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#Eine doppelte Begabung an Grzimeks Schreibtisch

Eine doppelte Begabung an Grzimeks Schreibtisch

Die Ehre des ersten Fotos mit der neuen Zoodirektorin kamen Che, Guevara, Fidel und Castro zu. Das Gehege der vier Wasserschweine wurde aus pragmatischen Gründen als Kulisse für die Vorstellung von Christina Geiger ausgesucht, die vom 15. Februar an den Frankfurter Zoo leiten wird: Die Tiere sind nicht zu scheu, und das Gehege ist coronakonform zugänglich. Die promovierte Veterinärmedizinerin, die seit 2007 als Tierärztin im Zoo tätig ist, wurde auf Vorschlag von Kulturdezernentin Ina Hartwig (SPD) am Freitagvormittag vom Magistrat berufen.

Sie ist die erste Frau in der Geschichte des Zoos, die am Original-Schreibtisch des prägenden früheren Direktors Bernhard Grzimek Platz nehmen wird. Vorangegangen war eine Ausschreibung, die nach dem Abschied von Miguel Casares im vergangenen Juni nötig geworden war. Der Spanier war aus persönlichen Gründen in seine Heimat zurückgekehrt.

„Ich bin glücklich, dass die Entscheidung auf mich fiel“, sagte die 42 Jahre alte Geiger am Freitag bei ihrer Vorstellung im Zoogesellschaftshaus. „Ich komme aus dem Zoo und habe diverse Entwicklungen mitgemacht. Es war einfach an der Zeit für mich, nach so vielen Erfahrungen im Zoo Verantwortung zu übernehmen.“

Bei den Alpakas: Zoodirektorin Christina Geiger will auch den Kontakt zu den Tieren wahren.


Bei den Alpakas: Zoodirektorin Christina Geiger will auch den Kontakt zu den Tieren wahren.
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Bild: Marcus Kaufhold

Den direkten Kontakt zu den Tieren behalten

Geiger weiß, wie nötig die Modernisierung des Tiergartens ist, sie hatte an der Konzeptstudie „Zoo2030plus“ ihres Vorgängers Casares wesentlich mitgewirkt. Vor allem in baulicher Hinsicht muss dringend etwas geschehen. Das Nashorn-Gehege beispielsweise stammt noch aus der Zeit vor dem Zweiten Weltkrieg. Geigers Vorgänger Casares hatte die Stadtpolitik bei seinem Abschied ermahnt, Geld in die Hand zu nehmen: „Frankfurt muss aufpassen, dass es nicht aus der Champions League absteigt.“

Christina Geiger: „Es war einfach an der Zeit für mich, nach so vielen Erfahrungen im Zoo Verantwortung zu übernehmen“


Christina Geiger: „Es war einfach an der Zeit für mich, nach so vielen Erfahrungen im Zoo Verantwortung zu übernehmen“
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Bild: Marcus Kaufhold

Geiger weiß um die Probleme, sie bekennt sich aber zugleich zu den Stärken des Innenstadtzoos mit seinen gut zehn Hektar Fläche, der seit den Tagen des legendären Bernhard Grzimek weltweit einen besonderen Ruf genießt. „Wir haben als Innenstadtzoo die Möglichkeit, die Menschen und vor allem auch Kinder viel unkomplizierter zu erreichen und für Tierwelt und Natur zu begeistern. Zudem erreichen uns die Besucher nachhaltig auch ohne Auto sehr gut“, sagte Geiger.

Sie selbst will den direkten Kontakt zu den Tieren behalten, indem sie beispielsweise an Wochenenden als Tierärztin für Einsätze zur Verfügung steht. Das Verhältnis zu den Tieren könnte sich dennoch ändern. „Bislang bin ich für die Tiere jemand, vor dem sie Angst haben, weil immer eine Spritze drohte, wenn ich kam. Ich bin selbst gespannt, ob sich das verändert, wenn ich seltener in diese Rolle schlüpfe.“

„Sie hat eine Doppelbegabung“

Noch aber kennt sie jedes Tier beim Namen. Für Kulturdezernentin Hartwig ist Geiger aber vor allem zur Wunschkandidatin geworden, weil sie in der Bewerbungssituation geglänzt habe. „Durch Frau Geiger ist Kontinuität gewahrt. Sie ist kommunikativ sehr stark, hat eine Doppelbegabung, die sehr wichtig ist für den Zoo. Die Rolle als Schaufenster des Artenschutzes wird immer bedeutsamer“, sagte Hartwig. Geiger komme auch zugute, dass sie schon in Projekten mit der Zoologischen Gesellschaft Frankfurt zusammengearbeitet habe,

Die Veterinärmedizinerin scheint für die Rolle prädestiniert, ihr Kommunikationstalent hat sie auch in einer Dokuserie über den Zoo bewiesen, in der sie immer wieder in Erscheinung getreten war. Im Zoo sprachen Besucher sie sogar nach Jahren noch auf diese Rolle an, worauf sie sich gerne auf einen kurzen Plausch einließ. Humor hat sie zudem in der Frankfurter Allgemeinen Sonntagszeitung bewiesen. Im Fragebogen „Mein Wochenende“ hat sie im vergangenen Herbst auf die Frage nach ihrem Traum-Sonntagsfrühstück mit geantwortet: „Hat sich erledigt, Anruf um 7:35 Uhr, ernster Notfall, nicht mal Zeit zum Zähneputzen.“ Ob es im neuen Amt künftig ruhiger zugeht? „Weniger Arbeit wird es sicher nicht, ob es etwas weniger unvorhersehbar wird, wird sich weisen.“

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