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#Finale auf LSD: Rückwärts in die Cringe-Manege der Surrealitäten

Live-Hochzeit, Bombendrohung oder Klaudia Giez, die stundenlang ein übergroßes „K“ mit sich rumschleppen muss. „Germany’s Next Topmodel“-Finale offerieren traditionell einen Perlen-Tsunami für jeden TV-Jahresrückblick. Auch das Finale 2023 startet denkwürdig. Detlef D! Soost hat sich offenbar mit einer Worf-Maske aus Star Trek unter das Ensemble des Friedrichstadt Palastes gemogelt und tanzt für eine neue Folge „Undercover Boss“ das Intro. Im Prinzip der Höhepunkt des Abends, denn immerhin wurde die Show auch schon mal von einer singenden Heidi Klum eröffnet. Um nicht ganz auf die berühmteste Model-Familie Bergisch-Gladbachs verzichten zu müssen, hat der Showact-Beauftragte von ProSieben zumindest noch Heidi Klums Tochter Leni in der Opening-Tanzorgie untergebracht. Komplett kontextlos zwar, aber wenigstens ist Lenis Kleid als Symbol für den feministischen Grundgedanken der GNTM-Philosophie, junge Frauen nicht zu Sexobjekten zu stilisieren, so kurz, dass Alice Schwarzer vermutlich demnächst einen Offenen Brief dagegen veröffentlicht.

Als endlich auch Heidi Klum ins Geschehen eingreift und im Rekordtempo die Finalistinnen Selma, Somajia, Olivia, Vivien und Nicole durch ein mittelmäßig überzeugend einstudiertes Frage-Antwort-Vorstellungsszenario hetzt, bringt sie den ersten Stargast direkt mit. Auf den ersten Blick: Bernd Stelter. Klum stellt ihn allerdings als „Vorreiter der Diversity“ vor. Stelter also schon mal nicht. Es ist Jean-Paul Gaultier. Viel zu sagen gibt es nicht. Gaultier spricht schlecht Englisch, Klum spricht schlecht Französisch, beide sprechen eigenartiges Deutsch. Nach 18 Jahren Moderationserfahrung kennt Klum jedoch alle Tricks des Live-Fernsehens und gibt gedankenschnell an ihre Backstage-Moderatorin ab. Laut offizieller Ankündigung sollte das Kandidatin Cassy sein. Die hat aber entweder während der Generalprobe das krasseste Umstyling aller Zeiten erhalten oder wenige Minuten vor Sendebeginn gekniffen. Anscheinend letzteres. Die Fragen stellt jedenfalls Katherine.

Am Ende einfach alles andersrum machen und dann mal gucken

Das bleibt aber nicht das surrealste Element der Anfangsphase. Die erste Challenge der fünf Finalistinnen besteht nämlich aus dem so genannten Reverse-Walk. Alle laufen Rückwärts über den Runway. Klum bewertet anschließend, wie gut der Walk aussieht, wenn man ein Video davon rückwärts abspielt und die Models somit vorwärts laufen. Klingt kompliziert, ist aber ein normales Vorgehen. Eigentlich wie das der Ampel beim Heizungsgesetz: Am Ende einfach alles andersrum machen und dann mal gucken. Nach diesem Videobeweis lautet die erste Entscheidung: Nicole fliegt. Auch blöd, wenn man nicht Germany’s Next Topmodel werden kann, weil man zu schlecht rückwärts läuft. Im Finale 2024 wird die erste Kandidatin wahrscheinlich exmatrikuliert, weil sie zu schlecht Leberwurst-Toasts schmieren kann. Beides ist ähnlich häufig Bestandteil des Model-Alltags im echten Fashion-Leben.

Viel Zeit, sich über das mutmaßlich von einer Grundschulklasse im Fieberwahn entworfene Runway-Konzept zu wundern, bleibt nicht. ProSieben spendiert direkt im Anschluss einen lebenden, audiovisuellen LSD-Trip, von dem selbst Charlie Sheen drei Jahre high werden könnte: Der Designer/Choreograph/Gesamtkunstwerk/Zahnmodel Majnoon kreiert den nächsten Catwalk. Die nette Dame neben ihm, die man automatisch für seine Bewährungshelferin hält, ist seine Mutter. Heidi/Leni, Familie Majnoon: Wahrscheinlich Mutter-Kind-Tag bei ProSieben. Warum Majnoon seine Mutter dabei hat, bleibt zunächst unklar. Vielleicht, um Gerüchten vorzubeugen, er wäre das uneheliche Kind von Julian F.M. Stöckel und Mesut Özil.

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