Krähen ihren wohlverdienten Kinofilm bekommen und den solltet ihr auf keinen Fall verpassen. Womöglich überzeugt euch schon der Trailer:

Mensch und Krähe: Wer beobachtet wen?

Dass wir die Krone der Schöpfung sind, ist eine These, die sich nur mit viel Ideologie halten lässt. Zwar hat die Menschheit eine rasante Evolution hingelegt und es in etwa 1000 Generationen vom Angelhaken zur Raumfähre gebracht, doch das ändert nichts daran, dass wir ein Teil der Natur sind und eben auch von dieser wahrgenommen und eingeschätzt werden. Viel zu leicht vergessen wir, dass nicht nur wir die Tierwelt beobachten, sondern die Tierwelt auch uns. Eichelhäher, die die Waldgemeinde vor dem eintreffenden Jäger warnen, Füchse in der Stadt, die genau wissen, wann der Supermarkt schließt und sich dann zu den Mülltonnen begeben oder Greifvögel, die an unseren Autobahnen warten, dass wir ihre Beute überfahren, sind nur einige der zahllosen Beispiele dafür, wie Tiere uns und unsere Gewohnheiten lesen und für sich nutzen.

Denn sie wissen genau, was wir tun – dieser Film stellt euer Weltbild auf den Kopf

Ein Tier, dass uns schon seit Jahrtausenden fast auf dem gesamten Globus folgt, ist die Krähe. Und obschon sie so lange ganz in unserer Nähe, zum Teil auch von unserem Wohlstandsmüll, lebt, hat sie sich nicht domestizieren lassen. Ein Kinofilm, der sich mit diesem Thema befasst, war schon lange überfällig, denn Krähen sehen wir ständig und es ist mehr als spannend, wie sie uns sehen. Die Dokumentation stellt in den Raum, dass die Rabenvögel mit ihren erwiesenermaßen überragenden kognitiven Fähigkeiten, zu denen auch die Kultivierung von Wissen zählt, eine Art kollektives Gedächtnis über uns Menschen haben, das über tausende von Jahren mit Eindrücken und Erfahrungen gefüttert wurde. So wie diese Vögel auch in unserer Mythologiegeschichte einen festen und faszinierenden Platz haben.

Eine tolle Zusammenfassung des aktuellen Wissenstands und eine beeindruckende Kameraführung: Das erwartet euch bei „Krähen: Die Natur beobachtet uns“

Wenn ihr euch schon mit Krähen befasst habt, werdet ihr in diesem Film nicht allzu viel Neues erfahren. Dann aber könnt ihr entspannt die fantastischen Aufnahmen genießen und lernt mit Sicherheit einige neue Menschen kennen, die sich persönlich oder wissenschaftlich mit diesen Tieren auseinandersetzen und spannende Einblicke in ihre Arbeit gewähren. Es kommen aber auch Jäger zu Wort, die berichten, wie schwer es ist, diese klugen Tiere zu dezimieren.

Falls euch das Thema eher neu ist, werdet ihr definitiv mit dem aktuellen Wissenstand versorgt und bekommt gute Inspirationen, wie ihr euch nach dem Film noch tiefer beschäftigen könnt. Am Ende des Artikels findet ihr dazu einige Literaturvorschläge. Lasst es euch aber auch nicht nehmen, einfach hinauszugehen. Steckt euch ein paar Chashew-Nüsse ein und versucht, mit den Vögeln in Kontakt zu kommen. Die sozialen Tiere werden Interesse an euch zeigen und verstehen, ob ihr es gut mit ihnen meint. Dank ihrer hervorragenden Gesichtserkennung könnt ihr mit regelmäßiger Bemühung tatsächlich eine Beziehung zu ihnen aufbauen, überraschende Beobachtungen sind dabei eigentlich garantiert.

Krähen spulen kein Programm ab, sie können lebenslang lernen

Krähen kommen nicht programmiert auf die Welt, sondern sie lernen. Dabei können sie ihre eigenen Entdeckungen mit Artgenossen teilen und so auch in der Gemeinschaft schlauer werden. Daher könnt ihr sie auch oft beim Spielen beobachten. Und wenn sie keine Feinde haben und ausreichend Zeit, entwickeln sie sogar wie in Neukaledonien Werkzeuge, wie ihr im Film sehen könnt.

