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#Ermittlungen gegen mehrere Umweltaktivisten

Ermittlungen gegen mehrere Umweltaktivisten

Nach einer Blockade und einem Verkehrsunfall auf der Autobahn 3 laufen Ermittlungen gegen mehrere Umweltaktivisten. Von den zunächst sieben Festgenommenen sei noch eine Person in Gewahrsam, berichtete ein Sprecher der Staatsanwaltschaft Wiesbaden am Mittwoch. Im Laufe des Tages solle entschieden werden, ob diese vor einen Haftrichter komme. Geprüft werde derzeit auch noch, welche strafrechtlichen Vorwürfe im Raum stünden.

Die Aktivisten hatten laut Polizei am Dienstag die Autobahn 3 bei Idstein blockiert als Protest gegen Rodungen für den Weiterbau der A49 in Mittelhessen. Zwei Personen seilten sich demnach von einer Brücke ab, die Autobahn wurde gesperrt. Es bildete sich ein Stau, an dessen Ende ein Autofahrer auf einen Lastwagen fuhr. Der 29 Jahre alte Autofahrer wurde schwer verletzt. Wie genau es zu dem Unfall kam, war zunächst unklar. Der Autofahrer habe noch nicht vernommen werden können, sagte ein Polizeisprecher.

An dem Unfall entzündete sich eine Debatte um die Blockadeaktion. Für den umstrittenen Weiterbau der A49 sollen in Mittelhessen mehrere Hektar Wald gerodet werden. Barbara Schlemmer, Sprecherin des Aktionsbündnisses „Keine A49“ und der Grünen in Homberg/Ohm, äußerte sich bestürzt über den Unfall. „Fraglos war die Abseilaktion der Aktivisten, um ihr Protestbanner auszurollen, ein gefährlicher Eingriff in den Straßenverkehr und damit ein Straftatbestand. Solche eine Aktion findet nicht unsere Billigung.“ Sie wehre sich allerdings gegen den Versuch, diesen tragischen Vorfall zu instrumentalisieren und damit den Protest gegen den Weiterbau der A49 durch den Dannenröder Forst zu diskreditieren.

„Tief erschüttert“ über den Unfall

Wenn ein Lastwagen eine Ladung Tomaten verliere und sich daraufhin ein Stau bilde, an dessen Ende sich ein Auffahrunfall ereigne, dann werde auch nicht der Lastwagenfahrer dafür verantwortlich gemacht. „Wir, als bürgerliches Bündnis, betrachten die Entwicklung, die sich aktuell anbahnt, mit Sorge“, sagte Schlemmer. „Uns mit dem Unfall in Verbindung zu bringen, halte ich für abenteuerlich. Wir wissen nicht, wer sich da abgeseilt hat, und haben auch keinen Kontakt zu solchen Personen, die offenbar autonom agieren.“

Das lose Bündnis „Wald statt Asphalt“, eine Art Sprachrohr der unterschiedlichen Gruppen von Dannenröder Waldbesetzern, zeigte sich auf seiner Internetseite „tief erschüttert“ über den Unfall. Gleichzeitig finden es die Aktivisten „geschmacklos“, dass die Polizei die „Tragödie“ nach der Abseilblockade über der A3 mit den Aktivisten gegen die A49 in Verbindung bringe. Schon eine Viertelstunde nach dem Unfall habe die Polizei über Twitter Anschuldigungen gegen die Aktivisten erhoben. Sonst hingegen würden Auffahrunfälle bei Autobahnstaus als „trauriger Alltag“ akzeptiert.

Der Rheingauer Bundestagsabgeordnete Klaus Peter-Willsch (CDU) bezeichnete die Demonstranten, die durch ihre Protest- und Blockadeaktion den schweren Verkehrsunfall mit zu verantworten hätten, als Kriminelle. „Das waren Verbrecher, keine Aktivisten“, meint Willsch, in dessen Wahlkreis der Unfallort liegt. Den Protestierenden gehe es nicht primär um die Natur, sondern um ihre Geltungssucht. Denn wenn Bäume für Windräder gerodet würden, gebe es keinen Protest, sondern manchmal sogar Applaus.

Erst vor wenigen Tagen hätten sich vermeintliche Umweltschützer von der Hessischen Landesvertretung in Berlin abgeseilt, und im Sommer sei an der Fassade des Berliner Parlamentsgebäudes ein Banner angebracht worden. Willsch hat für diese „Heldengeschichten für linke Gesinnungsgenossen“ kein Verständnis: „Wäre es nicht besser, morgens einfach zur Schule, zur Uni oder zur Arbeit zu gehen, als 99,9 Prozent eurer Mitmenschen das Leben schwerzumachen?“

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