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#Erstes Flüssiggas für Importterminal in Brunsbüttel

„Erstes Flüssiggas für Importterminal in Brunsbüttel“

Am Ende der zweitägigen Reise von Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) an den Golf stehen tatsächlich Abschlüsse. RWE hat in Abu Dhabi mit dem Staatsunternehmen ADNOC einen Vertrag über 137.000 Kubikmeter Flüssiggas geschlossen. Die Lieferung soll noch in diesem Jahr auf den Weg gebracht werden. Es wird das erste Flüssiggas sein, das über das Importterminal in Brunsbüttel für den deutschen Gasmarkt bereitgestellt wird.

Erwartet wird sie im Hamburger Hafen Anfang 2023. Darüber hinaus gibt es eine Absichtserklärung weitere LNG-Lieferungen in den kommenden Jahren, die 2023 beginnen sollen. Zudem vereinbarten die Firma Hoyer und ADNOC den Kauf von mehr als 33.000 Tonnen Diesel, die noch im September geliefert werden sollen. Weitere Diesellieferungen monatlich bis zu 250.000 Tonnen sind avisiert. Dass aus Frankreich ausgerechnet an dem Tag, an dem Scholz die Emirate am Golf besucht, der Energiekonzern Total ein Gasgeschäft über 1,5 Milliarden Euro mit dem Land verkündet, kann als wenig freundliches Reingrätschen von außen gesehen werden.

Dritte Station: Qatar

Es sei wichtig, bei der Energieversorgung auf möglichst viele Anbieter zu setzen, betonte Scholz Sonntagmorgen in dem Emirat. Die Abhängigkeit von einem Lieferanten „wird uns sicherlich nicht wieder passieren“, sagte er mit Blick auf Russland, das früher für 55 Prozent der deutschen Gaseinfuhr stand. Nun geht es nach seinen Worten darum, die Kapazitäten für Flüssiggas in der Welt voranzubringen, um die hohe Nachfrage bedienen zu können. Begleitet wurde der deutsche Politiker am Wochenende von einer hochrangigen Wirtschaftsdelegation: Christian Bruch (Vorstandsvorsitzender der Siemens Energy AG), Guillaume Faury (Chief Executive Officer von Airbus SE), Christian Klein (CEO von SAP SE) und Stefan Wintels (Chef der staatlichen Förderbank KfW) waren mit von der Partie, um im Gefolge des Kanzlers Geschäfte anzubahnen oder auszubauen.

Am Mittag flog der Bundeskanzler nach Qatar, der dritten Station seiner Reise. Erst im Mai war Qatars Emir Tamim bin Hamad Al-Thani in Berlin bei Scholz gewesen. Man unterzeichnete eine Energiepartnerschaft mit dem Versprechen, künftig verstärkt auf diesem Feld zusammenarbeiten zu wollen. Erste Station war Saudi-Arabien. Das Gespräch mit dem saudischen Thronfolger Muhammad bin Salman war politisch brisant. Der Prinz hat es nach dem brutalen Mord an dem Journalisten Jamal Khashoggi in Istanbul zu zweifelhafter Berühmtheit gebracht. Er gilt als Drahtzieher hinter dem Schwerverbrechen, bei dem die Leiche im Konsulat von Saudi-Arabien zerstückelt wurde. Das Treffen mit dem Prinzen fand hinter verschlossenen Türen statt. Fotos von der Begrüßung zeigen Scholz, wie er diesem artig die Hand gibt. Später sagte er anschließend auf die Frage, ob er bei dem Treffen auch den Mord an Khashoggi thematisiert habe: „Sie können davon ausgehen, dass nichts unbesprochen geblieben ist, was zu sagen ist.“

Schwerpunkt des Gesprächs der beiden Politiker waren wirtschaftspolitische Themen gewesen sein, wie anschließend verlautete. Der Thronfolger habe ausführlich über seine ehrgeizigen Ziele für sein Land gesprochen haben, wie anschließend verlautete. Heute stehe Saudi-Arabien für 30 Prozent der Öllierferungen in der Welt, künftig solle es für 30 Prozent der Energielieferungen stehen. Das Land hat ein großes Potential für erneuerbare Energien und zur Produktion von Wasserstoff. Die Voraussetzungen seien am Golf so günstig, dass man mit Sonne und Wind Strom schon für 1 Cent die Kilowattstunde produzieren können soll.

Ähnlich günstige Standortbedingungen für die Produktion von „grünen“ Wasserstoff zu einem wettbewerbsfähigen Preis gibt es in den Vereinigten Arabischen Emiraten und Qatar. So hofft man im Kanzleramt im Nachgang der Reise auf langfristige Verträge mit dem Stoff, der die deutsche Industrie am Laufen halten soll, wenn das Zeitalter für Gas, Öl, Kohle endgültig endet – und auf gute Geschäft deutscher Anbieter beim Aufbau der neuen Produktionsstätten am Golf.

Wie wirkt sich der Ukrainekrieg auf die Energieversorgung in Deutschland aus? (Symbolbild)





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Wie hart trifft Deutschland die Energiekrise?
Bild: Ingus Evertovskis – stock.adobe, Bearbeitung: F.A.Z.

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