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#Erdogans Waffen für die Welt

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Der türkische Staatspräsident Recep Tayyip Erdoğan bedenkt Freunde und solche, die es werden sollen, gerne mit Hochtechnologie-Produkten heimischer Fertigung. Ganz vorn rangiert gerade das erste türkische Elektroauto Togg. Die Staatschefs Aserbaidschans, Usbekistans und Turkmenistans haben schon einen Wagen geschenkt bekommen, zuletzt auch die Oberhäupter der Vereinigten Arabischen Emirate, von Qatar und Saudi-Arabien. Noch lieber als den Batterie-SUV aber nehmen die Staatschefs derzeit andere Hightechprodukte aus der Türkei: Militärdrohnen.

Andreas Mihm

Wirtschaftskorrespondent für Österreich, Ostmittel-, Südosteuropa und die Türkei mit Sitz in Wien.

In puncto unbemannter Flugkörper ist die Türkei zu einer Macht geworden, technologisch, militärisch, wirtschaftlich. Erdoğan zählt sein Land zu den drei führenden Anbietern in der Welt. Die in diversen Kriegen erprobten Bayraktar TB2 des Istanbuler Unternehmens Baykar sind ein echter Verkaufsschlager. Aktuell zerschießen sie im Abwehrkampf der Ukraine russische Panzer, Fahrzeuge, Schiffe und Luftabwehrsysteme.

Auch Russland hätte die Drohne gerne, bekommt sie aber nicht. Doch 30 andere Staaten haben Hunderte von ihnen bestellt. Ihr Preis wird auf fünf Millionen Dollar veranschlagt. Die Käuferliste reicht von Aserbaidschan, das damit vor drei Jahren seinen Krieg gegen Armenien gewann, über Äthiopien, Dschibuti, Libyen, das Kosovo und Marokko bis hin nach Malaysia, Somalia und in den Tschad. Vier NATO-Mitglieder haben die zweimotorige Drohne in ihr Arsenal aufgenommen. Das wird gerne hervorgehoben, es scheint als besonderer Qualitätsausweis zu gelten.

Mehr als nur Drohnen

Erst im Juli hatten die Kuwaitis TB2 für 367 Millionen Dollar bestellt, in Saudi-Arabien soll gleich die Produktion einer ganzen Baykar-Drohnenfamilie hochgezogen werden – samt der nächsten Generation Akinci. Die fliegt länger und weiter und kann mehr Bomben und Raketen tragen. Türkische Medien berichten vom größten Exportauftrag der türkischen Rüstungsgeschichte, von drei Milliarden Dollar ist die Rede. In der Ukraine, wo man der TB2 in den ersten Kriegstagen sogar ein Lied gewidmet hatte, entsteht bereits ein Werk. Und nicht nur Baykars Produkte finden im Ausland reißenden Absatz. Auch der Staatskonzern Turkish Aerospace Industries (TAI) unterschrieb unlängst mit Indonesien einen Liefervertrag für Drohnen im Wert von 300 Millionen Dollar.

Es wäre falsch, die türkische Rüstungsindustrie allein auf ihr wachsendes Arsenal neuer unbemannter Flugobjekte zu reduzieren. Jedes Jahr Ende Juli zeigt die Branche auf der IDEF-Waffenmesse in Istanbul, was sie kann. So auch dieses Mal: Zu bestaunen waren bemannte und unbemannte Waffensysteme für den Einsatz zu Land, zu Wasser und in der Luft, Simulatoren, Radar- und Sonargeräte, Raketen, Logistikfahrzeuge, Versorgungsausrüstung und Sicherheitssysteme, kurz alles, was eine Armee so braucht.

Dieses Jahr nahmen nach Angaben der Veranstalter 1500 Unternehmen teil, davon knapp 800 aus dem Ausland. Verträge über zwei Milliarden Dollar seien abgeschlossen worden. Erdoğan interpretierte das abermals gewachsene Interesse an der Rüstungsschau als Beleg für den erfolgreichen Weg, den die Verteidigungsindustrie der Türkei in seiner Amtszeit eingeschlagen habe.

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