Um ihr Wissen über Generationen zu kultivieren, benötigt es eine gute Kommunikation. Einige Rufe, die sich auch in Dialekten unterscheiden, können wir schon deuten, aber vieles, was sie sprechen, bleibt uns noch verborgen. Die Wissenschaft wird hoffentlich in den nächsten Jahren den Sprachschatz von Krähen noch besser entziffern können.

Ein Film, der wie im Flug vergeht – lehrreich und unterhaltsam

Natürlich kann ein Film in eineinhalb Stunden nicht alles wissenswerte über Krähen vermitteln. Der Film lässt die anderen Rabenvögel wie Dohlen, Elstern oder Eichelhäher außen vor und konzentriert sich vor allem auf den Aspekt, wie Krähen uns sehen und was sie daraus folgern. Wie gut sie darin sind, unsere Fallen zu identifizieren oder unsere Alltagsgegenstände für den Nistbau zu verwenden. Generell sind Naturfilme eine Wohltat, weil sie uns zeigen, wie schön und beschützenswert die Welt ist, da macht dieser Film keine Ausnahme. Er gibt aber im besonderen auch den Anstoß, das eigene menschenzentrierte Weltbild ein bisschen aus den Angeln zu heben und sich vorzustellen, dass Krähen vielleicht mehr über uns und unsere Geschichte wissen als wir über sie. Ist das nicht faszinierend?

Nach dem Kino: Meine persönlichen Buchtipps

Man könnte bis hierhin gemerkt haben, dass ich nicht nur der Dokumentation von Regisseur Martin Schilt und den Dokumentarfilmer*innen Karen Vázquez Guadarrama und Attila Boa sehr leidenschaftliche Gefühle entgegenbringe, sondern auch dem Thema Rabenvögel allgemein. Falls der Funke ein wenig übergesprungen ist, möchte ich euch an dieser Stelle noch ein paar Literaturtipps mit auf den Weg geben.

  • Zunächst passend zum Film das Buch des Rabenmeisters vom Tower in London: „Der Herr der Raben: Mein Leben als Ravenmaster im Tower von London“. Dort beschreibt er die Raben, für die er zuständig ist und auch das macht deutlich, dass es sich um sehr spezielle Individuen handelt, die alle eine eigene Persönlichkeit besitzen. Christopher Skaife kommt auch im Film zu Wort und auch die Raben sind kurz zu sehen. Sein Buch liest sich sehr unterhaltsam und hat auch „Game of Thrones“-Autor George R.R. Martin begeistert.
  • „Raben: Das Geheimnis ihrer erstaunlichen Intelligenz und sozialen Fähigkeiten“ von Thomas Bugnyar. Ein tolles wissenschaftliches Buch des Professors für Verhaltens- und Kognitionsbiologie der Universität Wien, das aufgrund seines einnehmenden Stils auch Laien mitnimmt.
  • Bernd Heinrich ist ein Autor, der inzwischen viel zu Raben publiziert hat und sie eingehend über lange Zeit beobachtet. Hier erfahrt ihr zum Beispiel, dass Raben zählen können und vieles mehr. „Die Seele der Raben“ ist leider aktuell nur gebraucht zu bekommen. Wem das nicht passt, ist mit „Die Weisheit der Raben“ auch sehr gut bedient.
  • Für Einsteiger ist „Krähen: Ein Portrait“ ein fantastisches Buch, weil Cord Riechelmann dort Beobachtungen teilt, aber auch einen Überblick über die Artenvielfalt in der Rabenvogelwelt ermöglicht, der im Film etwas zu kurz kommt. Immerhin zwanzig Krähenarten stellt euch das Buch vor, das auch als Hörbuch absolut empfehlenswert ist.

Bevor ihr euch aber mit guter Lektüre auf dem Sofa einmummelt, geht zuerst ins Kino und feiert Martin Schilts grandioses Werk. Die Spielzeiten in eurer Stadt könnt ihr bei uns nachlesen.

Wart ihr dieses Jahr oft genug im Kino? Dann könnt ihr dieses Quiz mit Leichtigkeit lösen:

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