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#Fernseher mit Mega Bild: LG OLED65GX9LA im Test

Fernseher mit Mega Bild: LG OLED65GX9LA im Test

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Da soll noch jemand sagen, den TV-Herstellern gehen die Ideen aus: Mit dem neuen OLED-TV GX zeigt LG, dass ein Design-Fernseher zugleich zu technologischen Höhenflügen in der Lage ist.

Hinter dem X im Produktnamen versteckt sich die Zahl 10 und LGs 2020er-OLED-Modelle mit der Kennung 10 (X) treten die Nachfolge der 2019er-OLED-Modelle mit der Kennzeichnung 9 an. Die zusätzliche 9 kennzeichnet dieses Jahr die Verkaufsregion: In den skandinavischen Ländern wird der GX9 beispielsweise als GX6 verkauft. Während die günstigeren CX-Modelle nach dem typischen Design-Schema (flaches OLED-Panel, dickeres Gehäuse) auf den Markt kommen, so erscheint der GX-OLED-TV von oben bis unten wie aus einem Guss.

Überraschend: Im Karton des Fernsehers befinden sich keine Standfüße, dafür können Sie die mitgelieferte Wandhalterung nutzen, um den TV ohne störenden Zwischenraum an der Wand zu verankern. Um dies zu auch mit angeschlossenen Quellen zu ermöglichen, sind sämtliche Anschlüsse optimal ausgerichtet, lediglich dicke Kabel sollten Sie trotz Kabelkanal meiden. Lassen Sie sich vom schlanken Gehäuse nicht täuschen: Der 65GX bringt knapp fünf Kilogramm mehr auf die Waage als ein 65CX-Modell. Dass die Tonqualität vom geringen Volumen des Fernsehers nicht profitiert, ist aus physikalischer Sicht eine logische Konsequenz, doch LG versucht mit allerlei Tricks, den Klangeindruck aufzuwerten. Tipp: Führen Sie nach der Installation die automatische Tonkalibrierung durch, die den Frequenzgang mittels Mikrofon der Fernbedienung optimiert. Die AI-Toneinstellung legt den Fokus auf Sprache und Effekte, worunter je nach Ein- und Aufstellung die Natürlichkeit im Klangbild leiden kann, was aber gerade bei geringen Lautstärken Vorteile verspricht. Doch was ist, wenn man den GX nicht an der Wand befestigen, sondern aufstellen möchte? In diesem Fall bietet zum Beispiel der TV-Möbel-Hersteller Spectral eine passende Lösung.

Keine Experimente: Die Fernbedienung mit Mauszeigersteuerung, Scrollrad und Mikrofon kennen wir bereits aus den letzten Jahren. Praktische Grundfunktionen wurden ausgebaut, so zeigt der GX-OLED bei Druck auf die Spracheingabetaste meist eine passende Auswahl vergleichbarer Programminhalte. Der HDMI-Quellenwechsel gelingt blitzschnell

LG OLED65GX9LA ist keine Schönheitsdiva

Im GX-OLED schlummert allerneuste Technik: Gleich vier HDMI-2.1-Schnittstellen ermöglichen eine 4K-120-Hz-HDR-Zuspielung, doch derartige Quellen (PC-Grafikkarten, Xbox Series X, PS5) werden erst gegen Jahresende erscheinen. Schon jetzt können Videospieler jede erdenkliche Signalzuspielung umsetzen: Mit 1 440p, 120-Hz-, VRR- und G-Sync-Support werden beste PC-Signale butterweich, scharf und reaktionsschnell wiedergegeben. Nach einem Softwareupdate sollen auch Freesync-Signale verarbeitet werden. Film- und TV-Fans kommen hinsichtlich der Darstellungs­qualität ebenfalls auf ihre Kosten, denn neutrale Voreinstellungen sind mittels Filmmaker-Mode einfacher denn je umsetzbar. Lassen Sie sich vom dunklen SDR-Bild nicht täuschen: Der Filmmaker-Modus orientiert sich am SDR-Standard von 100 Nits, dennoch können Sie die OLED-Pixelhelligkeit auf das benötigte Niveau manuell anheben. Mit HDR-Quellen läuft der OLED-TV auch im Filmmaker-Modus automatisch auf dem Leistungsmaximum. Und wo wir gerade bei Höchstleistungen sind: Die Optimierung der Bewegtbildschärfe durch Motion-Pro gelingt erstmals auf 120-Hz-Niveau, was die bislang störenden 60-Hz-Flimmereffekte eliminiert. Mittels Motion Pro werden die von LED-LCDs bekannten Backlight-Scanning-Effekte durch die selbstleuchtenden OLED-Pixel nachgeahmt. Um die bestmögliche Bewegtbildschärfe zu erreichen, ist es zwingend notwendig, zwischen 25  und 50 Prozent der Maximalhelligkeit opfern zu können (Motion Pro Stufe Niedrig oder Mittel) und die TruMotion-Zwischenbildberechnung in Kombination zu nutzen. Steht diese wie zum Beipiel im Spielmodus nicht zur Verfügung, bringt die Motion-Pro-Aufwertung kaum nennenswerte positive Effekte, zudem steigt die Eingabeverzögerung an (Kombination mit 120-Hz-PC-Signalen möglich, jedoch nicht kombinierbar mit VRR, G-Sync oder Freesync). Wollen Sie den Fernseher zum Heimkinosystem ausbauen, steht die eARC-Audioschnittstelle zur Verfügung oder Sie nutzen ein WiSA-kompatibles Heimkinoset. Noch einfacher wird es mit Bluetooth-Lautsprechern von LG, die als Surround-Kanäle zweckentfremdet werden können (Modelle anderer Hersteller über Softwareupdates).

