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#Die China-Welle rollt an im Tennis

„Die China-Welle rollt an im Tennis“

China gegen USA, immer eine heikle Sache. Ständig kommen sich die beiden Großmächte in die Quere. Die Spionageballons, die über Nordamerika abgeschossen wurden, sind von Chinas jüngsten Provokationen nur die aufsehenerregendsten. Auch der sportliche, ebenfalls als systemisch wahrgenommene Wettkampf hat eine neue Drehung bekommen. Und zwar auf einem Gebiet, wo die Amerikaner die Chinesen noch nie hatten fürchten müssen: im Herrentennis.

Auch dort geben sich die Asiaten forsch, allen voran Wu Yibing, der seit Sonntag der erste Tennisprofi aus China ist, der ein Turnier auf der Herrentour der ATP gewonnen hat. „Ich bin glücklich. Weniger wegen des Titelgewinns, sondern weil ich persönlich Geschichte geschrieben habe, auch für mein Land“, sagte der 23-Jährige aus Fernost, nachdem er mythischen amerikanischen Boden erobert hatte: den einst Wilden Westen in Texas.

„Er hat definitiv keine Nerven“

In Dallas hatte Wu eine Woche lang vor allem die Gastgeber reihenweise herausgefordert: Erst besiegte er Michael Mmoh, der kürzlich Alexander Zverev bei den Australian Open bezwungen hatte, im Halbfinale den Weltranglistensiebten und Netflix-Star Taylor Fritz, im Endspiel entwaffnete Wu den Gewaltaufschläger und Trump-Sympathisanten John Isner. Weder von den 44 Assen noch von den vier Matchbällen des Amerikaners ließ sich Wu beeindrucken. „Er spielt jeden Ball gleich, er hat definitiv keine Nerven“, sagte der fast 38 Jahre alte Tennisveteran Isner, dem sich nicht mehr viele Chancen auf einen weiteren Titel bieten werden. Was ihn besonders schmerzte: Zwei Tage nachdem er den 500. Tiebreak gewonnen und damit seinen Karriererekord ausgebaut hatte, verlor er gegen Wu zwei von drei: 7:6 (7:4), 6:7 (3:7), 6:7 (12:14).

Die US-Boys sind nach einer längeren Delle zwar wieder eine Weltmacht. So stehen sagenhafte 15 Amerikaner unter den Top 100, zwölf davon vor Wu. Zugleich rollt die China-Welle an: Mit Wu, der sich auf Platz 59 verbessert hat, drehen auch seine Kumpels Zhang Zhizhen und Shang Juncheng mächtig auf. Drei chinesische Männer beim selben Grand-Slam-Turnier, das hatte es bis zu den Australian Open im Januar noch nie gegeben. „Die beiden sind wie ältere Brüder für mich“, sagte der 18-Jährige Shang: „Wir trainieren oft und überlegen uns, wie wir uns weiter hocharbeiten können.“

Die China-Welle (v.l.): Zhizhen Zhang, Rigele Te, Wu Yibing und Bu Yunchaokete hatten auch im Davis-Cup schon Grund zur Freude


Die China-Welle (v.l.): Zhizhen Zhang, Rigele Te, Wu Yibing und Bu Yunchaokete hatten auch im Davis-Cup schon Grund zur Freude
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Bild: AP

Ihrer Rolle als Entwicklungshelfer nach innen und Tennisbotschafter nach außen, so wie es ihre Landsmännin Li Na vor gut einem Jahrzehnt vorgemacht hat, sind sich die drei bewusst. „Mit meinen Fähigkeiten werde ich die Verantwortung tragen, solange ich spiele“, sagte Wu. Immerhin sei es heute leichter, Talente zu gewinnen. Bevor Li Na ihre zwei Grand-Slam-Turniersiege gelangen, gab es in China nicht viele Tennisanlagen.

Am bedeutendesten für die drei China-Kracher sind aber die USA. Dort sitzen nicht nur ihre Vermarkter und stehen ihre Trainingszentren, dort triumphieren sie auch. Wu gelang der Durchbruch 2017, als er den Juniorentitel der US Open gewann. Im vergangenen Jahr wurde er in New York zum ersten chinesischen Profi, der ein Grand-Slam-Match gewann. Nun die Krönung in Dallas. Obwohl Wu mit seiner offenen und redseligen Art bestens nach Amerika passt, vergaß er am Sonntag auch nicht den Gruß in die Heimat: „Team China schafft uns die besten Bedingungen, zu spielen und reisen.“

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