Nachrichten

#Ein plötzlicher Herztod kann Angehörige warnen

„Ein plötzlicher Herztod kann Angehörige warnen“

Als der dänische Fußballnationalspieler Christian Eriksen am 12. Juni 2021 während des EM-Spiels gegen Finnland zusammenbrach und reglos liegen blieb, wurden Millionen Menschen unfreiwillig Zeugen eines plötzlichen Herzstillstands. Nur weil erfahrene Ärzte schnell reagierten und einen Defibrillator einsetzten, konnte der Sportler noch auf dem Spielfeld gerettet werden. Das Entsetzen darüber, dass der Tod einen jungen Menschen auf diese Art ohne Vorwarnung treffen kann, war für alle Zuschauer spürbar.

Eriksens Glück, weil Erste Hilfe bereit stand, ist selten. In Deutschland, schätzt Silke Kauferstein, sterben jährlich bis zu 2000 Menschen unter 40 Jahren an einem plötzlichen Herztod. Die Genetikerin geht solchen Tragödien an der Uniklinik Frankfurt auf den Grund.

Kauferstein untersucht im Labor, ob der Grund für den Tod eines scheinbar gesunden jungen Menschen in Gendefekten zu finden ist. Eine Fehlfunktion bestimmter kardialer Proteine kann Herzrhythmusstörungen auslösen, bis hin zu Kammerflimmern und Herzstillstand.

Obwohl die Professorin für Forensische Genetik dem Tod auf der Spur ist, steht ihre Arbeit im Dienst der Lebenden. Es sind die unmittelbaren Angehörigen eines Verstorbenen, die sie durch ihre Erkenntnisse schützen will. Denn was dem Herztod zugrunde liegt, sind meist unentdeckte Erkrankungen, die in Familien gehäuft auftreten können. Am Anfang der Ursachenforschung steht eine gründliche Obduktion, erklärt Kauferstein, um ein Fremdverschulden auszuschließen. Wenn die Todesursache rätselhaft bleibt, wenden sich Mediziner aus dem ganzen Bundesgebiet an die Uniklinik Frankfurt. Dort gibt es eine bundesweit einmalige Ambulanz für plötzlichen Herztod, angesiedelt am Institut für Rechtsmedizin.

Familien, die einen Menschen in ihrer Mitte verloren haben, können sich an sie wenden. „Wenn ein junger Mann von 25 Jahren unerwartet stirbt, dann sorgen sich die Eltern auch um die 18 Jahre alte Schwester. Aber auch sie selbst könnten ein Risiko in sich tragen“, beschreibt Kauferstein ein Szenario. Wird eine genetische Vorbelastung entdeckt, berät eine spezialisierte Kardiologin die Angehörigen, wie sie ihr eigenes Risiko minimieren können.

In wenigen Fällen ist auch das Einsetzen eines Defibrillators eine Option, um die Gefahr des plötzlichen Herztods zu vermeiden. Das Gerät versetzt im Fall eines Kammerflimmerns dem Organ einen kurzen Stromstoß und bringt es damit wie beim Drücken eines Reset-Knopfs wieder in geordnete Pulsrhythmen.

Aus den Berichten von Hinterbliebenen in der Ambulanz wissen Kaufer­stein und ihre Kollegin Britt Beckmann, dass gerade junge Menschen mögliche Warnzeichen ihres Körpers häufig nicht lesen können. „Wenn jemand ohne ersichtlichen Grund plötzlich ohnmächtig wird oder einen Krampfanfall hat, sollte man das medizinisch abklären lassen“, sagt die Biologin. Auch unerwartete Todesfälle im familiären Umfeld sollten dann in den Blick genommen werden. Ein Ruhe- oder noch besser ein Belastungs-EKG könnten dann erste Hinweise geben, ob eine Herzschädigung vorliegen könnte.

Im Rahmen der Reihe Gesundheitsforum wird Silke Kauferstein am 23. Februar um 18:30 Uhr über ihre Arbeit sprechen. Der Vortrag kann online über diesen Link verfolgt werden.

Wenn Ihnen der Artikel gefallen hat, vergessen Sie nicht, ihn mit Ihren Freunden zu teilen. Folgen Sie uns auch in Google News, klicken Sie auf den Stern und wählen Sie uns aus Ihren Favoriten aus.

Wenn Sie an Foren interessiert sind, können Sie Forum.BuradaBiliyorum.Com besuchen.

Wenn Sie weitere Nachrichten lesen möchten, können Sie unsere Nachrichten kategorie besuchen.

Quelle

Ähnliche Artikel

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Schaltfläche "Zurück zum Anfang"
Schließen

Please allow ads on our site

Please consider supporting us by disabling your ad blocker!