Metallblenden • Rahmenbreite: ca. 0,1 cm (ca. 0,8 cm bis Bild) • Displaydicke: ca. 2,3 cm • Displayhöhe Unterkante (TV auf Standfuß): ca. 6,3 cm (ca. 5,8 cm Bildschirmmitte) • Standfußfläche: ca. 135 × 28,5 cm • Display drehbar: nein • Statusanzeige: LED an ­Unterseite • Lichtsensor: ja

Apps für den LG OLED65GX9LA

Der Übergang zwischen klassischer TV-Unterhaltung und Internetstreams gelingt mit dem GX-OLED fließend: Durch die verbauten Twin-Tuner können Sie mit USB-Festplatten Programminhalte aufzeichnen und den laufenden Sender wechseln oder Time-Shift nutzen. Die Programminformationen werden durch eine Internetverbindung umfangreich aktualisiert und ein Druck auf die Mikrofontaste ermöglicht eine Auflistung vergleichbarer Programminhalte. Internet­streams von Amazon, Netflix, Disney, Apple und Rakuten stehen ohne Zusatzhardware bereit, alles, was Sie dafür benötigen ist das passende Abo und eine ausreichend schnelle Internetleitung. Sogar bei der Videostream­verarbeitung schlägt der GX-OLED ein neues Kapitel auf: Neben den etablierten Codecs HEVC und VP9 verarbeitet der Fernseher den AV1-Codec, der beispielsweise bei einigen Youtube-Videos zum Einsatz kommt. Dies unterstreicht einmal mehr, dass die verbaute Smart-TV-Hardware up-to-date ist. Gibt es also keinerlei Nachteile im Vergleich zu den Vorgängermodellen? Nicht ganz, denn zwei liebgewonnene Features sind beim GX der Schere zum Opfer gefallen: Die Multi-View-Funktion, um zwei Quellen gleichzeitig abzubilden, ist nicht mehr abrufbar, und abseits von Dolby-Audiosignalen war es uns im Test nicht möglich, DTS-Signale über den TV abzuspielen (ebenfalls kein DTS:X über eARC). Auch die Ausgliederung sämtlicher AI-Bild- und Toneinstellungen ins Systemmenü und die fehlende symbolhafte Darstellung des beworbenen Dolby-­Vision-IQ-Modus (AI-Helligkeit kombiniert mit Dolby-Vision-Wiedergabe) dürfte Anfängern zunächst Rätsel aufgeben. Und wo wir gerade beim Nörgeln sind: Dass sich im Filmmaker- und Film-Home-Modus die AI-Helligkeit hinzuschalten lässt, im normalen Filmmodus hingegen nicht, erscheint wie eine unnötige Restriktion, schließlich ist die sanfte Aufhellung von dunklen HDR-Bildbereichen eine exzellente Möglichkeit, HDR-Filme im hellen Wohnzimmer zu genießen. Dieser Trick kann auch dem automatischen Dimming-Effekt entgegenwirken, denn ohne Kontrastwechsel dimmt der OLED-Screen laufende Videobilder mit der Zeit herunter (Beispiel: „Spuk in Hill House“ oder „Der dunkle Kristall“ auf Netflix im Dolby-Vision-Format). Doch nicht jede Reduzierung der Helligkeit ist ein Manko: Über das gezielte Logo-Dimming des Fernsehers vermeiden Sie störende Nachbilder, bunte statische Einblendungen lenken weniger stark vom Bildinhalt ab.

HDMI: 4 × (4K 120 Hz HDR) • 120 Hz: ja (UHD-Auflösung) • 1 440p: ja • CEC: ja • ARC: 1 × eARC (HDMI 2) • VRR: ja, auch G-Sync und Freesync • ALLM: ja • USB: 3 × • Kopfhörer: ja • Netzwerk: ja (oder WLAN) • Video analog: nein • Audio: digital optisch • CI: 1 × • Tuner: DVB-S/-C/-T (Twin-Tuner, Unicable)

So funktioniert die Bildoptimierung bei LG OLED65GX9LA

Loben müssen wir erneut die dynamische Kontrastoptimierung mit HDR10- und HLG-Quellen und je nach Inhalt kann es sich sogar lohnen, auf eine Dolby-Vision-Zuspielung zu verzichten und stattdessen die dynamische HDR10-Nachbearbeitung einzuschalten. Niedrig aufgelöste TV-­Signale werden sehr überzeugend interpoliert. Der Mittelweg aus Kantenglättung, Vermeidung einer Pixelstruktur und Pixelkontrastoptimierung ist LG noch ein wenig feinfühliger gelungen als bei den bisherigen TV-Modellen. Generell liegt der Fokus der meisten Bildeinstellungen nicht auf Effekthascherei, sondern verstärkt auf Natürlichkeit. Die verbesserte Voreinstellung Cinema Clear stellt zudem sicher, dass Kinofans nun noch einfacher den richtigen Kinolook ohne Soap-Effekte erreichen. Artefakte treten durch TruMotion zwar weiterhin in Erscheinung, doch wirklich bemängeln müssen wir lediglich die Verarbeitung von Interlaced-Signalen, die abseits des Spielmodus kurze Ruckler provozieren können, wenn wenig Bewegung im Bild vorherrscht. Das OLED-Panel selbst liefert einmal mehr fantastisch plastische Bilder mit einer exzellenten Bildausleuchtung und satten Farben. Die Schwierigkeiten, die sich bei Übergängen ins Tiefschwarz insbesondere mit fein abgestuften HDR-Quellen ergeben können, konnte LG mit der aktuellen Softwareversion allerdings noch nicht gänzlich kaschieren. Der GX-OLED zeigte im Test eine zu deutliche Aufhellung nahe Tiefschwarz und einen abrupten Übergang, falls die OLED-Pixel kein Licht mehr aussenden. Umgekehrt dauert es eine kurze Zeit, bis der TV aus einer Überbelichtung heraus die richtige Helligkeitsdosierung findet, sodass die ersten Minuten des Films „The Revenant“ gerade im dunklen Heimkinoraum nicht optimal wiedergegeben wurden. Allerdings dürfte LG wie bereits in den Vorjahren genau solche kleinen Macken per Softwareupdate ausmerzen, schließlich machten die letztjährigen OLEDs diesbezüglich erfreuliche Schritte nach vorn.

Der LG OLED65GX ist für eine Wandmontage ausgelegt (Wandhalterung inklusive, Standfüße nur auf Nachfrage), dementsprechend sind die Anschlüsse passend angeordnet und stehen nicht nach hinten ab. Dicke Kabel sollten Sie aufgrund der geringen Gehäusetiefe vermeiden, dann gelingt auch das Anbringen der Kunststoffblende. • Länge Stromkabel nur ca. 1,8 m • Wandhalterung Maße: 30 × 30 cm, alternativ beiliegende Halterung für wandnahe Anbringung

Durch dick und dünn

Soll der Kauf eines neuen Fernsehers ­zugleich eine Investition in die Bildquellen der Zukunft darstellen, dann ist der GX-OLED von LG aktuell kaum zu schlagen. Modernste Bildstandards treffen hier auf eine Rundum-Sorglos-App-Unterstützung. Die Unterschiede zu den letztjährigen OLED-Modellen mögen abseits der verbesserten Motion-Pro-Bildverarbeitung auf den ersten Blick zwar vergleichsweise klein erscheinen, doch fällt es angesichts des starken Gesamtpakets immer schwerer, echte Kritikpunkte zu finden. Kurz gesagt: Der GX-OLED von LG kann als ­Universaltalent rundum glücklich machen!

Hier geht es weiter zu Teil 2 des Tests mit Daten aus dem Messlabor!

Einstellungen für ein natürliches Bild

Bildmodus: Kino, Filmmaker-Mode oder Spiel
OLED-Licht: Je nach Wunsch
Kontrast: 85 – 100
Helligkeit: 50
Schärfe: 15
Farbtiefe: 50
Farbton: 0
Dyn. Kontrast: Aus oder Niedrig
Dynamic Tone Mapping: Ein (nur HDR-Quelle)
Super Resolution: Mittel
Farbumfang: Automatisch oder Erweitert (SDR)
Farbfilter: Aus
Gamma: 2.2, BT.1886 oder 2.4
Farbtemperatur: Warm 2 oder Warm 1
Größte Helligkeit: Je nach Wunsch
Rauschunterdr.: Aus oder Niedrig
MPEG-Rauschunterdr.: Aus
Glatte Abstufung: Niedrig
Schwarzwert: Niedrig
Echtes Kino: Ein (24p-Inhalte, Trumotion Aus)
Trumotion Cinema: Clear oder Benuzer (Motion-Pro: Aus, Niedrig oder Mittel)
AI-Bild: Je nach Wunsch
AI-Ton: Je nach Wunsch
AI-Helligkeit: Je nach Wunsch
Bildformat: 16:9 oder Original, Just Scan: Ein

Hier geht es weiter zu Teil 2 des Tests mit Daten aus dem Messlabor!

Von

Christian Trozinski

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